Ermittler melden Abschaltung von weltweit größtem Geldwäschedienst im Darknet

Deutsche Ermittler haben nach eigenen Angaben den weltweit größten Geldwäschedienst im Darknet abgeschaltet. Sie beschlagnahmten die in Deutschland ansässigen Server der Plattform „ChipMixer“, wie sie mitteilten.
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Die Betreiber des Dienstes „ChipMixer“ sollen gewerbsmäßige Geldwäsche und eine kriminelle Handelsplattform im Internet betrieben haben.Foto: iStock
Epoch Times15. März 2023

Deutsche Ermittler haben nach eigenen Angaben den weltweit größten Geldwäschedienst im Darknet abgeschaltet. Sie beschlagnahmten die in Deutschland ansässigen Server der Plattform „ChipMixer“ und Bitcoins im Wert von rund 44 Millionen Euro, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt am Mittwoch mitteilten. Die Betreiber des Diensts sollen gewerbsmäßige Geldwäsche und eine kriminelle Handelsplattform im Internet betrieben haben.

„ChipMixer“ sei ein seit 2017 bestehender Dienst gewesen, der die Digitalwährung Bitcoin aus kriminellem Ursprung entgegennahm, um sie aus Verschleierungsvorgängen, dem sogenannten „Mixing“, wieder auszuzahlen. Die eingezahlten Kryptowerte wurden demnach in einheitliche Kleinstbeträge geteilt, die „Chips“ genannt wurden. Diese seien anschließend vermengt worden, um die Herkunft des Gelds zu verbergen. „ChipMixer“ habe Nutzern eine vollständige Anonymität versprochen.

Schätzungsweise sollen über die Plattform Bitcoins in Wert von 2,8 Milliarden Euro gewaschen worden sein. Damit sei sie der weltweit umsatzstärkste Krpytomixer im Darknet gewesen. Ein Großteil davon habe seinen Ursprung aus Darknetmarktplätzen aus betrügerisch erlangten Kryptowerten und anderen kriminellen Taten gehabt. Der Hauptbeschuldigte wurde durch US-Behörden zur Fahndung ausgeschrieben.

Die Darknet-Handelsplattform „Hydra Market“ diente insbesondere dem Drogenhandel

Es bestehe zudem der Verdacht, dass über „ChipMixer“ Teile der von der insolventen Kryptoplattform FTX gestohlenen Kryptowerte gewaschen wurden, erklärten die Ermittler, ohne den Namen des Unternehmens zu nennen. FTX hatte im November Insolvenz angemeldet, was die Kryptowelt erschütterte. Das Geschäftskonstrukt der Firma war zusammengebrochen, als bekannt geworden war, dass FTX seine Kundengelder hauptsächlich in einer eigens ausgegebenen Kryptowährung ohne Gegenwert hielt.

Die Darknet-Handelsplattform „Hydra Market“ habe über „ChipMixer“ nachweisbar Transaktionen in Millionenhöhe abgewickelt. „Hydra Market“ diente insbesondere dem Handel mit Drogen sowie mit gestohlenen Daten und gefälschten Dokumenten. Dazu kamen Geschäfte mit speziellen kriminellen Dienstleistungen. Auch andere Akteure nutzten „ChipMixer“ zur Geldwäsche.

Der Hauptbeschuldigte im Fall „ChipMixer“ wurde durch US-Behörden zur Fahndung ausgeschrieben. Geldwäschedienste seien regelmäßig ein wichtiger Bestandteil bei Erpressungen durch sogenannte Ramsomware-Angriffe, bei denen beispielsweise Daten auf Computern verschlüsselt und nur gegen die Zahlung eines Lösegelds wieder zugänglich gemacht werden. (afp)



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