Russland gegen USA: Erler warnt im ZDF vor militärischer Eskalation

"Wir haben eine tiefe Entfremdung zwischen Russland und dem Westen, und das wird immer gefährlicher", sagte der Russlandbeauftragte Erler am Sonntag der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Ein AFP-Bericht.
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Russlands Außenminister Sergej Lawrow (l.) und sein US-Kollege John Kerry.Foto: Martial Trezzini/Archiv/dpa
Epoch Times16. Oktober 2016

Angesichts der Eskalation im Syrien-Konflikt warnt der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), erneut vor einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland. „Wir haben eine tiefe Entfremdung zwischen Russland und dem Westen, und das wird immer gefährlicher“, sagte Erler am Sonntag der ZDF-Sendung „Berlin direkt“ laut einer Vorabmeldung.

In den USA werde derzeit ernsthaft über ein militärisches Eingreifen in den Syrien-Konflikt diskutiert. Zugleich erkläre Russland, Luftabwehrkräfte in die syrischen Kampfgebiete verlegt zu haben. „Dann ist völlig klar, was das heißt: Wir können einen militärischen Zusammenstoß zwischen den Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation nicht mehr ausschließen“, sagte Erler.

Für die verfahrene Lage machte der SPD-Außenpolitiker eine russische Doppelstrategie verantwortlich. Einerseits signalisiere Moskau Gesprächsbereitschaft, andererseits fliege die russische Luftwaffe Angriffe in Syrien. „Das widerspricht sich total“, sagte Erler. Das mache Russland als Partner unberechenbar. „Russland nimmt keine Rücksicht mehr.“ Vielmehr ziehe die russische Führung ihre eigenen politischen Strategien durch, die auf Konfrontation gerichtet seien.

Während die USA in Syrien gemäßigte Rebellen im Kampf gegen Staatschef Baschar al-Assad und gegen die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) unterstützen, steht Russland auf Seiten Assads. Derzeit beteiligt sich die russische Luftwaffen an einer Militäroffensive der syrischen Streitkräfte zur Rückeroberung der teils von Rebellen gehaltenen Stadt Aleppo.

Alle diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des seit mehr als fünf Jahren andauernden Bürgerkrieges in Syrien sind bisher gescheitert. Russland griff im Herbst 2015 militärisch in den Konflikt ein. Mehr als 300.000 Menschen wurden in Syrien getötet, mehrere Millionen Menschen in die Flucht getrieben. (afp)



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