Erdogan macht Opposition und Hochschullehrer für Studentenproteste verantwortlich
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Opposition und einige Hochschullehrer für die Studentenproteste in Istanbul verantwortlich gemacht. „Die Ereignisse an der Bogazici-Universität haben nichts mit den Studenten zu tun“, sagte Erdogan am Freitag (5. Februar) in einer Rede. Hinter den Protesten gegen die Ernennung des neuen Rektors der Universität stünden die Oppositionsparteien und „bestimmte Hochschullehrer“. Sie hätten die Studenten „provoziert“.
Die Studentenproteste waren durch die Ernennung des ehemaligen AKP-Politikers Melih Bulu zum Rektor der Bogazici-Universität ausgelöst worden. In früheren Jahren waren die türkischen Universitätsrektoren hochschulintern gewählt worden, doch nach dem Putsch-Versuch von 2016 sicherte sich Erdogan auch den Zugriff auf die Hochschulen. An der Bogazici-Universität, an der die Veranstaltungen auf Englisch abgehalten werden, hat sich über die Jahre eine stark linksgerichtete Studentengemeinde versammelt.
Am Mittwoch hatte Erdogan die Demonstranten mit „Terroristen“ verglichen. Die türkischen Behörden hatten ihr Vorgehen gegen die seit Wochen demonstrierenden Studenten zuletzt verschärft. Nach Angaben des türkischen Innenministeriums vom Donnerstag wurden im Zusammenhang mit den Protesten seit Januar 528 Menschen festgenommen. 498 von ihnen seien wieder freigelassen worden. Bei Protesten in der Hauptstadt Ankara gab es nach Polizeiangaben am Freitagnachmittag 30 weitere Festnahmen. (afp)
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