Erdogan kündigt Abkommen mit Griechenland auf
Vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen der Türkei und Griechenland hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ein Abkommen mit Athen aufgekündigt. Es werde „keine bilateralen Treffen mehr“ mit führenden griechischen Politikern geben, da diese „nicht ehrlich“ seien, sagte Erdogan am Mittwoch in einer Rede vor der Fraktion seiner Partei AKP im türkischen Parlament.
Er habe am Dienstag ein seit 2010 bestehendes Abkommen mit Griechenland über gemeinsame strategische Beratungen „aufgekündigt“, sagte der türkische Staatschef. Das Abkommen sah regelmäßige Treffen zwischen hochrangigen Vertretern beider Staaten vor, um die Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.
Über den griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis sagte Erdogan, ohne ihn namentlich zu erwähnen: „Er reist in die USA, er spricht im Kongress gegen uns. Wir haben das jetzt satt.“ In Anspielung auf Mitsotakis sagte Erdogan weiter: „Wenn du ehrlich bist, empfangen wir dich gerne, aber wenn du es nicht bist, dann tut es mir leid.“
Mitsotakis hatte Mitte Mai eine Rede in Washington gehalten, in der er die Türkei kritisiert hatte, ohne sie direkt zu erwähnen. Regierungsnahe Medien in der Türkei hatten die Rede als Aufforderung an die USA interpretiert, den Wunsch des Nato-Partners Türkei nach der Lieferung von F-16-Kampfjets abzulehnen.
Griechenland und die Türkei sind Nachbarn und Nato-Partner, haben aber seit vielen Jahren ein angespanntes Verhältnis. Beide Staaten werfen sich gegenseitig immer wieder Luftraumverletzungen über der Ägäis vor.
Die Türkei beschuldigt Griechenland zudem, die Inseln in der Ägäis militärisch aufzurüsten, was aus Ankaras Sicht Verträge zwischen beiden Staaten verletzt. (afp/dl)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion