Erdogan hält an Vorwürfen fest: „Deutschland unterstützt Terroristen und wendet Nazi-Methoden an“
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will Deutschland weiter Nazi-Methoden vorwerfen, solange es nicht gesuchte „Terroristen“ an die Türkei ausliefere. „Deutschland unterstützt Terroristen. Ich sage es offen. Und sie drehen durch, wenn ich sage ‚Sie haben den Nationalsozialismus wieder errichtet.‘ Warum drehen sie durch?“, sagte Erdogan in einem Interview mit dem Fernsehsender A-Haber am späten Dienstagabend.
Er habe Deutschland 4500 Dossiers zu gesuchten Mitgliedern der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ausgehändigt, doch die Bundesregierung liefere diese nicht aus. „Ich werde auch weiter sagen, ihr wendet Nazi-Methoden an, solange ihr sie nicht ausliefert“, sagte er.
Erdogan hatte bereits im Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Minister Deutschland und den Niederlanden Nazi-Methoden vorgeworfen und damit scharfe Kritik provoziert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warf er zudem mit Blick auf den inhaftierten deutsch-türkischen „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel vor, von ihm die Freilassung eines „Agenten-Terroristen“ gefordert zu haben.
Merkel verteidige diesen deutsch-türkischen Staatsbürger, doch unternehme sie nichts im Fall der 4500 Dossiers und bringe die Betroffenen nicht vor Gericht. Bei diesen handele es sich um „PKK-Terroristen“, sagte Erdogan.
Berlin dementiert, von der Türkei die fraglichen Dossiers zu Verdächtigen erhalten zu haben. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte der ARD, die Bundesregierung könne „eine solche Übergabe von 4000 Akten“ nicht bestätigen.
Der türkische Sportminister Akif Kilic sagte Mitte März in der ARD-Sendung „Anne Will“, Erdogan habe die Akten in seinem Beisein bei einem G20-Gipfel in Frankreich an Merkel übergeben.
Der letzte G20-Gipfel in Frankreich fand bereits 2011 in Cannes statt. Kilic sagte bei „Anne Will“ zu, die Frage der Dossiers bei Justizminister Bekir Bozdag noch einmal anzusprechen. Nach ARD-Angaben blieb eine Anfrage an Kilic zu dem Thema diese Woche unbeantwortet. (afp)
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