Erdogan nennt libyschen General „Pirat“ und fordert Stopp „illegaler Angriffe“

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat den abtrünnigen libyschen General Chalifa Haftar als "Piraten" bezeichnet.
Titelbild
Recep Tayyip Erdogan.Foto: ADEM ALTAN/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Juli 2019

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat die Truppen des abtrünnigen libyschen Generals Chalifa Haftar zur Beendigung ihrer „illegalen Angriffe“ aufgefordert. Zudem bezeichnete er Haftar als „Piraten“.

„Haftar ist dort nur ein Pirat“, sagte Erdogan in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit mehreren Zeitungen. Haftar hatte der Türkei vergangene Woche vorgeworfen, die libysche Regierung in Tripolis militärisch zu unterstützen, und mit Angriffen auf türkische Einrichtungen in Libyen gedroht.

Bei einem Treffen in Istanbul mit dem Chef der international anerkannten Regierung Libyens, Fajes al-Sarradsch, erneuerte Erdogan dann nach Angaben des türkischen Präsidialamts vom Freitag seine Unterstützung für die Einheitsregierung im Kampf gegen Haftar. Al-Sarradsch könne auf die Hilfe der Türkei bei der Schaffung von „Frieden und Stabilität“ in dem Krisenstaat zählen.

Die Gefangennahme von sechs türkischen Seeleuten durch die Truppen Haftars hatte die Spannungen Anfang der Woche deutlich ansteigen lassen. Nachdem Ankara mit einer militärischen Intervention gedroht hatte, ließ Haftar die Türken wieder frei. Erdogan hatte im Juni bestätigt, dass die Türkei der Regierung von al-Sarradsch Waffen liefert, um die Situation „auszugleichen“.

Haftar wird von Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. Beobachter fürchten, dass der interne Konflikt durch die Intervention der Regionalmächte zu einem Stellvertreterkrieg wird.

Haftar hatte Anfang April eine Offensive auf Tripolis gestartet, wo die international anerkannte Regierung Libyens ihren Sitz hat. Regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars liefern sich seither erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt. Nach UN-Angaben wurden dabei bisher mehr als 650 Menschen getötet. (afp)



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