Erdogan fordert Einholen der kurdischen Flagge in Kirkuk
Nach dem Hissen der kurdischen Flagge in Kirkuk hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan der Regierung der autonomen Kurdenregion im Nordirak mit Konsequenzen gedroht. „Ich finde es falsch, neben der Nationalflagge in Kirkuk eine zweite Flagge zu hissen“, sagte Erdogan am Dienstag in einer Rede. Er rufe die autonome Kurdenregion auf, „diesen Fehler“ baldmöglichst zu korrigieren und die Flagge wieder einzuholen.
Die autonome Kurdenregion unterhält enge wirtschaftliche Beziehungen zur Türkei, und ihr Präsident Massud Barsani ist ein häufiger Besucher in Ankara. Das Hissen der kurdischen Flagge in der ölreichen Stadt Kirkuk, die seit langem zwischen Kurden und Arabern umstritten ist, stieß in Ankara aber auf Kritik. Auch Überlegungen Barsanis, ein Referendum über die Unabhängigkeit der Kurdenregion von Bagdad abzuhalten, lehnt die Türkei ab.
Die türkische Regierung fürchtet, dass ein solcher Schritt die kurdischen Separatisten in der Türkei ermutigen würde. Sie ist auch gegen eine Abstimmung über den Status von Kirkuk. Erdogan warnte am Dienstag die irakischen Kurden, dass sie ihre Beziehungen mit der Türkei gefährden würden, sollten sie die Flagge nicht einholen. „Wir genießen derzeit gute Beziehungen. Zerbrecht sie nicht. Holt diese Flaggen so bald wie möglich ein“, sagte Erdogan.
In der Provinz Kirkuk leben zahlreiche Volks- und Religionsgruppen. Der Großteil der Provinz wird seit 2014 von kurdischen Peschmerga kontrolliert, nachdem die Regierungstruppen während einer Blitzoffensive der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sich aus dem Gebiet zurückzogen. Die Kurden wollen Kirkuk in ihre Region integrieren, Bagdad will dagegen die Kontrolle über die Provinz zurückgewinnen. (afp)
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