Epstein versuchte Gates zu erpressen – Affäre mit russischer Bridge-Spielerin
Der 2019 in seiner New Yorker Untersuchungshaftzelle verstorbene US-Milliardär Jeffrey Epstein soll versucht haben, Microsoft-Gründer Bill Gates zu erpressen. Dies berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ). Hintergrund soll eine mehrere Jahre zurückliegende außereheliche Affäre von Gates gewesen sein. Eines der Ziele sei es gewesen, den Software-Magnaten dazu zu bringen, Geld in einen geplanten Wohltätigkeitsfonds von Epstein zu investieren.
Sprecherin: „Bill Gates hatte nie finanzielle Beziehung zu Epstein“
Wie eine Sprecherin von Gates gegenüber dem Blatt betont, sei dieser nicht auf Epsteins Ansinnen eingegangen. Sie betonte:
Herr Gates hatte keine finanziellen Beziehungen zu Epstein.“
Epstein soll jedoch mehrfach in E-Mails und Nachrichten an die Investmentbank JPMorgan Chase behauptet haben, eng mit Gates befreundet zu sein. Diese behauptete, die Freundschaft habe persönliche und finanzielle Belange umfasst.
Aufzeichnungen zufolge hatte es sechs Treffen zwischen Gates und Epstein gegeben. Eines davon sei mit einem Abendessen in Epsteins luxuriösem Stadthaus in New York verbunden gewesen. Im Jahr 2013 sei Gates einmal in Epsteins Flugzeug mitgeflogen. Er habe auch mehrere Veranstaltungen wie das sogenannte Edge Dinner zur gleichen Zeit wie der Investmentbanker besucht. Auf Twitter wird allerdings die Zahl von 37 Begegnungen zwischen Gates und Epstein genannt.
„Ich hätte Melindas Rat befolgen sollen“
Bill Gates erklärte 2021 gegenüber CNN dazu, dass er an dem Abendessen in der Hoffnung auf Spenden für Gesundheitsprojekte teilgenommen habe. Von Epstein sei dabei jedoch nichts gekommen. Für diesen scheine die Teilnahme an solchen Veranstaltungen eher dem Ansinnen gedient zu haben, „wieder im Mainstream oder kein Paria mehr zu sein“.
Epstein hatte sich 2008 schuldig bekannt, eine Minderjährige in Florida zur Prostitution aufgefordert zu haben. Gates erklärte später, es sei ein „Irrtum“ seinerseits gewesen, zu denken, dass die Gespräche mit Epstein „buchstäblich zu Milliarden von Dollar für die globale Gesundheit führen würden“.
Im Jahr 2021 verkündeten Bill und dessen langjährige Ehefrau Melinda Gates ihre Scheidung. Bei der Trennung habe, wie diese betonte, die Beziehung ihres Ehemannes zu Epstein eine Rolle gespielt. Ihr habe es „nicht gefallen, dass er sich mit Jeffrey Epstein getroffen hat“. Sie habe in diesem bereits beim ersten und einzigen persönlichen Treffen „das personifizierte Böse“ erkannt.
Bill Gates meinte später:
Melindas Rat war gut, und ich hätte ihn früher befolgen sollen, als ich es getan habe.“
Epstein wollte Kosten für Antonovas Ausbildung zurück
Der nunmehr bekannt gewordene Erpressungsversuch datiert auf das Jahr 2017. Epstein war es bekannt geworden, dass die russische Bridge-Spielerin Mila Antonova Gates 2010 bei einem Turnier kennengelernt hatte. Aus dieser Begegnung soll eine außereheliche Affäre resultiert haben.
Über Gates-Berater Boris Nikolic kamen später Treffen Antonovas mit Epstein zustande. Über dessen kriminelle Vergangenheit hatte diese eigenen Angaben zufolge nichts gewusst. Die Russin wollte eine Schule für das Bridge-Spiel gründen und suchte dafür Investoren.
Epstein soll Antonova eine Ausbildung zur Software-Codiererin bezahlt haben. Später habe er Gates darum gebeten, ihm die dadurch entstandenen Kosten zurückzubezahlen. Als dieser sich weigerte, soll Epstein erstmals damit gedroht haben, die Affäre bekannt zu machen. Wie das WSJ aus einem E-Mail-Verkehr Epsteins mit JPMorgan Chase schlussfolgert, soll es diesem jedoch nicht nur darum gegangen sein. Vielmehr sollte Bill Gates auch Hauptsponsor einer wohltätigen Stiftung werden, die Epstein aufbauen wollte.
Gates-Vertrauter als Testamentsvollstrecker?
Der Investmentbanker, der wegen des Verdachts organisierten Menschenhandels und systematischer Sexualstraftaten – teils mit Minderjährigen – festgenommen wurde, starb 2019 in seiner Zelle. Offiziell gilt sein Tod als Selbstmord.
Einige Tage zuvor hatte er Nikolic als Testamentsvollstrecker bestimmt. Dieser betont, nicht über den geplanten Schritt informiert gewesen zu sein. Er lehnte das Ansinnen ab und wittert einen Racheakt gegen Bill Gates. Gegenüber dem WSJ erklärte er:
Er konnte Bill nicht aufführen, weil das zu offensichtlich gewesen wäre, also hat er mich gewählt. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass dies wahrscheinlich eine Vergeltungsmaßnahme gegen Bill Gates war.“
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