Epstein-Skandal: FBI liefert „Lkw voller Beweise“ – Ermittlungen weiten sich aus

Die US-Justizministerin Pam Bondi zeigt sich zufrieden: Das FBI hat weitere umfangreiche Dokumente im Fall Jeffrey Epstein freigegeben. Die nun veröffentlichten Akten sollen Licht auf das weitreichende Netzwerk des verstorbenen mutmaßlichen Sexualstraftäters werfen. Während die Ermittlungen voranschreiten, wächst der Druck auf die Behörden – auch der neue FBI-Chef Kash Patel verspricht volle Transparenz.
Titelbild
US-Justizministerin Pam Bondi (r.) und der neue FBI-Direktor Kash Patel nach dessen Vereidigung im Indian Treaty Room im Eisenhower Executive Office Building in Washington, D.C. am 21. Februar 2025.Foto: Pedro Ugarte/AFP via Getty Images
Von 5. März 2025

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Die US-Justizministerin Pam Bondi hat sich am Montag, 3.3., zufrieden gezeigt, dass das FBI mittlerweile weitere Dokumente zum Fall Jeffrey Epstein geliefert hat. Es seien „Lkw voll mit Beweisen“ eingelangt, erklärte Bondi im Gespräch mit „Fox News“. Derzeit würden sie ausgewertet, äußerte die Juristin.

Nach ihrer Bestätigung durch den Senat hatte Bondi die Herausgabe aller Dokumente in Verbindung mit dem milliardenschweren mutmaßlichen Sexualstraftäter angefordert. Epstein, der zahlreiche Verbindungen zur High Society und berühmten Persönlichkeiten pflegte, starb 2019 in seiner Untersuchungshaftzelle. Offiziell gilt sein Tod als Selbstmord, Spekulationen über die Umstände seines Ablebens rissen jedoch nie ab.

Epstein-Akten vor Veröffentlichung noch einmal gesichtet

Im Februar teilte Bondi mit, dass lediglich etwa 200 Seiten an Material bei ihr eingelangt seien. Eine Quelle teilte ihr mit, dass insbesondere das FBI-Büro in New York tausende Seiten an Akten in ihrem Bestand behalten habe. Daraufhin habe die Justizministerin bis Freitag, 8:00 Uhr morgens, eine Frist gesetzt. Der in der Vorwoche bestätigte neue FBI-Chef Kash Patel hatte zugesagt, es werde „keine Vertuschungen, keine fehlenden Dokumente und keine nicht umgedrehten Steine“ geben.

Zuvor waren es bereits geleakte und der Öffentlichkeit bekannt gewordene Dokumente, die das FBI übergeben hatte. Darunter waren unter anderem die Protokolle von Flügen, die Epstein organisiert hatte. Bondi erklärte, die nun beginnende erste Phase der Veröffentlichung der Akten werfe „Licht auf Epsteins umfangreiches Netzwerk“. Es sei der Beginn eines Prozesses, der endlich Rechenschaft gegenüber der Öffentlichkeit geben solle.

Wann genau mit der vollständigen Veröffentlichung der Akten zu rechnen sei, könne Bondi noch nicht sagen. Das FBI arbeite sie noch einmal durch:

Wir werden alles so schnell wie möglich durcharbeiten. Wir werden dabei aber sehr vorsichtig sein, um alle Opfer von Epstein zu schützen.“

Patel werde derweil einen Bericht anfertigen, in dem auch erklärt werde, warum seine Behörde die Dokumente zurückgehalten habe.

Erste Lieferung von Dokumenten zum Teil erheblich geschwärzt

Bondi hatte zuvor kritisiert, zu wenige Akten erhalten zu haben und über den Umfang der Bestände getäuscht worden zu sein. Vor allem die Staatsanwaltschaft des südlichen Gerichtsbezirks von New York habe eine Vielzahl an Seiten zurückgehalten. Die Justizministerin forderte eine vollständige Herausgabe aller Informationen – wobei Angaben zu Geschworenengerichten oder vertrauliche Zeugen geschwärzt bleiben sollten.

Neben kopierten Flugprotokollen von Epsteins Privatjet befand sich unter den übermittelten Unterlagen auch eine stark zensierte Adressenliste. Diese wurde Epstein und dessen Vertrauter Ghislaine Maxwell zugeschrieben. Maxwell soll an Kinderhandel beteiligt gewesen sein und hat minderjährige Frauen zur sexuellen Ausbeutung rekrutiert. Sie wurde 2022 zu 20 Jahren Freiheitsstrafe und einer Geldstrafe von 750.000 US-Dollar verurteilt.

Unter den zuvor übermittelten Dokumenten befand sich unter anderem auch eine komplett geschwärzte Liste von mehr als 250 Masseusen. Dazu kam eine Liste mit 150 Einträgen zu Beweismaterial, zu dem Nacktbilder, Massagetische, USB-Sticks, Computer, Videos und ähnliche Gegenstände gehören. Daraufhin forderte neben Bondi auch die republikanische Kongressabgeordnete Anna Paulina Luna (Florida) die Herausgabe aller in Betracht kommender Dokumente. US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf die Veröffentlichung aller Epstein-Dokumente versprochen.

Chef des New Yorker FBI-Büros in den Ruhestand getreten

Unterdessen hat der Leiter des zuständigen FBI-Büros in New York, James Dennehy, offenbar unter Druck seiner Versetzung in den Ruhestand zugestimmt. Erst im Vorjahr hatte der damalige FBI-Direktor Christopher Wray den FBI-Agenten Dennehy mit der Leitung der New Yorker Außenstelle betraut. Dennehy hatte zuvor in einer E-Mail an Kollegen diese dazu aufgefordert, „in Deckung“ zu gehen, nachdem bereits mehrere Kollegen aus politischen Gründen versetzt worden seien.

Dennehy äußerte, man habe ihn dazu aufgefordert, seine Papiere einzureichen, ohne ihm dafür eine Begründung zu geben. Der frühere Marine war seit 2002 beim FBI als Special Agent tätig. Die Demokraten warfen der Trump-Regierung vor, diese würde das FBI „für politische Zwecke instrumentalisieren“. Die Justizgruppe der Demokraten im Senat sieht einen Zusammenhang zwischen seiner Zwangspensionierung und seiner Warnung an Kollegen vor „Trumps politischer Rachetour“.

Causa Epstein bewegt auch Jahre nach seinem Tod noch die Gemüter

Auch Jahre nach dem Tod Epsteins in der Untersuchungshaftzelle und der Verurteilung Maxwells bleibt das Thema für die amerikanische Öffentlichkeit relevant. Zahlreiche prominente Personen aus Politik, Wirtschaft, Medien und sogar europäischen Adelshäusern zählten zu den Gästen des Investmentbankers.

Einige sollen die Dienste minderjähriger Zwangsprostituierter in Anspruch genommen haben. Infolge entsprechender Vorwürfe hat beispielsweise Prinz Andrew, Duke of York, im Mai 2020 bekanntgegeben, das britische Königshaus nicht mehr zu vertreten. Anlässlich ihrer Scheidung von Microsoft-Gründer Bill Gates erklärte dessen frühere Ehefrau Melinda, die Freundschaft ihres Ehemannes mit Epstein habe zur Zerrüttung der Ehe beigetragen.



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