Entsetzen in Melbourne: Studentin getötet – Rapper unter Mordverdacht + Video

Eine junge israelische Austauschstudentin telefonierte gerade mit ihrer Schwester zu Hause, als sie überfallen wurde. Ein 20-jähriger Rapper, der als McCodez postet, steht unter Tatverdacht - er fiel mehrfach durch dunkle Texte über Selbstmord und "Dämonen in meinem Kopf" auf.
Titelbild
Mehr als 1000 Menschen, die meisten von ihnen Frauen, nahmen an der Trauerfeier für die getötete Studentin in Melbourne teil. Mittlerweile hat die Polizei einen 20 Jahre alten Rapper festgenommen.Foto: ALLAN LEE/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Januar 2019

In Melbourne in Australien kommen immer mehr Details über einen Mord an der israelischen Studentin Aiia M. ans Licht. Die junge Frau dürfte von einem 20-jährigen Rapper vergewaltigt und getötet worden sein – während sie mit ihrer Schwester in Israel telefonierte. Diese sagte dem israelischen Fernsehsender Channel 13 TV News, dass sie ihre Schwester noch am Telefon schreien gehört habe.

„Wir haben auf FaceTime telefoniert. Wir sprachen über die Stand-up-Comedy, die sie sah, und auch darüber, wann wir uns das nächste Mal treffen würden“, sagte die Schwester zu Channel 13 TV News. „Und plötzlich hörte ich sie schreien. Ich hörte Fahrzeuge im Hintergrund fahren, als ob das Telefon auf dem Boden wäre – und ein lautes Geräusch.“ Ihr fiel das Telefon aus der Hand – oder jemand schnappte es ihr weg – und warf es beiseite.

Ich hörte sie schreien und schreien und dann wurde der Anruf unterbrochen, und auch mein FaceTime-Chat wurde unterbrochen.“

Am Sonntag wurde der Mann, der beschuldigt wird, sie getötet zu haben, wegen Mordes durch das Melbourne Magistrate Court angeklagt. Der 20 Jahre alte Rapper Codey H. schwieg während der kurzen Anhörung. Für ihn wurde eine Überprüfung der psychischen Gesundheit beantragt, er stellte keinen Antrag auf Kaution.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Der Rapper: Dunkle Texte über Dämonen im Kopf

Die Leiche der 21-jährigen palästinensische Araberin mit israelischer Staatsbürgerschaft, die in Melbourne im Rahmen eines Austauschprogramms Englisch studierte, war am Mittwochmorgen in einem Gebüsch entdeckt worden. Der Rapper Codey H., der in der Nähe des Fundorts wohnte, wurde am Freitag festgenommen.

Der unter dem Namen „McCodez“ postende Rapper fiel mehrfach durch dunkle Texte über Selbstmord und „Dämonen in meinem Kopf“ auf. Am 8. Januar veröffentlichte er auf einer seiner Facebook-Seiten eine unheimliche Botschaft, die besagt: „International girl of mystery, you knows who you are“.

In anderen Texten heißt es: „Niemand hat mir jemals beigebracht, wie man ein normales Leben führt“ und „Du wirst dich nicht mit mir anlegen“.

Reaktionen in Israel

Am späten Samstagnachmittag ist neben der Abu-Bakr-Moschee in der arabisch-israelischen Stadt Baqa Al Gharbiyye, etwa 20 Minuten vom Maasarwe-Familienhaus entfernt, eine Mahnwache geplant. In der islamischen Tradition ist es Brauch, dass die Bestattung so schnell wie möglich mit bestimmten Ritualen und Zeremonien durch die Familie erfolgt. Vermutlich werden hunderte Menschen die Veranstaltung besuchen.

Die Veranstaltung wird von Scheich Iskandar Khairi, dem Imam der Huda-Moschee, organisiert und wurde mit dem Satz „Ihre Teilnahme ist eine nationale Pflicht“ beworben.

Bisher ist unklar, wann der Körper der Getöteten nach Israel zurückgebracht werden kann. Ein Sprecher des australischen Premierministers erklärt, dass die Gerichtsmediziner so schnell wie möglich für die Familie arbeiten und der Familie jede notwendige Unterstützung angeboten haben.

Australischer Ministerpräsident wollte sich mit dem Vater treffen

Bei der Trauerfeier in Melbourne war auch der von Trauer gezeichnete Vater der jungen Frau, der aus Israel angereist war, anwesend. Er dankte den Menschen für ihre Unterstützung. An der Stelle, an der die Leiche seiner Tochter gefunden wurde, erzählte er tränenreich:

Sie liebte diese Stadt und die Universität… sehr“, sagte der Vater.

Er hatte vor, Ende Januar mit ihr und mit ihrer Schwester in Australien Urlaub zu machen und viele Plätze im Land zu besuchen.

Regierungschef Scott Morrison wollte sich mit dem Vater am Samstag treffen. „Mir wird es die Sprache verschlagen bei diesem Gespräch von Vater zu Vater“, sagte Morrison zu Reportern.

In Begleitung seiner Frau und seiner Töchter legte der Regierungschef Blumen am Ort des Todes von Aiia M. in Bundoora nieder.

Das Verbrechen löste in Melbourne Entsetzen und Trauer aus. Mehr als 1000 Menschen, die meisten von ihnen Frauen, nahmen am Freitag an einer Trauerfeier auf den Stufen des Parlamentsgebäudes teil. Eine mit Blumen geschmückte Straßenbahn fuhr die Strecke entlang, die das Opfer auf seinem Heimweg genommen hatte.

(dpa/ks)

Menschen sitzen auf den Stufen des australischen Parlaments, um an der Mahnwache für die ermordete 21-jährige Israelin teilzunehmen. Foto: Stefan Postles/AAP/dpa



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion