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Vorwurf der erzwungenen Organentnahme in China

Entlang der Neuen Seidenstraße: Peking sucht Partner für Organtransplantationen

China erklärte kürzlich, es wolle den internationalen Austausch und die Zusammenarbeit im Bereich der Organspende und -transplantation zwischen den Ländern der Belt-and-Road-Initiative fördern. Die Erklärung hat bei China-Beobachtern Besorgnis ausgelöst. Sie glauben, das Regime wolle in Wirklichkeit die Praxis der erzwungenen Organentnahme verbreiten.

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Nachstellung einer erzwungenen Organentnahme in China.

Foto: Patrick Lin/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Vom 8. bis 10. Dezember fanden in der Stadt Nanning in der südchinesischen Provinz Guangxi zwei hochkarätige Veranstaltungen zu den Themen Organspende und Transplantation statt: Die 7. Internationale Chinesische Organspendekonferenz und das Internationale Kooperations- und Entwicklungsforum zur Organspende und -transplantation im Rahmen der Belt-and-Road-Initiative (BRI: Projekt Neue Seidenstraße). Dort betonten chinesische Behörden Chinas führende Rolle bei Organspenden und -transplantationen. Seit sieben Jahren in Folge belege China den zweiten Platz in der Welt und den ersten in Asien.
In einem Interview am Rande der Konferenz erklärte Dr. Huang Jiefu, Vorsitzender des Komitees für Organspende und -transplantation in China, gegenüber den staatlichen chinesischen Medien, dass China den internationalen Austausch und die praktische Zusammenarbeit zwischen den BRI-Ländern im Bereich der Organspende und -transplantation auf der Grundlage des Modells der „gegenseitigen Konsultation, des gegenseitigen Aufbaus und des gegenseitigen Teilens“ fördern werde.
Huang wird seit Langem vorgeworfen, federführend in illegale Transplantationsaktivitäten verwickelt zu sein. So am 28. September 2005, wo er eine autologe Lebertransplantation demonstrierte.
China schult derzeit landesweit Ärzte für Organtransplantationen. Das Institut für Organtransplantation des Tongji-Krankenhauses in Wuhan wird nach eigenen Angaben jährlich vier Herzchirurgen, sechs Lebertransplantationschirurgen, 16 Nierentransplantationschirurgen und drei Pankreastransplantationschirurgen ausbilden. Sechs vergleichbare Institute in China warten mit ähnlichen Angaben auf.
Lai Jianping, der einen Masterabschluss in Internationalem Recht von der China University of Political Science and Law (Chinas Universität für Politikwissenschaft und Justiz) hat, sagte gegenüber The Epoch Times, dass die erzwungenen Organentnahmen in China vertuscht werden konnten, weil es unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) keine Rede- und Pressefreiheit gäbe.
Den Mächtigen und Reichen Chinas sei es gelungen, ihr Leben und ihre Gesundheit über das Leben anderer Menschen zu stellen. Die KPC habe dies genutzt, um Organtransplantationen in China zu industrialisieren, so Lai.

Verbreitung der erzwungenen Organentnahme

Die Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) veröffentlichte im November 2023 den jüngsten Bericht, in dem sie feststellte, dass die KPC ihre Verbrechen der Organentnahme bei einer großen Zahl unwissentlicher Spender fortsetzte und dass es in China immer noch Zwangsorganversorgungsbanken gäbe.
Zahlreiche Untersuchungen hätten gezeigt, dass sich die Organtransplantationen in Chinas großen Krankenhäusern von der massiven Organentnahme bei Falun-Gong-Praktizierenden auf andere Gewissensgefangene und ethnische Minderheiten ausgeweitet hätten. Falun Gong ist eine weitverbreitete traditionelle Meditationspraxis in China, die seit 1999 wegen ihrer Popularität dort verboten ist. Die Praktizierenden in China werden deswegen verfolgt.
China-Beobachter befürchten, dass das Modell der Belt-and-Road-Initiative der KPC zur Förderung von Organtransplantationen dazu führen könnte, dass noch mehr Länder in das Verbrechen der erzwungenen Organentnahme durch die KPC verwickelt werden.
So enthüllte ein Urteil des Bezirksgerichts Tokio in Japan am 28. November, dass mindestens 100 Japaner unwissentlich in solche Verbrechen verwickelt waren.
Hiromichi Kikuchi, ein Vermittler von Organtransplantationen, wurde wegen Verstoßes gegen das Organtransplantationsgesetz zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Er gab zu, dass er in den letzten 20 Jahren etwa 170 Menschen für Transplantationen vermittelt hatte, von denen 90 Prozent in chinesischen Krankenhäusern durchgeführt wurden.
Der Fall wurde nach einem Interview der englischsprachigen Epoch Times vom 25. Juni 2022 mit Ushio Sugawara verhandelt – einem Japaner, der die Schrecken der erzwungenen Organentnahme in China aus nächster Nähe miterlebt hatte.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Beijing Invites Countries in the Belt and Road Initiative to Cooperate in Organ Transplants“ (deutsche Bearbeitung jw)

Kommentare

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Lönniesvor einem Jahr

Seit 1990 Spende ich kein Blut mehr und lasse mich auch nicht als Knochenmarkspender registrieren. Seit 1990

bin ich misstrauisch. Und für Geld geht in diesem Land alles!

Der Spiegel schreibt:

Es war ein Patient, der die Organtransplantation wie kein anderer in Verruf brachte: Als 1990 dem steinreichen Lebemann Fürst Johannes von Thurn und Taxis von dem Münchner Chirurgen Bruno Reichart so gut wie ohne Wartezeit ein neues Herz eingepflanzt wurde und dann (nachdem dieses versagt hatte) gleich noch ein zweites, brach ein Sturm der Entrüstung los. Offensichtlich, so die allgemeine Meinung, herrsche bei der Vergabe von Organen eine haarsträubende Ungerechtigkeit.

Natürlich alles völlig legal, sagt der Spiegel.

Naja!

EPOCH TIMES: Offenlegung der Hintergründe im Kontext mit Organtransplantation, der international bekannt ist, aber auch oft ignoriert wird.

Kilgour-Matas-Gutmann-Untersuchungsbericht

https://de.wikipedia.org/wiki/Kilgour-Matas-Gutmann-Untersuchungsbericht

Am 22. Juni 2016 hatten der ehemalige kanadische Staatssekretär und Bundesstaatsanwalt David Kilgour PC, der kanadische Immigrationsanwalt David Matas und der Chinaanalytiker und Investigativ-Journalist Ethan Gutmann den gemeinsam erstellten Untersuchungsbericht „Bloody Harvest / The Slaughter — An Update“ im Nationalen Presseclub in Washington, D.C. veröffentlicht und diesen anschließend dem Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses vorgelegt.[2] Am 29. Juni 2016 übergaben sie den Bericht in einer Anhörung dem Europäischen Parlament in Brüssel

David Kilgour, Ethan Gutmann, David Matas: Bloody Harvest / The Slaughter – An Update. (PDF; 76,5 MB) In: endtransplantabuse.org. 22. Juni 2016, abgerufen am 27. April 2019 (englisch).

Will Pavia, Calum MacLeod, China is ‚transplanting organs of executed prisoners‘, The Times, 23. Juni 2016, abgerufen am 26. August 2016

David Kilgour, International Coalition to End Organ Pillaging in China in Brüssel, 29. Juni 2016, abgerufen am 9. September 2016

Herzlichen Gru0 aus der Moderation

Gruß aus der Moderation

Gruß aus der Moderation

Jopcvor einem Jahr

Klar, IMMER alles völlig legal

Ich frage mich auch wie das vom verblichenen Autorennfahrer Lauda vor sich ging.

Der hat innerhalb kürzester Zeit auch 2x eine neue Niere bekommen.

Andere warten 10 Jahre und länger

M.Bohmvor einem Jahr

Schon in den Siebzigern gab es einen hochaktuellen, spannenden Spielfilm zu diesem Thema. "Fleisch", mit Jutta Speidel. Es wurde versucht, junge Menschen einzufangen, um sie in Lagerungszentren betäubt und mit Hilfe von speziellen Temparaturreglern und Luftfeuchtigkeitsmessungen sowie regelmäßigen Drehungen frisch und in Form zu halten.

Jopcvor einem Jahr

Was entnimmt man denn so OHNE Wissen des Beteiligten?

Herz?

Lunge?

Leber?

Es fällt mir nur die Niere ein wo wir mir einer weiterleben können.