Empörung in Brüssel: Tschechien nimmt nur 80 Migranten auf
Tschechiens Regierungschef Bohuslav Sobotka gibt keinen Anlass, Tschechien als Auffanglager für Flüchtlinge in großem Ausmaß zu betrachten, ganz im Gegenteil:
Sobotka legte jetzt seinen Plan vor, nachdem das osteuropäische EU-Land bis Oktober 80 Migranten aus Syrien aufzunehmen bereit ist, wenn sie eine eingehende Sicherheitsüberprüfung überstehen.
Damit zeigt sich der Ministerpräsident entgegenkommender als sein Präsident.
Präsident für Flüchtlingsstopp
Wenn es nach Präsident Zeman geht, soll es einen kompletten Stopp bei der Aufnahme von Migranten geben. Am Dienstag sagte sein Sprecher, dass man mit der Einreise von Flüchtlingen „einen Nährboden für Terrorattacken“ schaffe.
Milos Zeman gilt als Hardliner in der Flüchtlingsfrage:
„Niemand hat sie hierher eingeladen.“ (Präsident Zeman, Tschechien)
Auch für die hinzugekommenen Wirtschaftsmigranten vertritt er den Weg der Deportation aus Europa als umzusetzende Lösung.
Tschechiens Antwort auf Quoten-Programme der EU
Im Rahmen des „Resettlement“-Programms der EU (Umsiedlung von bereits anerkannten Flüchtlingen) sagte Tschechien im vergangenen Jahr 400 Plätze für Flüchtlinge zu. Tatsächlich aufgenommen hatte das EU-Land über diesen Weg allerdings erst 52 Menschen.
Ein weiteres Programm der EU, das „Relocation“-Programm (Umverteilung von Flüchtlingen, die noch keinen Asylantrag gestellt haben), will Tschechien mit 2.691 Asylbewerbern beschlüsseln. Diese sollen dann von Griechenland und Italien übernommen werden.
Doch Prag stellt sich quer. Die Regierung sagte gerade mal 50 Aufnahmen zu, umgesetzt wurden bisher vier, berichtete die österreichische „Krone„.
Kritik von EU-Kommissar Oettinger
„Ich glaube schon, dass wir uns beschämend fragen müssen, ob wir nicht mehr für 300.000 eingeschlossene Syrer in Aleppo anzubieten haben“, sagte der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs gegenüber dem Radiosender ffn.
Die Quote sei „mit großer Mehrheit beschlossenes, europäisches Recht.“
Zeman wirft Oettinger vor, durch seine Diffamierung der europäischen Gesetzgebung Europa als Ganzes zu schwächen. (sm)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion