Elon Musk entlässt Twitters Chefrechtsberater und Ex-FBI-Beamten James Baker

Nach den jüngsten Enthüllungen des amerikanischen Schriftstellers und Journalisten Matthew C. Taibbi auf Twitter über angebliche korrupte Machenschaften des Tech-Konzerns während der US-Wahlen, hat der neue Chef des Unternehmens, Elon Musk, nun den ersten Mann gefeuert. Nähere Details dazu postete ebenfalls Taibbi auf seinem Account.
Titelbild
Elon Musk.Foto: ROBYN BECK/AFP/Getty Images
Von 7. Dezember 2022

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Twitter-Chef Elon Musk hat am Dienstag offiziell bestätigt, einen seiner Spitzenkräfte, James Baker – ein ehemaliger Rechtsberater des FBI –, entlassen zu haben. Grund dafür seien „Bedenken über Bakers Rolle bei der Unterdrückung von Informationen, die für den öffentlichen Dialog wichtig sind“, wie Musk auf Twitter den Schritt begründete. Weitere Einzelheiten zu Bakers Ausscheiden oder dazu, welche Rolle er bei dem Unternehmen spielte, machte der Techmilliardär nicht.

Damit reagierte der neue Twitter-Eigentümer auf einen Artikel eines Juraprofessors und politischen Kommentators an der George Washington Universität namens Jonathan Turley. Dieser hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass Baker ein ehemaliger Chefsyndikus des FBI war. Baker hat sich bislang nicht öffentlich zu seinem offensichtlichen Ausscheiden aus dem Social-Media-Unternehmen geäußert.

Das Ganze ereignete sich einige Tage, nachdem Musk dem Journalisten Matt Taibbi Zugang zu internen Twitter-Informationen verschafft haben soll, mit der Bitte, diese zu veröffentlichen. Taibbi postete dann auf Twitter einen ganzen Strang interner Kommunikation zwischen Twitter-Führungskräften, die belegen, wie sie unter anderem die Hunter-Biden-Laptop-Geschichte der „New York Post“ im Jahr 2020 unterdrückten.

Baker soll heimlich „Twitter-Akten“ überprüft haben

Und nur wenige Minuten nach Musks Tweet über Bakers Weggang twitterte Taibbi: „Am Dienstag wurde Jim Baker, stellvertretender Chefsyndikus von Twitter (und ehemaliger Chefsyndikus des FBI), entlassen. Einer der Gründe? Prüfung der ersten Serie an ‚Twitter Akten‘ – ohne Wissen des neuen Managements.“ Damit bezog er sich auf seine brisanten Enthüllungen auf Twitter.

„Die Nachricht, dass Baker die ‚Twitter Files‘ überprüfte, hat, gelinde gesagt, alle Beteiligten überrascht. Der neue Twitter-Chef Elon Musk hat schnell gehandelt und Baker am Dienstag ‚entlassen‘“, schrieb Taibbi ebenfalls am Dienstagabend.

„Die Reporter haben heute die Durchsuchung des Materials der Twitter-Akten wieder aufgenommen – eine Menge davon. Die nächste Ausgabe von ‚The Twitter Files‘ wird in naher Zukunft erscheinen“, so der Journalist weiter.

James Baker. Foto: Epoch Times

Bakers Name tauchte in Durham-Gerichtsakten auf

Baker tauchte in den Gerichtsakten des Sonderermittlers John Durham auf, der gegen den ehemaligen Anwalt der Clinton-Kampagne, Michael Sussmann, ermittelte. Sussmann traf sich demnach kurz vor den Präsidentschaftswahlen 2016 mit Baker im FBI-Hauptquartier in Washington, D.C., als jener noch Rechtsbeistand des FBI war.

Dort soll Sussman Baker Daten und „White Papers“ übergeben haben, welche einen verdeckten Kommunikationskanal zwischen der Trump-Organisation und einer in Russland ansässigen Bank, der Alfa Bank, belegen. Er trat als „besorgter Bürger“ auf und verschwieg, dass er die Unterlagen auf Anweisung seiner Kunden übergab. Die Vorwürfe gegen Trump konnten nicht bestätigt werden. Vielmehr stellte sich der Fall als Schmutzkampagne gegen den Ex-Präsidenten heraus.

Nachdem Baker das FBI verlassen hatte, stellte ihn Twitter im Jahr 2020 als stellvertretenden Chef-Rechtsbeauftragten und Vizepräsidenten des Unternehmens an.

„Ein koordinierter Schachzug?“

Mehrere Stunden vor Musks Twitter-Post warf der republikanische Abgeordnete, Jim Jordan aus Ohio, bereits erste Spekulationen über Bakers Rolle bei Twitter auf.

„FBI-Agent Timothy Thibault hat versucht, einen Teil der Hunter-Biden-Untersuchung zu unterbinden“, schrieb der voraussichtlich neue Vorsitzende des Justizausschusses des Repräsentantenhauses. Dabei spielte er auf angebliche Aussagen von Whistleblowern über Thibault an, die der ehemalige Beamte in einer Erklärung gegenüber der Epoch Times Anfang des Jahres kategorisch bestritt.

„Dann stellt Twitter den ehemaligen FBI-Anwalt James Baker ein, der dem Unternehmen einen Vorwand liefert, die Geschichte zu unterdrücken“, fügte Jordan hinzu. „Ein koordinierter Schachzug?“

Republikaner laden Baker vor den Kongress

Die Republikaner schrieben am Dienstag zudem einen Brief (pdf) an Baker in seiner Funktion als Twitter-Rechtsbeistand in San Francisco. Sie forderten ihn auf, sich mit dem House Oversight Committee in Verbindung zu setzen und während des nächsten Kongresses vor dem Ausschuss vorzusprechen.

Unter Berufung auf Twitter-Informationen habe er „eine wichtige beratende Rolle bei der Entscheidung“ gespielt, den Bericht der „New York Post“ über Hunter Bidens Auslandsgeschäfte im Vorfeld der Parlamentswahlen 2020 zu zensieren, so das Schreiben.

Und weiter: Baker habe „in einer E-Mail – nachdem Twitter die Laptop-Story zensiert hatte – geschrieben, dass ‚wir mehr Fakten benötigen, um zu beurteilen, ob das Material gehackt wurde’“. Dann habe er „geraten, dass die Story dennoch zensiert bleiben sollte“.

Der Brief bezog sich auf neuesten Informationen, die Taibbi am vergangenen Wochenende auf Twitter veröffentlicht hatte. Aus ihnen ging unter anderem hervor, dass der Twitter-Manager den Bericht der „NY Post“ über den Laptop von Hunter Biden ohne das Wissen des damaligen CEO Jack Dorsey blockieren wollte.

Schließlich sperrte Twitter den Artikel der „NY Post“ unter dem Vorwurf, sie sei Teil einer russischen Desinformationskampagne. Als Folge konnte die Zeitung mehr als zwei Wochen lang nicht auf ihr Konto zugreifen. Später wurde festgestellt, dass die Details der Geschichte um Hunter Bidens Laptop sowie die Informationen auf dem Computer selbst echt waren.

In seinen Twitter-Beiträgen enthüllte Taibbi auch, dass die Twitter-Geschäftsführung Anfragen des Wahlkampfteams des damaligen Kandidaten Joe Biden nachkam. Das Biden-Team kommunizierte offenbar über geheime Kanäle mit den Führungskräften des Social-Media-Unternehmens und gab Anweisungen, was zu löschen und was zu fördern sei.

Epoch Times hat Baker um eine Stellungnahme gebeten.

Dieser Artikel erschien im Original theepochtimes.com auf  unter dem Titel: Elon Musk Fires Twitter’s General Counsel and Ex-FBI Official James Baker (deutsche Bearbeitung nh)



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