Elmos: Chip-Deal mit chinesischem Käufer gestoppt
Nach der viel kritisierten Entscheidung zum Hamburger Hafen hat die Bundesregierung die Übernahmen zweier Halbleiterfirmen durch chinesische Investoren gänzlich untersagt. Die Dortmunder Firma Elmos und das Unternehmen ERS Electronic aus Bayern dürfen nun auch nicht in Teilen an chinesische Investoren verkauft werden.
„Gerade im Halbleiterbereich ist es uns wichtig, die technologische und wirtschaftliche Souveränität Deutschlands und auch Europas zu schützen“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) im Anschluss an die Kabinettssitzung am Mittwoch in Berlin.
Insbesondere mit Blick auf China „dürfen wir nicht naiv sein und müssen sehen, wenn Handels- und Marktinteressen machtpolitisch genutzt und möglicherweise gegen die Interessen der Bundesrepublik Deutschland genutzt werden“, sagte Habeck. Im Halbleiterbereich sei diese Gefahr gegeben. China versuche hier gezielt, Wissen über Produktion und Entwicklung zu erlangen. „Die Erklärungen, die Ansagen sind überdeutlich, die wir aus China kennen.“
China wollte nicht nur Elmos sondern auch ERS Electronic kaufen
Elmos, das vor allem für die Autoindustrie produziert, hatte Ende 2021 angekündigt, sich von seiner Fertigung am Stammsitz in Dortmund zu trennen. Für 85 Millionen Euro sollte Silex das Werk und die Vorräte übernehmen. Silex aus Schweden gehört zu 100 Prozent dem chinesischen Konzern Sai Microelectronics. Am Montagabend teilte Elmos mit, dass die Regierung die Übernahme „voraussichtlich“ untersagen werde.
ERS Electronic produziert nach eigener Darstellung „hochpräzise“ Temperaturlösungen für Halbleiterkunden. Das Unternehmen sitzt in der Nähe von München und hat Niederlassungen in China und den USA. Habeck nannte das Unternehmen nicht beim Namen und verwies auf „Geschäftsgeheimnisse der Firma“. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) bestätigte jedoch, dass es sich um die bayerische Firma handelt.
Stark-Watzinger drängte darauf, Verkauf zu untersagen
Einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge hatte Stark-Watzinger im Fall Elmos auf ein Verbot des Verkaufs an Sai Microelectronics gedrungen. Es liege „eine konkrete potenzielle Gefahr des Know-How-Transfers“ vor, zitierte die Zeitung aus einem Schreiben der Ministerin an Habeck. Elmos selbst hatte angegeben, das Bundeswirtschaftsministerium hätte zunächst eine Genehmigung des Geschäfts in Aussicht gestellt.
Pekings Halbleiter-Strategie
Dass Peking bereits seit einigen Jahren massiv in die Halbleiterindustrie investiert, ist kein Geheimnis – allerdings mit wenig Erfolg. Chinesische Unternehmen schafften es bislang nicht, im Bereich der Hightech-Chips aufzuholen. Das scheint auch der Grund dafür zu sein, dass sich die KPC einer neuen Strategie bedient und statt in die eigene Industrie zu investieren, lieber ausländische Wettbewerber aufkauft.
Silex ist weltgrößter Auftragsfertiger für Mems-Chips. Obwohl diese vorwiegend in Handys und Heimelektronik verbaut werden, können sie laut Insider-Informationen eines Mitarbeiters auch militärisch verwendet werden. Der Kauf der Chipfertigung von Elmos sollte diese Position künftig stärken.
China-Experte Manyan Ng, der selbst jahrelang Top-Manager in einem Automatisierungskonzern war, geht davon aus, dass Elmos anfänglich wahrscheinlich gar nicht gemerkt hat, dass sich hinter Silex der chinesische Staatskonzern Sai befindet. „Aber das genau ist ihre Strategie. Sie behalten den ursprünglichen Namen bei, damit es niemand merkt, wie sie nach und nach ihren strategischen Vorteil ausbauen“, so der Experte. „Man darf keinesfalls vergessen, ihr Ziel ist die Weltmacht.“
Elmos erhielt Millionen Euro staatlicher Hilfe
Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtete, habe Elmos zudem mehrere Millionen Euro an staatlichen Hilfen erhalten. Demnach flossen laut Wirtschaftsministerium 5,9 Millionen Euro für zwei Forschungsprojekte, weitere 8,1 Millionen Euro seien im Rahmen eines EU-Projekts unter anderem für autonomes Fahren zugesagt worden.
Die Debatte um Chinas Einfluss in Deutschland hatte im Zuge des Einstiegs der chinesischen Staatsreederei Cosco beim Hamburger Hafen an Fahrt aufgenommen. Das Bundeskabinett gab im Oktober trotz breiter politischer Bedenken grünes Licht. Auf Druck mehrerer Ministerien wurde dem Staatskonzern nur eine Beteiligung von weniger als 25 Prozent erlaubt. (nh)
(Mit Material der Nachrichtenagenturen)
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