„Einigt euch und stoppt diesen lächerlichen Krieg!“: Trump nennt schockierende Zahlen zum Ukraine-Krieg

Trump sagt, es gebe bereits 1,7 Millionen tote Soldaten in der Ukraine – mehr dürfe es nicht mehr geben. Obwohl er Russland gern habe und eine Einigung anstrebe, werde er auch vor Sanktionen nicht zurückschrecken. Moskau und Kiew warten nun auf konkrete Vorschläge aus Washington. Unterdessen steigt die Zahl der Kriegsopfer weiter an ...
Titelbild
US-Präsident Donald Trump (L) und der russische Präsident Wladimir Putin (R) bei einem Treffen in Helsinki, am 16. Juli 2018.Foto: Brendan Smialowski/afp via Getty Images
Von 24. Januar 2025

Während Donald Trump am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit Dutzende Dekrete im Weißen Haus unterschrieb, erklärte er den anwesenden Journalisten: „Wir haben Zahlen, dass fast eine Million russischer Soldaten getötet wurden. 700.000 ukrainische Soldaten wurden getötet.“

Der neue US-Präsident sagte, er wolle das Blutvergießen so schnell wie möglich beenden. In erster Linie durch einen „Deal“, aber auch, wenn nötig, durch Sanktionen als letztes Mittel.

Russland und die Ukraine haben sich offen zu Verhandlungen gezeigt. Kritiker betonen, dass Trump trotz aller Äußerungen noch keine konkreten Pläne vorgelegt hat.

Trump drängt Putin zu einem „Deal“, um das Blutvergießen zu beenden

„Es ist Zeit, ‚EINEN DEAL ZU MACHEN‘. ES SOLLTEN KEINE LEBEN MEHR VERLOREN GEHEN!!!“, schrieb Trump in Großbuchstaben in einem Beitrag am Mittwoch, 22. Januar, auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social.

Der US-Präsident schrieb auch, es gehe ihm nicht darum, „Russland weh zu tun“.

„Ich liebe das russische Volk und hatte immer ein gutes Verhältnis zu Präsident Putin.“ Es solle auch niemand vergessen, dass Russland den Amerikanern geholfen habe, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen, „und dabei fast 60.000.000 Menschenleben verloren hat“.

Damit beabsichtige Trump, Russland und Präsident Putin „einen sehr großen GEFALLEN zu tun“. Er plane, bald einen „Deal“ zu machen. Sollte es aber nicht bald eine Vereinbarung geben, bliebe ihm nichts anderes übrig, „als hohe Steuern, Zölle und Sanktionen auf alles anzuordnen, das Russland an die USA und andere teilnehmende Staaten verkauft.“ Was er genau mit anderen teilnehmenden Staaten meinte, ging aus dem Post nicht hervor.

„Einigt euch und stoppt diesen lächerlichen Krieg! […] Wir können es auf die einfache oder auf die harte Tour machen“, erklärte er.

Foto: Bildschirmfoto | Truth Social | RealDonaldTrump

Reaktionen aus Russland und Ukraine

Eine Reaktion des Kremls auf Trumps Äußerungen zu Sanktionen ließ nicht lange auf sich warten. Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidialamtes, erklärte am Donnerstag:

Wir sehen hier keine besonders neuen Ansätze.“

„Russland ist bereit für einen gleichberechtigten und sorgfältigen Dialog mit den Vereinigten Staaten, wie wir ihn während Trumps erster Amtszeit geführt haben“, sagte Peskow laut der unabhängigen russischen Nachrichtensite „Meduza„. “Wir warten auf entsprechende Signale, die bisher nicht eingegangen sind.“

Betreffend der Sanktionen fügte der Sprecher hinzu: Alle würden wissen, dass Trump „der Präsident war, der am häufigsten zu solchen Mittel zurückgegriffen hat. Er mag diese Methode.“

Putin habe immer seine Bereitschaft zum Dialog betont, erklärte auch ein russischer Außenpolitiker. Zu einem konkreten Ausweg aus der Ukraine-Krise habe jedoch Trump noch nichts Neues gesagt, „nur mit Drohungen um sich geworfen“, kritisierte Leonid Sluzki.

In Kiew sprach Mychajlo Podoljak, Berater im Präsidialamt, von einer „eindrucksvollen Formel, um Russland zu einer mehr oder weniger adäquaten Haltung zu bringen“. Die Frage sei aber, wie schnell Trump seine Zwangsmittel anwenden werde.

Die menschlichen Verluste sind enorm

Das US-Portal „Politico“ berichtete diese Woche, dass die Ukraine Trumps Zahlen – über die angeblichen 1,7 Millionen Kriegsopfer – bereits zuvor bestritten habe. Kiew behauptete demnach, dass die Ukraine im Krieg insgesamt über 43.000 Soldaten verloren habe und etwas mehr als 370.000 Verwundete habe. Der Kreml habe offizielle Opferzahlen nicht veröffentlicht, aber die Ukraine schätze, dass Russland allein im Jahr 2024 150.000 getötete und mehr als 400.000 verwundete Soldaten hatte, so der Bericht.

Militärexperte Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität in München geht zudem davon aus, dass Trump Tote und Verwundete durcheinandergebracht haben könnte, erklärte er dem „Bild“. Masala sagte der Zeitung: „Definitiv sind es nicht nur Tote, sondern Tote und Verwundete. Trump liegt hier höher als andere Quellen, etwa der britische Geheimdienst oder das Institute for Study of War. Deren Zahlen gehen von 600.000 bis 650.000 getöteten oder verwundeten russischen Soldaten aus. Auf Seiten der Ukraine sind die Schätzungen ungenauer. Man geht aber auch hier von 400.000 bis 460.000 Toten und Verwundeten aus.“

Die tatsächliche Zahl der Opfer des Ukraine-Krieges ist im Wesentlichen ein Geheimnis, daher gibt es verschiedene Angaben von unterschiedlichen Quellen. Auch die von Regierungen angegebenen Zahlen sind schwer zu überprüfen. Laut einer ukrainischen Studie, die das Internationale Soziologische Institut in Kiew im Juni 2023 veröffentlicht hat, waren die Antworten der Befragten ukrainischen Bürger zu dem Thema bereits damals schon alarmierend.

Demnach hatte schon zu diesem Zeitpunkt die absolute Mehrheit der Ukrainer (78 Prozent) enge Verwandte oder Freunde, die durch den Krieg verletzt oder getötet wurden. Das Institut gab an, dass 64 Prozent der Ukrainer mindestens einen nahen Verwandten oder Freund hatten, der verletzt wurde (mit einem Durchschnitt von fünf verletzten Verwandten), und 63 Prozent hatten damals schon mindestens einen nahen Verwandten oder Freund, der umgekommen ist (mit einem Durchschnitt von drei verstorbenen Angehörigen, die gemeldet wurden). Seitdem sind die Zahlen nur noch weiter gestiegen.

(Mit Material der Nachrichtenagenturen)



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