Ehemaliger Corona-Berater: Der „tiefe Staat“ arbeitete bei Corona gegen Trump

Die US-Gesundheitsbehörde CDC habe falsche Zahlen angegeben, um die Lockdowns und Schulschließungen zu begründen – alles, wogegen Donald Trump kämpfte. Das sagte Dr. Paul Alexander, der unter Trump als Corona-Berater fungierte.
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Dr. Paul Alexander in einem Interview mit der EpochTV-Sendung „Facts Matter“.Foto: Screenshot über The Epoch Times
Von und 19. Mai 2022

Im Jahr 2020 versuchte der ehemalige US-Präsident Donald Trump, COVID-19 zu bekämpfen. Doch die Maßnahmen schlugen fehl, weil der „Sumpf“ oder der „tiefe Staat“ sich dem entgegenstellte, sagte Dr. Paul Alexander in einem Interview in der Sendung „Facts Matter“ von EpochTV am 4. Mai. Basierend auf fehlerhaften Daten wurde Trump verunglimpft, die Gesellschaft in den Lockdown geschickt und Schulen geschlossen zu haben, so der Experte für evidenzbasierte Medizin, Forschungsmethodik und klinische Epidemiologie.

Von März bis September 2020 arbeitete Alexander als wissenschaftlicher Berater von Michael Caputo, dem damaligen stellvertretenden Sekretär für öffentliche Angelegenheiten im Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste (HHS). Während dieser Zeit habe er mit dem „Sumpf“ beziehungsweise dem „tiefen Staat“ zu tun gehabt: „Es ist die Bürokratie. Die fest verwurzelte Bürokratie existiert tatsächlich.“ 

US-Gesundheitsbehörde diffamierte Trump mit falschen Zahlen

Als Berater während der Corona-Pandemie wurde Alexander von den Medien und einigen Beamten der Gesundheitsbehörde angegriffen, weil er versucht hatte, die Corona-Todeszahlen im Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR) der CDC zu „überarbeiten“.

In einer E-Mail vom 8. August 2020 an Caputo (PDF) und andere Beamte schrieb Alexander: „Es scheint mir, dass die CDC diffamierende Artikel über die Regierung schreibt, um die Wiedereröffnung von Schulen zu beeinträchtigen. Sie leitet diese dann an die Medien weiter, wohl wissend, dass sie irreführend sind. Ich bitte darum, dass dies jetzt gestoppt wird! … Es darf nichts veröffentlicht werden, bevor ich die Forschungsergebnisse gelesen habe und mit der Interpretation der CDC einverstanden bin – und bis ich sie überarbeitet habe, um sicherzustellen, dass sie fair, ausgewogen, ‚vollständig‘ und nicht irreführend ist.“

Zu dieser Zeit drängte er zudem auf Herdenimmunität, um der Pandemie Herr zu werden: Gruppen, die kein hohes Risiko haben, sollten dem Virus ausgesetzt werden dürfen, sagte er.

Der ehemalige Trump-Wahlkampfhelfer Michael Caputo am 1. Mai 2018 in der US-Hauptstadt Washington. Foto: Mark Wilson/Getty Images

Einige Medien stellten Alexanders Vorschlag jedoch als Versuch dar, Menschen absichtlich zu infizieren. Sie behaupteten auch, Caputo würde in einem Facebook-Video unbegründete Anschuldigungen und Verschwörungstheorien verbreiten. Der Druck der Medien und einiger Regierungsvertreter führte später zum Rücktritt von Caputo und Alexander.

Am 16. September 2020 gab das Gesundheitsministerium bekannt, dass Caputo eine 60-tägige Beurlaubung aus medizinischen Gründen antreten und Alexander das Ministerium verlassen würde.

„Die New York Times schrieb – jetzt ist es Teil der öffentlichen Debatte –, dass die Berichterstattung der CDC an die Öffentlichkeit und die Daten problematisch, unvollständig und nicht ausgewogen seien. Es würden Informationen fehlen. Genau das sagte ich vor zwei Jahren und wurde dafür angegriffen“, meinte Alexander.

Die New York Times berichtete am 20. Februar, dass die CDC wichtige Zahlen über Auffrischungsimpfungen, Krankenhausaufenthalte und andere Analysen zu Corona zurückgehalten hatte. 

Ein CDC-Sprecher sagte der Zeitung, ein Grund dafür sei die Sorge der Behörde gewesen, dass die Daten falsch ausgelegt und die Impfstoffe als unwirksam interpretiert werden könnten. 

Im März dieses Jahres entfernte die CDC still und heimlich 72.277 Corona-Todesfälle, darunter 416 bei Kindern, von ihrer Datenverfolgungsseite. Laut Alexander wollte man damit die Biden-Regierung in ein besserers Licht rücken als die Trump-Regierung. „Tatsache ist, dass unter Präsident Biden mehr Menschen an Corona starben als unter Präsident Trump“, so der Epidemiologe.

Der CDC zufolge diene die Änderung dazu, die Daten genauer zu machen. „Die CDC überprüft ständig ihre Covid-19-Zahlen, um ihre Genauigkeit zu gewährleisten“, schrieb ein CDC-Sprecher im vergangenen Monat in einer E-Mail an die Epoch Times. 

Er fügte hinzu, dass „der Algorithmus der CDC versehentlich Todesfälle zählte, die nicht mit Covid-19 in Verbindung standen.“

Lockdowns basierten auf fehlerhaften Zahlen 

Anfang April 2020 meldeten die USA mehr als 260.000 Corona-Fälle und etwa 6.200 Todesfälle. Am 1. April 2020 erklärte Trump, er werde den Regierungen der Bundesstaaten freie Hand bei den Lockdowns gewähren.

Einen Tag später erklärte Dr. Anthony Fauci, Direktor des Forschungszentrums für Infektionskrankheiten und Allergien (National Institute of Allergy and Infectious Diseases, NIAID) gegenüber CNN, dass es eine landesweite Abriegelung geben sollte. „Ich verstehe nicht, warum das nicht passiert“, sagte er damals.

Am 20. März 2020 ordnete Kalifornien als erster Bundesstaat einen Lockdown an. Bis Ende Mai 2020 führten 42 US-Bundesstaaten und -Territorien Ausgangssperren ein.

Laut Alexander basierten die Abriegelungen auf fehlerhaften Zahlen – es gebe keine Studien, die zeigten, dass sie funktionieren. „Sie riegelten die Gesellschaft aufgrund eines Tests ab, der zu 97 Prozent falsch positiv war“, sagte er und bezog sich dabei auf den PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion), der als der sicherste Test gilt, um eine Corona-Infektion festzustellen.

Zu dieser Zeit habe es keinen Konsens darüber gegeben, wie Corona-Tote oder -Infizierte gezählt werden sollten. Auch sei es nicht klar gewesen, ob wirklich so viele Menschen mit Corona infiziert und ins Krankenhaus eingeliefert wurden, erklärte der ehemalige Corona-Berater. 

Das Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste (HHS) führte außerdem die Regel ein, dass es möglich sei, als Todesursache „mit“ und „an“ Corona anzugeben. Daraufhin hagelte es Kritik. Die Behörde wurde auch wegen einer hohen Zahl falsch positiver Corona-Ergebnisse von PCR-Tests kritisiert, die nur eine Notzulassung hatten.

Damals habe es ein Problem mit dem PCR-Test gegeben. Die PCR-Tests-Zyklen zur Vermehrung der Virus-Erbinformationen seien übermäßig oft durchgeführt worden. „Sobald man mehr als 24, 25 Zyklen durchführt, nimmt man viralen Staub und viralen Müll auf – nicht infektiöse, nicht lebensfähige Erreger“, erklärte der Virologe. Deswegen seien seiner Meinung nach in den Jahren 2020 und 2021 etwa 90 Prozent der Menschen, die „mit PCR-Tests als Corona-positiv eingestuft wurden, falsch positiv“ gewesen.

Ein medizinischer Mitarbeiter gibt am 20. Dezember 2021 in Boston einen Nasenabstrich in ein Teströhrchen. Foto: Joseph Prezioso/AFPvia Getty Images

Ein irischer Arzt behauptete zunächst, PCR-Tests hätten eine Fehlerquote von 97 Prozent. Einige Faktenprüfer stuften die Behauptung als falsch ein. Ein Faktenprüfer interviewte den Harvard-Professor Michael Mina, einen Epidemiologen. Ihm zufolge sei die Behauptung nicht wahr und „ein klares Missverstehen der PCR-Primer“.

Im Jahr 2021 sagte Mina jedoch gegenüber der New York Times, dass „in Massachusetts 85 bis 90 Prozent der Personen, die im vergangenen Juli bei einem Zyklusschwellenwert von 40 Zyklen positiv getestet wurden, als negativ eingestuft worden wären, wenn der Schwellenwert bei 30 Zyklen gelegen hätte.“

Am 21. Juli 2021 kündigte die CDC an, dass sie den Antrag auf eine Notfallzulassung für ihren PCR-Test nach dem 31. Dezember zurückziehen würde, da die US-Arzneimittelbehörde FDA „Hunderte“ anderer COVID-spezifischer Tests zugelassen habe.

Die Behörden hätten die Situation als einen Notfall dargestellt, doch dies sei sie nie gewesen, sagte Alexander. Anfang dieses Monats erschien eine Studie, der zufolge Staaten mit strengen Lockdowns und anderen restriktiven Maßnahmen wie Kalifornien, New York und New Jersey die Pandemie schlecht bewältigt hätten. Florida, das die Corona-Einschränkungen frühzeitig aufhob, schnitt mit am besten ab.

„Wir, der tiefe Staat, regeln die Dinge hier“

Trump habe daran gearbeitet, die Gesellschaft und die Schulen zu öffnen, meinte Alexander weiter. Er habe dafür täglich mit seiner Taskforce, mit Fauci, [der Corona-Koordinatorin Dr. Deborah] Birx, den Gewerkschaften und der CDC kämpfen müssen. Denn es habe viele Berichte darüber gegeben, dass viele junge Menschen in den USA wegen der Schulschließungen Selbstmord begangen hätten, so der Epidemiologe.

Trump und Fauci hören Dr. Deborah Birx, Corona-Koordinatorin des Weißen Hauses, zu. 29. März 2020 im Rosengarten des Weißen Hauses. Foto: Tasos Katopodis/Getty Images

Im Juli 2020 warnte Fauci die Eltern davor, ihre Kinder im Herbst wieder in die Schule zu schicken, da eine Studie gezeigt habe, dass Kinder, die älter als neun sind, das Corona-Virus ebenso gut übertragen könnten wie Erwachsene. Die Autoren der Studie gaben später eine Richtigstellung heraus und erklärten, sie hätten nicht bestimmen können, in welche Richtung die Übertragung in ihrer Studie stattgefunden habe.

„Wenn es hohe Inzidenzen in der Kommune gibt … bitten wir die Menschen, im Moment zum Distanzunterricht zu wechseln, damit wir diese Epidemie unter Kontrolle bekommen können“, sagte Birx, die damalige Koordinatorin der Corona-Taskforce des Weißen Hauses, im August 2020 gegenüber den Medien.

Laut Dr. Scott Atlas, dem ehemaligen Sonderberater von Trump zur Corona-Pandemie, konnten nur die drei einflussreichsten Ärzte der Taskforce – Birx, Fauci und der damalige CDC-Direktor Dr. Robert Redfield – den Gouverneuren zum Lockdown raten.

(Von links nach rechts) NIAID-Direktor Dr. Anthony Fauci, die Koordinatorin der Corona-Taskforce des Weißen Hauses, Dr. Deborah Birx, und CDC-Direktor Dr. Robert R. Redfield am 8. April 2020 bei der täglichen Lagebesprechung zu Corona im Weißen Hauses. Foto: Mandel Ngan/AFP via Getty Images

Die Pandemie hätte geregelt werden können, wenn nur die gefährdeten Gruppen richtig geschützt worden wären, erklärte Alexander. Es hätte erlaubt werden sollen, dass alle anderen ein normales Leben führen, sich natürlich und harmlos anstecken und eine natürliche Immunität entwickeln. Jede Pandemie in den vergangenen 100 Jahren sei so gehandhabt worden und nur bei Corona sei die gesunde Gesellschaft abgeriegelt worden, kritisierte der Virologe.

Das Missmanagement während der Corona-Pandemie in den USA sei auf die ausufernde Bürokratie und den „tiefen Staat“ zurückzuführen. Als er mit einigen Beamten des US-Außenministeriums über Trump sprach, hätten sie ihm unmissverständlich klargemacht, dass Trump „nur ein Besucher“ sei. Sie würden die Dinge regeln.

 

Dr. Paul Alexander ist ein kanadischer Experte für evidenzbasierte Medizin, Forschungsmethodik und klinische Epidemiologie. Er war jahrelang als Epidemiologe für die kanadische Regierung und die Weltgesundheitsorganisation tätig. Unter Donald Trump arbeitete er im Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste und fungierte als Berater während der COVID-19-Pandemie.

Dieser Artikel erschien im Original auf The Epoch Times USA unter dem Titel: ‘Deep State’ Was Working Against Trump on COVID-19 Response: Former HHS Adviser (deutsche Bearbeitung von as)



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