Ecuadors Präsident räumt „Probleme“ mit Todesopfern ein
Ecuadors Präsident hat „Probleme“ beim Umgang mit den in Verbindung mit SARS-CoV-2 Verstorbenen in seinem Land eingeräumt. Angesichts eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems sowie eines Platzmangels in den Leichenhallen der Krankenhäuser habe die Regierung „in der Anfangsphase“ der Pandemie „Probleme“ bei der Unterbringung der Leichen gehabt, sagte Präsident Lenín Moreno am Freitag. Als Grund gab er an, die Regierung habe „jedem Ecuadorianer eine würdige Bestattung“ ermöglichen wollen – „nicht wie in anderen Ländern, die Massengräber geöffnet haben“.
Ecuador ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Südamerikas. In der Großstadt Guayaquil, die als das Corona-Epizentrum in Ecuador gilt, waren die Gesundheitsbehörden mit der großen Zahl der Leichen völlig überfordert, sodass Verstorbene teils in Häusern oder auf Straßen zurückgelassen wurden. Die Regierung setzte die Armee sowie die Polizei zur Unterstützung ein. Außerdem wurden Not-Container zur Lagerung der Leichen aufgestellt.
In Ecuador wurden offiziell bislang mehr als 26.000 Infektionen mit dem SARS-CoV-2 registriert, mehr als tausend Infizierte starben. Im März hatte Moreno den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die Pandemie und der Ölpreis-Verfall lösten in Ecuador eine Wirtschaftskrise aus.
Am Freitag bewilligte der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Notkredit in Höhe von 643 Millionen Dollar (knapp 580 Millionen Euro) für das südamerikanische Land. Das Darlehen mit einer Laufzeit von fünf Jahren sei zu „günstigen Bedingungen“ mit einem Zinssatz von 1,05 Prozent gewährt worden, teilte das Wirtschafts- und Finanzministerium mit. (afp)
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