Ebola-Panne in den USA: Warum das Krankenhaus Ebola nicht erkannte

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In dieser Siedlung in Dallas trat der erste Ebola-Fall in den USA auf. Der Patient war irrtümlicherweise wieder nach Hause geschickt worden.Foto: Tom Pennington / Getty Images
Epoch Times2. Oktober 2014

Nachdem der erste Fall von Ebola in den USA aufgetreten ist, überwachen US-Gesundheitsbehörden mindestens ein Dutzend Menschen, die in Kontakt mit dem infizierten liberianischen Mann kamen, bevor er sich in ein Krankenhaus in Dallas begab. Bei einer Person aus dem direkten Umfeld des Kranken könnte laut neuesten Informationen eine Ansteckung stattgefunden haben, berichtete Focus.

Das Problem an der Sache: Der Ebola-Patient Thomas Eric Duncan war vom Krankenhaus zunächst gar nicht als solcher erkannt worden und wurde wieder nach Hause geschickt, obwohl er über Fieber und Bauchkrämpfe geklagt hatte. Zwei Tage später wurde er wieder eingeliefert und positiv auf Ebola getestet. Er befindet sich laut Focus in kritischem Zustand. Nun muss sich das Krankenhaus mit dem Vorwurf auseinandersetzen, warum die tödliche Krankheit trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht sofort identifiziert wurde, zumal der Patient erwähnt hatte, dass er vor kurzem Westafrika besucht hatte.

Ebola-Fragebogen wurde nicht weitergegeben

Ein Sprecher des Krankenhauses sagte, eine Schwester sei mit dem Patienten zwar den Ebola-Fragebogen durchgegangen, aber die daraus gewonnenen Informationen seien „bedauerlicher Weise“ nicht an das gesamte medizinische Team weitergegeben worden. So sei es zu der Fehldiagnose gekommen, berichtete das Wallstreet Journal (WSJ).

Ebola hat eine Inkubationszeit von 3 bis 21 Tagen, während der, laut Experten, keine Ansteckungsgefahr besteht. Bei den meisten Patienten bricht die Krankheit rund neun Tage nach der Infektion mit dem Virus aus, danach sind Ausscheidungen und Körperflüssigkeiten des Patienten hochansteckend. Ebola verläuft in über 60 Prozent aller Fälle tödlich.

Er reiste von Monrovia nach Brüssel

Unter den Personen, mit denen Duncan nach dem mutmaßlichen Ausbruch von Ebola Kontakt hatte, seien fünf Kinder und eine kleinere Gruppe von Erwachsenen, teilten die US-Behörden auf einer Pressekonferenz am Mittwoch mit. Duncan sei in den vergangenen Jahren sehr oft von den USA nach Liberia gereist, um dort Familienangehörige zu besuchen. Auf seiner letzten Reise passierte er am 20. September von der liberianischen Hauptstadt Monrovia kommend Brüssel. Danach besuchte er die ebenfalls aus Liberia stammende Familie seiner Ex-Freundin in Dallas, weil er Vater eines ihrer fünf Kinder ist. Vier Tage nach seiner Ankunft in Dallas trat bei ihm Unwohlsein auf. Am Sonntag wurde mit Verdacht auf Ebola in eine Isolierstation des Texas Health Presbyterian Hospital in Dallas eingeliefert.

Menschen die Kontakt hatten, werden überwacht

Ein 10-köpfiges Team der zuständigen US-Seuchenschutzbehörden versucht nun, alle Menschen zu ermitteln, mit denen der Kranke seit Ausbruch der Krankheit in Kontakt war. Beamte sagten am Mittwoch, es würden mindestens ein Dutzend Menschen überwacht, diese Zahl könne aber noch wachsen.

Die fünf gefährdeten Kinder wurden angewiesen, zu Hause zu bleiben und nicht zur Schule zu gehen, während sie medizinisch überwacht werden. Sie seien jedoch nicht unter Quarantäne gestellt worden, so ein US-Behördensprecher laut Wallstreet Journal. Alle Kontaktpersonen des Kranken würden täglich persönlich besucht, um ihre Temperatur messen und mögliche Symptome feststellen zu können, berichtete das WSJ.

Auch für Fluggesellschaft ist Ebola-Fall der „worst case“

Für Flugpassagiere mit denen der Kranke auf seinem Weg nach Brüssel und in die USA Kontakt hatte, bestehe keine Gefahr. Trotzdem wollte sich eine Sprecherin von Brussels Airlines nicht konkret zu dem Fall äußern, so das WSJ. Brussels Airlines ist die einzige Fluggesellschaft, die die Strecke von Monrovia nach Brüssel bedient, und eine der wenigen internationalen Airlines, die trotz Ebola noch in die liberianische Hauptstadt fliegt. Von ihrer Seite hieß es: "Wir können die Tatsache, dass diese Person an Bord war, nicht ausschließen, aber auch nicht bestätigen." (rf)



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