Dritter Ebola-Fall in USA?: Freund der Krankenschwester Nina Pham auch infiziert?

Washington/Berlin (dpa) - Nachdem sich zwei amerikanische Krankenschwestern mit Ebola infiziert haben, geraten die US-Gesundheitsbehörden und Präsident Barack Obama unter Druck. Bei einer Kongressanhörung wurde scharfe Kritik am Krisenmanagement…
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Ein Ebola-Opfer wird wegtransportiert.Foto: Getty Images
Epoch Times17. Oktober 2014

Der Freund von Nina Pham, der Krankenschwester, die sich an einem liberianischen Einheimischen mit dem Ebola Virus infiziert hat, ist in ein Krankenhaus eingeliefert worden. 

Beamte sagten am Mittwoch, dass eine zweite Person vom Texas Health Presbyterian Hospital als mit Ebola infiziert aufgenommen wurde.

Die zweite Person wurde später als Amber Joy Vinson, eine weitere Krankenschwester, identifiziert. 

Nun wurde vermutet, dass bereits ein dritter Fall vorliegen könnte, nachdem CEO Jeff George Alcon eine E-Mail an Mitarbeiter schrieb, dass ein weiterer Arbeiter unter Quarantäne gestellt worden ist. 

Die dritte Person könnte, laut Got News, Phams Freund sein. Auf der Webseite von Got News heißt es, dass sie Nachrichten von zwei Mitarbeitern erhalten habe, mit der Bitte um Anonymität, nach denen die betroffene Person tatsächlich der Freund der Krankenschwester sei.

In den Nachrichten heißt es auch, dass, genau wie ihr Freund, Phams Eltern in Alcon arbeiten. 

Pfarrer Jim Khoi von Fatima-Kirche in Ost-Fort Worth, der über den Zustand Phams von ihrer Mutter benachrichtigt wurde, sagte gegenüber Dallas News, dass ein Freund von Pham auf die Krankheit untersucht werde, obwohl er nichts über die Beziehung der beiden sagen konnte. 

Es gab jedoch, laut Dallas News, Aussagen von anderen, dass es sich bei ihm um ihren Freund handeln würde.

Pham, 26, infiziierte sich mit Ebola bei Thomas Eric Duncan, der von Liberia nach Dallas gereist kam, um Familienmitglieder zu besuchen. 

Nina Pham absolvierte ihre Ausbildung als Krankenschwester in der TCU alumna in der USA.Nina Pham absolvierte ihre Ausbildung als Krankenschwester in der TCU alumna in der USA.Foto: Screenshot http://www.tcu360.com/campus/2014/10/32990.second-dallas-ebola-patient-tcu-alumna

George hatte in seiner E-Mail geschrieben, dass der Angestellte bei Alcon unter Quarantäne gestellt wurde. 

"Ich schreibe Ihnen, um Sie darauf aufmerksam zu machen, dass einer unserer Mitarbeiter bei Fort Worth Texas Health Presbyterian Hospital aufgenommen wurde", schrieb George in der E-Mail. "Er wird auf mögliche Anzeichen und Symptome des Ebola-Virus überwacht." 

George sagte, dass die Vorsichtsmaßnahme getroffen wurde, weil der Mann mit der Krankenschwester Pham in Kontakt war, die vor kurzem positiv auf Ebola getestet wurde. 

"Der Betroffene hat keine Anzeichen von Symptomen des Ebola-Virus gezeigt", sagte George. "Nach Rücksprache mit dem Texas Department of Health, sind wir zuversichtlich, dass für Alcon keine Gefahr besteht." 

Es ist nicht klar, wie sich die zweite Mitarbeiterin mit dem Virus infiziert hat. Behörden lehnten es ab etwas zu sagen und ihre Position in der Klinik zu benennen. Auch über die Art der Pflege, mit der Thomas Eric Duncan versorgt wurde, bei dem nach seiner Ankunft in den USA aus Liberia Ebola diagnostiziert wurde. Duncan starb am 8. Oktober.

Präsident Barack Obama unter Druck

Nachdem sich zwei amerikanische Krankenschwestern mit Ebola infiziert haben, geraten die US-Gesundheitsbehörden und Präsident Barack Obama unter Druck. Bei einer Kongressanhörung wurde scharfe Kritik am Krisenmanagement laut.

Obama versuchte zwar nach einem weiteren Treffen mit Experten, die Wogen zu glätten. „Ich verstehe, dass sich die Leute Sorgen machen“, räumte er am Donnerstagabend (Ortszeit) ein. Einreiseverbote für Menschen aus den Ebola-Krisenländern in Westafrika lehnte er aber zunächst ab. Es komme darauf an, die Krise an der Wurzel, also in Westafrika, zu bekämpfen.

Eine der infizierten US-Krankenschwestern, die einen inzwischen gestorbenen Ebola-Patienten in Dallas (Texas) behandelt hatte, wurde am Donnerstagabend in eine Spezialklinik in der Nähe Washingtons ausgeflogen. In den Staaten Ohio und Texas fiel an einigen Schulen vorsorglich der Unterricht aus. Krankenschwestern machten den Behörden im Fernsehen Vorwürfe, sie seien bei der Behandlung von Ebola-Kranken nicht genügend geschützt gewesen. Dennoch:Panik herrscht in den USA nicht.

Obama meinte, er habe zwar keine grundsätzlichen Vorbehalte gegen Einreiseverbote. Eine solche Maßnahme sei aber weniger effektiv als die Tests an US-Flughäfen bei Reisenden aus den Ebola-Regionen in Westafrika. Einreiseverbote würden dagegen eher von Reisenden durch falsche Angaben unterlaufen, sagte Obama im Weißen Haus. Nach wie vor gelte, dass das Infektionsrisiko in den USA extrem gering sei. Möglicherweise werde er einen „Ebola-Zar“ – also einen Top-Koordinator zur Bekämpfung der Seuche – ernennen, fügte Obama hinzu.

Führende Vertreter der Gesundheitsbehörden mussten bei einer Kongressanhörung scharfe Kritik einstecken – und versuchten sich zu rechtfertigen. Das lebensgefährliche Virus stelle selbst gut geschulte Experten in den USA vor Herausforderungen, meinten die Chefs der Seuchenbehörde CDC.

Der Republikaner Tim Murphy sprach von der weltweit schlimmsten Ebola-Krise aller Zeiten. Fred Upton forderte wie mehrere seiner republikanischen Parteikollegen, Flüge aus den betroffenen Ländern zu verbieten. Der Chef des texanischen Krankenhauses, in dem der erste Patient außerhalb Afrikas behandelt worden war, entschuldigte sich während der Anhörung. Der Patient ist inzwischen gestorben.

Auch die EU-Gesundheitsminister kommen in die Kritik. „Durch früheres entschiedenes Handeln hätte die Epidemie eingegrenzt werden können“, sagte Tankred Stöbe, Vorstandschef der deutschen Sektion der Organisation Ärzte ohne Grenzen der „Frankfurter Rundschau“. Er kritisierte auch die Weltgesundheitsorganisation WHO. „Wir haben schon im März vor der Ausbreitung des Ebola-Virus gewarnt. Spätestens im Juni war die Epidemie außer Kontrolle. Aber selbst die WHO reagierte nur zögerlich.“ Die EU-Gesundheitsminister hatten am Donnerstag unter anderem über strengere Ausreisekontrollen in Westafrika beraten. (dpa/zs/dk)

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