Dutzende Verletzte nach Erdbeben in Afghanistan und Pakistan

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Ein Erdbebenopfer wird in Peschawar ins Krankenhaus geschafft.Foto:  Arshad Arbab/dpa
Epoch Times26. Dezember 2015
Bei einem schweren Erdbeben der Stärke 6,3 in Afghanistan und Pakistan sind in der Nacht zu Samstag Dutzende Menschen verletzt worden. Zu Todesopfern gab es zunächst keine Informationen.

Weil das Epizentrum des Bebens im gebirgigen Norden Afghanistans lag und dort in einigen Gebieten Schnee und Schlamm die Straßen blockieren, könnten Schäden oder die Zahl der Opfer aber auch erst nach Tagen bekanntwerden, hieß es von den Behörden.

Radio Pakistan meldete, in den grenznahen pakistanischen Bezirken Peshawar und Hangu seien 56 Menschen in Krankenhäuser eingeliefert worden.

Der afghanische Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah setzte für Samstagmorgen ein Krisentreffen mit der Katastrophenbehörde an. Deren Sprecher, Omar Mohammadi, sagte, dass Teams in die vier am stärksten betroffenen Nordprovinzen Badachschan, Bachlan, Tachar und Kundus geschickt worden seien. „Bisher haben wir den Eindruck, dass die Schäden nicht so schwer sind und kein Grund zu großer Sorge besteht.“ In einem Dorf in Bachlan seien vier Häuser von einer durch das Beben ausgelösten Schlammlawine zerstört worden. Es sei niemand verletzt worden.

Der Leiter der Gesundheitsbehörde in der weiter südlich gelegenen Provinz Nangarhar, Nadschib Kamawal, sagte, „Wir hatten zwölf leicht verletzte Patienten heute Nacht. Zehn haben wir wieder entlassen können.“

In Afghanistan bewegte sich die Erde fast eine Minute lang, berichteten Augenzeugen in der Nacht. Tausende Menschen rannten auf die Straßen, auch getrieben von ihren Erinnerungen an das jüngste Beben Ende Oktober. Bei den Erdstößen der Stärke 7,5 waren damals in Afghanistan und Pakistan um die 400 Menschen ums Leben gekommen.

Laut dem Erdbebeninformations-Programm des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam erreichte das Beben eine Stärke von 6,3. Sein Ursprung lag rund 80 Kilometer südwestlich der Stadt Faisabad in der Provinz Badachschan in 204 Kilometern Tiefe.

Der Norden Afghanistans ist besonders erdbebengefährdet, weil hier die indische und die asiatische Erdplatte aufeinandertreffen. Beben, die hier ihren Ursprung haben, sind auch in Tadschikistan, Pakistan und Indien spürbar.

In der mehr als 400 Kilometer entfernten pakistanischen Hauptstadt Islamabad war es mindestens 30 Sekunden spürbar. In Krankenhäusern wurden vorsichtshalber der Notstand ausgerufen.

Das Beben traf die Region im Winter, wenn die Wände und Dächer von ärmlichen, aus Lehmziegeln konstruierten Behausungen nass und schwer werden. Erdstöße lassen solche Häuser leicht in sich zusammenstürzen. Sie lösen auch tödliche Schlammlawinen aus. Hunderte sind in Badachschan schon von Schlammlawinen getötet worden.

(dpa)

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