Drohnenangriff: Russland meldet Abschuss von 158 ukrainischen Drohnen

Über Moskau wurden ukrainische Drohnen abgeschossen, andere kamen durch. Berichten zufolge wurden ein Kohlekraftwerk in der Nähe von Moskau und eine Ölraffinerie im Moskauer Stadtgebiet getroffen. Die Stromversorgung sei nicht beeinträchtigt. Viele weitere Drohnen wurden in der Region Brjansk abgeschossen.
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Verkehrspolizisten blockieren am 11. August 2023 im Westen Moskaus eine Straße in der Nähe des Ortes, an dem eine ukrainische Drohne, die auf die russische Hauptstadt abzielte, von einem Luftabwehrsystem abgeschossen wurde (Symbolbild).Foto: Alexander Nemenov/AFP via Getty Images
Epoch Times1. September 2024

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Russland hat in der Nacht 158 ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Verteidigungsministerium teilte am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit, die Drohnen seien über insgesamt 15 russischen Regionen abgefangen worden, zwei von ihnen über der Hauptstadt Moskau.

Mit 122 Drohnen seien die meisten über den westrussischen Regionen Kursk, Brjansk, Woronesch und Belgorod an der Grenze zur Ukraine abgeschossen worden.

Massiver Drohnenangriff Region Brjansk

Der Gouverneur von Brjansk, Alexander Bogomas, hatte zuvor von einem „massiven“ Drohnenangriff gesprochen. „Unsere Verteidiger wehren einen versuchten massiven Drohnenangriff auf das Territorium der Region Brjansk ab“, erklärte Bogomas auf Telegram. Mindestens 26 Drohnen seien vom russischen Militär „identifiziert und zerstört“ worden.

Brjansk liegt im südwestlichen Teil Russlands, etwa 380 km südwestlich von Moskau. Der strategisch wichtige Oblast grenzt im Westen an Belarus und die Ukraine. Die Hauptstadt und größte Stadt ist Brjansk mit 415.721 Einwohnern (Stand 2010).

Kohlekraftwerk und Ölraffinerie bei Moskau getroffen

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin gab an, die russischen Streitkräfte hätten in der Nacht fünf in Richtung der Hauptstadt gestartete Drohnen abgewehrt. Berichten zufolge wurden ein Kohlekraftwerk in der Nähe von Moskau und eine Ölraffinerie im Moskauer Stadtgebiet getroffen.

Ein Beamter aus der Region Moskau sagte, das Ziel von drei Drohnen sei das Kohlekraftwerk Kaschira gewesen. Es habe weder Opfer noch Schäden gegeben, sagte er.

Auch die Stromversorgung sei nicht beeinträchtigt. Russische Nachrichtenagenturen berichteten zudem von einem Brand in einer Ölraffinerie im Moskauer Bezirk Kapotnija. Bürgermeister Sobjanin erklärte allerdings, es habe „keine Schäden oder Opfer“ gegeben.

Die Luftlinie von Kiew, der Hauptstadt der Ukraine, nach Moskau beträgt etwa 857 km. Die kürzeste Entfernung zwischen der ukrainischen Grenze und Moskau beträgt etwa 700 km.

Auch über den Grenzregionen Belgorod und Woronesch sowie den weiter von der Ukraine entfernt gelegenen Regionen Lipezk und Rjasan wurden nach Behördenangaben Drohnen abgeschossen.

Belgorods Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow erklärte, an drei Wohngebäuden in Belgorod seien Fenster zersprungen. Auf einem Privatgrundstück sei ein Wirtschaftsgebäude vollständig zerstört worden. In der westlichen Region Orjol wurde dem Regionalgouverneur zufolge eine Drohne abgefangen.

Selenskyj: Müssen russische Flugplätze angreifen

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat seinen Appell an den Westen zur Freigabe von Angriffen weit im russischen Hinterland erneuert. Die russischen Luftangriffe könnten nur mit Angriffen gegen die russischen Militärflugplätze tief auf russischem Staatsgebiet „und die Logistik des russischen Terrors“ unterbunden werden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Zu diesem Zweck führe eine ukrainische Delegation Gespräche mit den Verantwortlichen in Washington. Nach ukrainischen Medienberichten wurde der amerikanischen Seite sogar eine Liste mit den potenziellen Zielen dieser ukrainischen Angriffe mit Langstreckenwaffen auf amerikanischer oder anderer westlicher Produktion überreicht. Er hofft auf schnelle Umsetzung bereits getroffener Absprache. Details dazu nannte Selenskyj jedoch nicht.

Viele Gefechte an Fronten in der Ukraine

Entlang der Fronten im Osten der Ukraine haben sich ukrainische Verteidiger und russische Angreifer eine Vielzahl an Gefechten geliefert. Der Generalstab in Kiew sprach am frühen Abend von insgesamt 109 bewaffneten Zusammenstößen im Tagesverlauf.

Im Mittelpunkt der Kampfhandlungen lag einmal mehr die Umgebung der Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass. Dort stürmten russische Einheiten 23 Mal mit Artillerieunterstützung gegen die Verteidigungslinien der Ukrainer an.

Die Angriffe seien abgeschlagen worden, hieß es. Auch aus der Umgebung des nahe gelegenen Ortes Kurachewe wurden russische Angriffe gemeldet. Diese Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Schwere russische Artillerieangriffe erschütterten nach diesen Angaben auch die Region Sumy. Mindestens 15 verschiedene Siedlungen seien beschossen worden. Durch Sumy laufen die Nachschublinien für die ukrainischen Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind. Über den Verlauf dieser Offensive gab es von ukrainischer Seite keine Angaben.

Massive russische Artillerieüberfälle wurden auch aus der von Ukrainern besetzten Stadt Sudscha in der Region Kursk gemeldet. Die Ukraine hat Sudscha zum Sitz ihrer Militärkommandantur für die Region Kursk erklärt. (afp/dpa/red)



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