Drei US-Soldaten bei Drohnenangriff getötet – Biden kündigt Vergeltung an
Nach der Tötung von drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien hat US-Präsident Joe Biden Vergeltung angekündigt.
„Wir werden reagieren“, sagte Biden am Sonntag (Ortszeit) bei einer Veranstaltung im US-Bundesstaat South Carolina. Er machte pro-iranische Gruppen für den Vorfall verantwortlich. Die iranische Regierung wies unterdessen jegliche Verantwortung an dem Angriff von sich und erklärte, die Behauptungen verfolgten „politische Ziele“.
Drei Tote, 34 Verletzte bei Angriff
Bei dem Beschuss des Militärstützpunkts „Turm 22“ im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien waren laut dem US-Zentralkommando für den Nahen Osten (Centcom) in der Nacht zum Sonntag drei US-Soldaten getötet und mindestens 34 weitere verletzt worden. Acht der Verletzten mussten demnach evakuiert werden. Laut US-Beamten wurden von einer Angriffsdrohne Wohnräume der Truppen getroffen, so das „Wall Street Journal“.
US-Präsident Biden machte für den Angriff eine pro-iranische Gruppe verantwortlich. „Während wir noch die Fakten zu diesem Angriff zusammentragen, wissen wir bereits, dass er von einer radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppe ausgeführt wurde, die in Syrien und im Irak operiert“, erklärte er in Washington.
Zugleich kündigte der US-Präsident Vergeltung an. „Habt keinen Zweifel: Wir werden alle Verantwortlichen zu einem Zeitpunkt und auf eine Weise unserer Wahl zur Rechenschaft ziehen“, erklärte Biden.
Iran weist Verantwortung ab
Der Iran wies jegliche Verbindung zu dem Angriff von sich. Widerstandsgruppen in der Region erhielten keine Anweisungen aus dem Iran, betonte Außenamtssprecher Nasser Kanaani. „Sie entscheiden über ihre Aktionen auf der Grundlage ihrer eigenen Prinzipien.“
Während die jordanische Regierung zunächst erklärte, dass der Angriff gegen einen Militärstützpunkt in Syrien gerichtet gewesen sei, sagte Regierungssprecher Muhannad Mubaidin später, das Land verurteile „den Terroranschlag auf einen Außenposten an der Grenze zu Syrien“. Die US-Streitkräfte hätten mit Jordanien „bei der Bekämpfung des Terrorismus und der Sicherung der Grenze“ zusammengearbeitet.
Auch Bahrain, Ägypten und Großbritannien verurteilten den Angriff. Der britische Außenminister David Cameron rief den Iran zur „Deeskalation“ in der Region auf.
Ausweitung des Krieges befürchtet
Laut Centcom sind auf dem Stützpunkt rund 350 Angehörige der US-Armee und der Luftwaffe stationiert, die „eine Reihe von wichtigen Unterstützungsaufgaben“ wahrnehmen, unter anderem für die internationale Koalition gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat.
Es war das erste Mal seit Beginn des Gazakrieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas, dass US-Soldaten durch feindlichen Beschuss starben. Der tödliche Angriff nährt die Furcht vor einer weiteren Ausweitung des Konflikts.
Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri erklärte, der Tod der US-Soldaten sei „eine Botschaft an die US-Regierung, dass sie, solange das Morden unschuldiger Menschen im Gazastreifen nicht aufhört, es mit der gesamten (muslimischen) Nation zu tun bekommt“.
Seit Oktober 150 Angriffe auf US-Bündnis
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums wurden Soldaten der US-Armee und ihrer Verbündeten im Irak und in Syrien seit Mitte Oktober bereits mehr als 150 Mal angegriffen. Zu vielen Attacken auf US-Soldaten hat sich der Islamische Widerstand im Irak bekannt, ein lockeres Bündnis aus bewaffneten Gruppen mit Verbindungen zum Iran. Die US-Armee reagierte darauf wiederholt mit Angriffen in den beiden Ländern.
Am 7. Oktober hatte die Hamas einen brutalen Großangriff auf Israel verübt und dabei nach israelischen Angaben etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die USA sandten daraufhin militärische Unterstützung nach Israel, das im Gazastreifen massiv militärisch gegen die Hamas vorgeht. Nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 26.400 Menschen getötet.
Die Hamas erhält Unterstützung von einer selbsternannten „Achse des Widerstands“ gegen Israel, zu der auch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen und die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon gehören. (afp)
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