Drei Tote bei Terrorattacke in Nizza: Tunesischer Täter (21) über Lampedusa eingereist

Bei einer islamistischen Messer-Attacke in Nizza starben drei Menschen. Der Täter wurde festgenommen. Der Bürgermeister von Nizza bestätigt einen terroristischen Anschlag. Präsident Macron reist nach Nizza.
Epoch Times29. Oktober 2020

Bei einem Terroranschlag in der französischen Hafenstadt Nizza, starben am Donnerstagmorgen, 29. Oktober, drei Menschen. Die Messer-Attacke begann gegen 9 Uhr morgens in der Kirche Notre Dame an der Allee Jean-Médecin im Stadtzentrum von Nizza, wie „Nice Matin“ schreibt.

Die Lokalzeitung berichtete zudem von zahlreichen Schüssen in der Umgebung und mehreren Detonationen, die offenbar von Minenräumern ausgelöst wurden. Alle Geschäfte der Gegend seien evakuiert und geschlossen worden. Später gab Polizeikommandant Gavello Entwarnung, die Situation sei unter Kontrolle.

Täter kam über Lampedusa in EU

Der Täter konnte von der Polizei niedergeschossen und überwältigt werden. Bei ihm handelt es sich laut Ermittlerangaben um einen 21-jährigen Tunesier, der Ende September über die italienische Insel Lampedusa in die EU kam und nach Frankreich weiterreiste, so AFP am Donnerstag.

Der Festgenommene soll Brahim Aoussaoui heißen und kein Asyl in Frankreich beantragt haben. Nach seiner Ankunft auf Lampedusa hatten ihn die italienischen Behörden demnach zunächst in Corona-Quarantäne genommen und ihn dann aufgefordert, das italienische Staatsgebiet zu verlassen.

Während der medizinischen Rettungsmaßnahmen habe er immer wieder „Allahu Akbar“ gerufen, sagte Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi in einem Pressestatement vor Ort und: „Nizza zahlt, wie Frankreich, einen viel zu hohen Preis als Opfer des Islamo-Faschismus.“ Derzeit liegt der Attentäter schwer verletzt im Krankenhaus.

Laut „FranceInfo“ sagte Estrosi in dem spontanen Pressestatement, dass die beiden Toten in der Basilika auf „schrecklichste“ Weise starben, „wie Professor“ Samuel Paty.

Laut „Bildzeitung“ soll eine 70-jährige Frau von dem Attentäter geköpft worden sein, ein Mann starb durch Stiche in den Hals. Beide Opfer starben in der Basilika. Laut Bürgermeister Estrosi soll sich auch der Hausmeister der Basilika unter den Opfern befinden. Das dritte Opfer konnte zunächst in ein Café fliehen. Dort erlag es seinen schweren Verletzungen. Zudem gab es offenbar weitere Verletzte, berichtet die französische Tageszeitung „Charente Libre“.

Krisensitzung des Kabinetts – Macron in Nizza erwartet

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin twitterte von einem „ernsten Ereignis“ und warnte: „Vermeiden Sie den Bereich und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.“

Darmanin kündigte zudem über Twitter eine Krisensitzung des Kabinetts an. Regierungschef Jean Castex verließ nach Kenntnisnahme des Anschlags die laufende Parlamentsdebatte über den neuen Lockdown und traf im Innenministerium mit Präsident Macron zusammen.

In der Nationalversammlung wurde in einer Schweigeminute der Opfer von Nizza gedacht. Die Sitzung wurde abgebrochen. Laut BFMTV wird Emanuell Macron noch am Vormittag in Nizza erwartet.

Inzwischen ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel über ihren Regierungssprecher Steffen Seibert ihre Anteilnahme an die Angehörigen der Toten und die Verletzten ausrichten: „Ich bin tief erschüttert über die grausamen Morde in einer Kirche in Nizza“, so Merkel.

Bürgermeister Estrosi bestätigte Terror-Akt

Der Bürgermeister der Stadt, Christian Estrosi, machte sich kurz nach dem Anschlag ein Bild von der Lage vor Ort und bestätigte den terroristischen Hintergrund über Twitter:

Ich bestätige, dass alles auf einen Terroranschlag in der Notre-Dame-Basilika von # Nice06 hindeutet.“

(Christian Estrosi, Bürgermeister von Nizza)

(sm)



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