DIW erwartet bei Nahost-Eskalation deutlichen Preisanstieg

In Deutschland stehen uns womöglich Teuerungen aufgrund einer Eskalation im Nahostkonflikt bevor. Weil der Nahe Osten eine wichtige Quelle für Öl und Gas ist, kann sich die verschlechternde Situation auch auf die heimische Industrie auswirken, erwartet der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Ölförderung in Niedersachsen. Nur drei Prozent der ölproduzierenden Länder haben bislang ein festes Ziel, aus der Ölförderung auszusteigen.
Die Länder des Nahen Ostens sind wichtige Lieferanten für Öl und Gas. Symbolbild.Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Epoch Times3. Oktober 2024

Sollte der Nahostkonflikt eskalieren, drohen Verbrauchern und Unternehmen nach Einschätzung des Ökonomens Marcel Fratzscher kräftige Preisanstiege.

„Der Nahe Osten bleibt einer der wichtigsten Produzenten von Öl und Gas, eine Eskalation des Krieges dürfte die Preise deutlich ansteigen lassen und damit auch die energieintensive Industrie in Deutschland einen weiteren Rückschlag bescheren“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

Handelswege wären betroffen

Eine Ausweitung des Krieges würde wichtige Handelswege beeinträchtigen und deutsche Exportunternehmen treffen. „Der wichtigste wirtschaftliche Schaden durch eine Ausweitung des Krieges dürfte jedoch eine Verschlechterung der Stimmung bei Unternehmen und Konsumenten sein. Wirtschaft ist ein großer Teil Psychologie und die wohl wichtigste Hürde in Deutschland für eine schnellere Erholung, ist das fehlende Vertrauen“, sagte Fratzscher.

Volker Treier, Außenwirtschaftschef bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), sagte den Funke-Zeitungen: „Eine weitere Zuspitzung des Konflikts könnte nicht nur dramatische Auswirkungen auf den Ölpreis haben, sondern auch erneute Störungen der Lieferketten nach sich ziehen.“

Bereits höhere Frachtkosten im Roten Meer

Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer hätten bereits zu höheren Frachtkosten geführt. „Der Zugang zur Straße von Hormus, die für den Welthandel von entscheidender Bedeutung ist, gerät nun verstärkt in den Fokus.

Das deutsche Geschäftsmodell einer internationalen Arbeitsteilung, das vom ungehinderten Handel und Austausch abhängig ist, gerät zunehmend unter Druck.“ Die angespannte Sicherheitslage führe zu weiterer Verunsicherung bei Unternehmen und verzögere Investitionen. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion