Direktor der Pariser Elitehochschule SciencesPo tritt nach Gewaltvorwürfen zurück

Der Direktor der Pariser Elitehochschule SciencesPo, Mathias Vicherat, reichte seinen Rücktritt ein. Es geht um einen bevorstehenden Prozess wegen häuslicher Gewalt.
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Jugendliche fordern während einer Studentenblockade an der Universität SciencesPo im Dezember 2023, den Rücktritt ihres Direktors Mathias Vicherat. Dieser wurde einige Tage zuvor im Rahmen einer Untersuchung eines Falles häuslicher Gewalt in Paris in Polizeigewahrsam genommen.Foto: DIMITAR DILKOFF/AFP über Getty Images
Epoch Times13. März 2024

Der Direktor der Pariser Elitehochschule SciencesPo Mathias Vicherat hat wegen eines bevorstehenden Prozesses wegen häuslicher Gewalt seinen Rücktritt eingereicht.

„Ich habe erfahren, dass meine Ex-Partnerin und ich uns vor einem Gericht verantworten müssen“, teilte Vicherat in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an die Studenten und das Lehrpersonal der Hochschule mit. „Um die Institution zu schützen, habe ich beschlossen, von meinen Funktionen zurückzutreten“, fügte er hinzu.

In den vergangenen Monaten hatten mehrfach Studenten protestiert und den Rücktritt des Direktors gefordert. Vicherat und seine ehemalige Partnerin hatten sich gegenseitig Gewalt in der Partnerschaft vorgeworfen und waren deswegen im Dezember in Polizeigewahrsam genommen worden.

In einem Brief an die Studenten hatte Vicherat die Vorwürfe zurückgewiesen. „Niemals und unter keinen Umständen habe ich diese Taten begangen“, schrieb er.

Das Institut für politische Studien Paris

Vicherat war 2021 mit dem Versprechen angetreten, sexuelle Gewalt an der SciencesPo zu bekämpfen. Sein Vorgänger Frédéric Mion musste zurücktreten, weil er den bekannten Politikwissenschaftler Olivier Duhamel gedeckt haben soll, der im Verdacht stand, seinen Stiefsohn sexuell missbraucht zu haben.

Vicherat war im selben Jahrgang mit Präsident Emmanuel Macron an der Eliteschule ENA. Er gilt als Überflieger und hatte zuvor führende Posten unter anderem bei der Polizeidirektion, als Stabschef der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und als Vizechef der französischen Bahn SNCF.

SciencesPo ist die Kurzform für das Institut für politische Studien Paris. Etwa 15.000 Studenten sind dort eingeschrieben, die Hälfte aus dem Ausland und etwa ein Viertel Stipendiaten. Die Hochschule zählt zu den sogenannten Grandes écoles in Frankreich, zu denen der Zugang als besonders schwierig gilt. (afp)



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