Die USA aktivieren ein Militärbündnis: Venezuelas Regierung betont ihre Verteidigungsbereitschaft
Nach der Aktivierung eines Militärbündnisses durch die USA hat Venezuelas Regierung ihre Verteidigungsbereitschaft betont.
„Wir sind bereit, uns zu schützen, wir sind bereit zu reagieren“, sagte der venezolanische Außenminister Jorge Arreaza am Freitag nach einem Treffen mit der UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet in Genf.
Wir werden niemanden auf geheiligtem venezolanischen Boden herumtrampeln lassen, wir werden reagieren und hoffen, dass das niemals passiert.“
US-Regierung aktivierte Interamerikanisches Militärbündnis
Am Mittwoch hatte die US-Regierung angesichts des Konflikts mit Venezuela ein Militärbündnis aktiviert, dem neben den USA zehn Länder der Region angehören. Die Entscheidung sei auf Bitten der venezolanischen Opposition und angesichts von „kriegslüsternen Aktionen der venezolanischen Armee“ unter Präsident Nicolás Maduro gefallen, erklärte US-Außenminister Mike Pompeo.
Mit der Aktivierung des Interamerikanischen Vertrages über gegenseitigen Beistand (Tiar) wäre theoretisch die Voraussetzung für einen US-Einmarsch in Venezuela gegeben.
In jüngster Zeit habe es venezolanische Truppenbewegungen entlang der Grenze zu Kolumbien gegeben, hieß es in Pompeos Erklärung. Außerdem lasse der sozialistische Maduro „illegale bewaffnete Gruppen und terroristische Organisationen“ auf seinem Staatsgebiet gewähren.
Streit zwischen Kolumbien und Venezuela über Farc-Rebellen
Venezuela hatte am Dienstag damit begonnen, 150.000 Soldaten an die Grenze zu Kolumbien zu senden, wo sie offiziell an einem Manöver teilnehmen sollen. Zudem streiten sich beide Länder über die jüngste Ankündigung von Teilen der früheren kolumbianischen Rebellenbewegung Farc, wieder zu den Waffen zu greifen.
Kolumbiens rechtsgerichteter Präsident Iván Duque warf dem linksnationalistischen Maduro vor, Farc-Rebellen zu beherbergen. Maduro wiederum vertritt die Ansicht, dass Kolumbien die Farc-Rebellen als Vorwand nehmen will, um einen bewaffneten Konflikt zu provozieren.
Kolumbien kann die USA um Hilfe bitten
Der Interamerikanische Vertrag Tiar sichert allen Mitgliedern Beistand im Verteidigungsfall zu. Kolumbien könnte also im Ernstfall theoretisch die USA um militärische Hilfe bitten. Kolumbien und Venezuela haben eine 2.200 Kilometer lange gemeinsame Grenze.
Arreaza versicherte am Freitag, sein Land werde „niemals einen Bruderstaat angreifen“ und nur in ein anderes Land einmarschieren, „um unser Volk und unsere territoriale Integrität zu verteidigen“.
Anschuldigungen gegen Guaidó im Machtkampf
Parlamentspräsident Juan Guaidó, der sich im Januar selbst zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt hatte und sich seitdem einen Machtkampf mit Maduro liefert, schließt eine Militärintervention der USA zum Sturz der Maduro-Regierung nicht aus.
In dem Machtkampf ordnete Venezuelas Generalstaatsanwalt Tarek William Saab am Freitag ein Ermittlungsverfahren gegen Guaidó wegen Verbindungen zu einer kolumbianischen Drogenbande an.
Die Gang soll Guaidó im Februar verbotenerweise nach Kolumbien gebracht haben. Zum Beweis präsentierte Saab im Staatsfernsehen Fotos, die Guaidó mit Mitgliedern der aus Drogenhändlern und Paramilitärs bestehenden Bande Los Rastrojos zeigen soll.
Guaidó erklärte, er habe die Identität der Männer zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht gekannt. „Ich frage nicht nach dem Vorstrafenregister, wenn jemand ein Foto will“, sagte der Oppositionsführer.
Die Nachrichtenagentur AFP hat die Echtheit der Fotos überprüft und recherchiert, dass zwei der abgebildeten Männer wegen Mitgliedschaft bei den Rastrojos mittlerweile in Kolumbien inhaftiert sind. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion