Die „Swing States“ sind für Trump und Harris das Zünglein an der Waage

In den USA läuft der Endspurt zu den Präsidentenwahlen am 5. November. Nach Trumps wahltaktischem Kurswechsel geben republikanische Wähler mehr Stimmen per Briefwahl ab als vor vier Jahren.
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Der Endspurt im Kampf um den Sessel im Weißen Haus läuft. Gut eine Woche vor der Wahl des nächsten US-Präsidenten haben 44 Millionen Amerikaner ihre Stimme für Kamala Harris bzw. Donald Trump abgegeben.Foto: Madalina Vasiliu/Samira Bouaou/Collage: Epoch Times
Von 30. Oktober 2024

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Gut eine Woche vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen haben bereits fast 44 Millionen Menschen persönlich – die Wahlbüros sind teilweise schon geöffnet – oder per Briefwahl ihre Stimmen abgegeben. Das berichtet die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times. Vom Wahllabor der Universität Florida analysierte Daten zeigen, dass bei der gesamten vorfristigen Stimmabgabe die registrierten demokratischen Wähler etwa 39,8 Prozent ausmachen. Hingegen machen die republikanischen Wähler in den Bundesstaaten, die ihre Parteizugehörigkeit angeben, etwa 36 Prozent aus.

Jahrelang ermutigte der frühere Präsident Donald Trump seine Anhänger, am Wahltag nur persönlich ihre Stimme abzugeben. Doch in den vergangenen Monaten hat er seinen Kurs weitgehend geändert, da er und seine Partei den offensichtlichen Vorteil erkannt haben, dass die republikanischen Wähler ihre Stimmen so früh wie möglich abgeben sollten. Mit der Konsequenz, dass viele seiner Anhänger nun tatsächlich früher zur Wahl gehen und sich das Stimmenverhältnis zugunsten der Republikaner gegenüber früheren Wahlen verbessert hat.

Bis zum 5. November absolvieren die beiden Kontrahenten Kamala Harris (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) noch eine Vielzahl an Wahlkampfauftritten.

Die Zahlen in den „Swing States“

Es gibt sieben Staaten, die zu den „Swing States“ zählen. Dort haben beide große Parteien die Chance auf einen Sieg. Es handelt sich dabei um Arizona, Georgia, Nevada, Pennsylvania, Wisconsin, Michigan, Nevada und North Carolina.

Im Bundesstaat Arizona, der lediglich Briefwahlergebnisse meldet, haben die Republikaner mit 542.179 Stimmen einen Vorsprung von fast 90.000 Stimmen vor den Demokraten (454.668 abgegebene Stimmen). Die Daten wurden am Nachmittag des 28. Oktober veröffentlicht. Unabhängige Wähler machen demnach etwa 23 Prozent (297.000) aus. Wer in den USA wählen will, muss sich registrieren lassen. Dabei kann man bereits eine Partei angeben, muss es aber nicht. Wer das offen lässt, gilt als unabhängiger Wähler.

In Pennsylvania haben die Demokraten einen Vorsprung von 371.000 Stimmen gegenüber den Republikanern. Auch dort sind nur die Briefwahlstimmen und keine Wahlbürostimmen ausgewiesen. Die Demokraten haben 761.526 Stimmen abgegeben, die Republikaner 390.118 Stimmen. Der Anteil der ungebundenen Wähler liegt bei 130.203 Stimmen.

Die Republikaner haben in North Carolina bisher einen Vorsprung von mehr als einem Prozent gegenüber den Demokraten. Während 937.910 Demokraten ihre Stimmzettel abgegeben haben, waren es bei den Republikanern 961.706. Die Daten zeigen, dass etwa 920.386 der abgegebenen Stimmzettel von ungebundenen Wählern stammen.

In Nevada haben bisher 255.805 Anhänger der Republikaner gewählt. Dem gegenüber stehen 223.729 Wähler der Demokraten und 164.519 ungebundene Wähler.

Georgia meldet keine Aufschlüsselung nach Kandidaten, doch die Daten zeigen, dass bisher mehr als 2,8 Millionen Menschen ihre Stimme abgegeben haben. Das ist laut Behörden mehr als die Hälfte der Stimmen, die bei der gesamten Wahl 2020 abgegeben wurden. In Michigan und Wisconsin haben mehr als 1,8 Millionen beziehungsweise rund 858.000 bis zum Stichtag der Datenerhebung ihr Kreuz auf dem Wahlzettel gemacht.

Trump-Unterstützer Elon Musk verloste jeden Tag eine Million Dollar

Im Wahlkampf haben Harris und Trump Pennsylvania in den vergangenen Wochen häufiger besucht als jeden anderen „Swing State“. Vom 2. bis 27. September gab es in Pennsylvania 43 Auftritte der Kandidaten, während es in Arizona, Nevada und Georgia insgesamt nur 40 waren. Unter den umkämpften Staaten hat Pennsylvania mit 19 die meisten Wahlmännerstimmen.

In Wisconsin herrschte ein krasser Gegensatz: Vizepräsidentin Kamala Harris und ihr Vizepräsidentschaftskandidat, der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, besuchten den Bundesstaat zwischen dem 14. und 27. Oktober achtmal. Der ehemalige Präsident Trump und sein Vizepräsidentschaftskandidat, Senator aus Ohio, J.D. Vance, waren in diesem Zeitraum nur einmal zu Besuch. Die Republikaner werden diese Woche wieder nach Wisconsin reisen, unter anderem zu einer Kundgebung in Milwaukee. Den „Swing State“ Wisconsin hatte Joe Biden bei den Wahlen 2020 für die Demokraten zurückerobert.

Zusätzlich zu den Auftritten der beiden Kandidaten hat der Techmilliardär Elon Musk ab Mitte Oktober mehrere Veranstaltungen in Pennsylvania abgehalten. Dabei verloste er jeweils einen Preis in Höhe von einer Million Dollar an einen registrierten Wähler in einem „Swing State“, der eine konservative Petition unterschrieb. Die Petition setzt sich für „die freie Meinungsäußerung und das Recht, Waffen zu tragen“ ein und wurde von Musks Organisation „America PAC“ ins Leben gerufen. (Epoch Times berichtete). Bei America PAC (Political Action Committee) handelt es sich um eine Lobbygruppe. Damit unterstützt der Milliardär den Wahlkampf Trumps. In den Monaten Juli bis September sind knapp 75 Millionen Dollar zusammengekommen, wie aus kürzlich veröffentlichten Unterlagen der nationalen Wahlbehörde hervorgeht.

Am 28. Oktober reichte der Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia, Larry Krasner, eine Klage gegen Musk und sein America PAC  ein und forderte einen Richter des Bundesstaates auf, seine wahlbezogenen Gewinnspiele zu beenden.

Kamala Harris erhielt kürzlich Unterstützung von der Sängerin Beyoncé in Texas und der ehemaligen First Lady Michelle Obama in Michigan.

Volles Programm im Endspurt des Wahlkampfes

Die Reisepläne der Kandidaten verraten viel über die Wahlkreise, von denen Trump und Harris glauben, dass sie am Wahltag am wichtigsten sein werden. Beide konkurrieren aggressiv in den sieben Swing States, die letztlich die Wahl entscheiden werden.

Am vergangenen Wochenende hielt Trump eine Kundgebung im Madison Square Garden in New York City ab, während Harris mehrere Stopps in Pennsylvania sowie in Michigan einlegte. Am Dienstag wurde sie in Washington erwartet. Bis Ende Oktober folgen Auftritte in North Carolina, Pennsylvania, Wisconsin, Nevada und Arizona.

Trump besucht nach einer Stippvisite in Georgia am Montag, 28. Oktober, heute Pennsylvania. Bis zum 2. November stehen bei dem Republikaner Wahlkampfauftritte in Wisconsin (zweimal), Nevada und Virginia im Terminkalender. Änderungen sind kurzfristig stets möglich.



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