Die Pflicht, die Menschen im Land zu schützen: US-Präsident Trump geht im Streit um Einreiseverbote vor Obersten Gerichtshof
US-Präsident Donald Trump zieht im Streit um die Einreiseverbote für Bürger muslimisch geprägter Länder vor den Obersten Gerichtshof. Das Justizministerium in Washington kündigte am Donnerstag (Ortszeit) den Gang vor den Supreme Court an. Ein US-Berufungsgericht hatte zuvor entschieden, der von Trump per Dekret verhängte Einreisestopp für sechs Staaten bleibe vorerst ausgesetzt.
Justizminister Jeff Sessions erklärte, der Präsident halte an seiner Absicht fest, mit dem Erlass „die nationale Sicherheit des Landes zu stärken“. Es sei die „Pflicht der Staatsführung, die Menschen im Land vor Gefahr zu schützen“. Deshalb lege die Regierung Rechtsmittel beim Verfassungsgericht ein.
Das Bundesberufungsgericht in Richmond im Bundesstaat Virginia hatte die weitere Aussetzung von Trumps Dekret damit begründet, es zeuge von „religiöser Intoleranz, Feindseligkeit und Diskriminierung“.
Einreiseverbot als Schutz vor Terrorgefahr
Das Präsidentendekret sieht vor, dass sämtliche Bürger der mehrheitlich muslimischen Staaten Iran, Jemen, Libyen, Somalia, Sudan und Syrien 90 Tage lang nicht in die USA einreisen dürfen. Außerdem enthält das Dekret ein generelles, mindestens 120 Tage geltendes Einreiseverbot für alle Flüchtlinge. Der Präsident bezeichnet das Dekret als notwendige Maßnahme zum Schutz vor der Terrorgefahr.
Das Gericht in Richmond zeigte sich aber „nicht überzeugt“, dass das von der Regierung angeführte Argument der „nationalen Sicherheit“ die Sorgen der Kläger überwiege, dass es sich um religiöse Diskriminierung handle. Das Gericht verwies auf Wahlkampfankündigungen Trumps, die Einreise von Muslimen pauschal zu untersagen.
Durch seine mit zehn gegen drei Richterstimmen ergangene Entscheidung bestätigte das Berufungsgericht die Verfügung eines Bundesrichters im Bundesstaat Maryland. Dieser hatte im März die geplante Aussetzung der Visavergabe an Bürger der sechs muslimischen Länder geblockt.
„Wir haben gewonnen“, freut sich ein Anwalt der Bürgerrechtsorganisation ACLU, Omar Jadwat, über die Entscheidung des Berufungsgerichts. Der Beschluss richtet sich allerdings nur gegen das Einreiseverbot für Bürger muslimischer Staaten und nicht den Aufnahmestopp für Flüchtlinge.
Ein Bundesgericht in Hawaii hatte jedoch im März eine breitere Verfügung gegen das Dekret beschlossen, die auch das geplante Einreiseverbot für Flüchtlinge einbezog. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion