„Die Kinder sind auch von Angst erfüllt“: Israel im Krieg
Seit heute Morgen befindet sich Israel nach eigenen Angaben im Krieg. Gegen 6:30 Uhr Ortszeit waren Terroristen der Hamas auf israelisches Staatsgebiet eingedrungen und griffen Zivilisten und Häuser an. Gleichzeitig schossen die Touristen tausende Raketen aus Gaza auf israelisches Gebiet ab.
In den sozialen Medien sind Videoaufnahmen zu sehen, wie jüdische Menschen nach Gaza entführt werden. Ob es sich tatsächlich um Entführungen handelt, lässt sich nicht mit Sicherheit verifizieren. Die israelische Armee hat solche Vorfälle bis Mittag nicht offiziell bestätigt.
„Wir hören ständig Schüsse und Raketen“
Israelische Medien berichten, dass Terrorristen Fußgänger und Häuser in der südisraelischen Stadt Sderot angegriffen haben sollen.
„Wir leben seit über 30 Jahren in Sderot und haben im Laufe der Jahre viel gesehen, aber dieses Mal ist es anders. Wir dürfen das Haus nicht verlassen; Terroristen streifen durch die Stadt“, erzählt die Bewohnerin Sonia Kagan der Epoch Times Israel.
„Wir hören ständig Schüsse und Raketen, und es wird zu einem ununterbrochenen, undeutlichen Lärm, bis zu dem Punkt, dass es schwer ist zu verstehen, was sie schießen und wer schießt, ob es ihre oder unsere Leute sind. Ich habe gehört, dass viele Soldaten bereits in der Stadt sind. Wir haben gehört, dass sich die Terroristen in der Schule unweit unseres Hauses verbarrikadiert haben“, fügte sie hinzu.
„Die Kinder sehen auch alle Meldungen auf ihren Handys und natürlich sind sie auch von Angst erfüllt. Ich bin ihre Großmutter und versuche zu Hause eine ruhige Atmosphäre ohne Panik aufrechtzuerhalten, um ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Ich möchte nicht zulassen, dass die Ängste sie überwältigen“, sagt Sonia Kagan weiter. Die Frau dürfte ausdrücken, was viele Menschen in Israel im Moment bewegt.
„Wir befinden uns im Krieg“
Nach Angaben der US-Ausgabe der Epoch Times kündigte Hamas-Militärführer Mohammad Deif über seiner Organisation nahe stehenden Medien am Samstagmorgen die Offensive gegen Israel an und forderte alle Palästinenser überall zum Kampf auf. Er behauptete, dass alleine in den ersten 20 Minuten des Raketenangriffs 5.000 Raketen auf Israel abgeschossen worden seien. „Das ist der größte Kampf zur Beendigung der letzten Besatzung auf der Welt“, so Deif weiter.
Kurz darauf gab Israel bekannt, dass in Gaza Vergeltungsschläge im Gange seien. Wie israelische Streitkräfte berichteten, flogen im Laufe des Vormittags Dutzende israelische Kampfflugzeuge Angriffe gegen Hamas-Stützpunkte in Gaza.
In einer Videobotschaft auf der Onlineplattform X meldete sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit einer Videobotschaft zu Wort. „Wir befinden uns im Krieg, nicht in einem Einsatz oder in Gefechten, sondern im Krieg“, so Netanjahu.
Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom sind seit Beginn des massiven Angriffs der Terrorgruppe Hamas mindestens 22 Menschen getötet worden, berichtet die „Israel Times“. Der Rettungsdienst ist eine Hilfsorganisation, die in staatlichem Auftrag für den Krankentransport-, Notfallrettungs- und Blutspendedienste verantwortlich ist.
„Tor zur Hölle geöffnet“
Wie die „Bild“ berichtet, hat sich der israelische General Ghassan Alian, der der Verbindungsoffizier der Armee zur Regierung ist, zu den Angriffen geäußert. Für die Hamas hat Ghassan Alian eine klare Botschaft: „Die Hamas hat im Gazastreifen die Tore zur Hölle geöffnet, die Hamas hat die Entscheidung getroffen und die Hamas wird die Verantwortung tragen und den Preis zahlen.“
Israels Verteidigungsminister Joav Galant sagte, die Hamas habe „einen schweren Fehler begangen und einen Krieg gegen den Staat Israel begonnen“. Netanjahu kündigte an, Israel werde das „Feuer in einem Ausmaß erwidern, das der Feind noch nicht erlebt hat“.
Am Mittag kamen hochrangige Vertreter der palästinensischen Autonomiebehörde zu einer Dringlichkeitssitzung in Ramallah zusammen. Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas sprach dabei über „die Notwendigkeit, unser Volk zu schützen“ und betonte das Recht des palästinensischen Volkes, sich gegen den „Terrorismus der Siedler und die Besatzungstruppen“ zu verteidigen.
Deutschland verurteilt Angriffe auf Israel
In Deutschland wurde der Angriff der Hamas-Terroristen verurteilt. „Erschreckende Nachrichten erreichen uns heute aus Israel. Der Raketenbeschuss aus Gaza und die eskalierende Gewalt erschüttern uns zutiefst. Deutschland verurteilt diese Angriffe der Hamas und steht an Israels Seite“, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf X (ehemals Twitter).
Ähnlich äußerte sich auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auf X. „Hamas eskaliert die Gewalt. Ich verurteile die terroristischen Angriffe aus Gaza gegen Israel aufs Schärfste. Gewalt & Raketen gegen Unschuldige müssen sofort aufhören. Israel hat unsere volle Solidarität & das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich gegen Terror zu verteidigen“, so Baerbock.
Auch CDU-Chef Friedrich Merz stellte sich klar auf die Seite Israels. Ebenfalls auf X schrieb er, dass die Bundestagsfraktion der Union den „feigen und brutalen Angriff der Hamas auf Israel auf das Schärfste“ verurteilt. „Wir stehen unverrückbar an der Seite Israels und sind in Gedanken bei unseren Freundinnen und Freunden. Der islamistische Terror muss sofort beendet werden!“, so Merz weiter.
Hisbollah und Iran steht hinter der Hamas
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat den Hamas-Angriff auf Israel als Zeichen gegen eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel bezeichnet. Der Hamas-Angriff sei eine „entschlossene Antwort auf Israels anhaltende Besatzung und eine Botschaft an diejenigen, die eine Normalisierung mit Israel anstreben“, teilt die Islamisten-Miliz in einer Erklärung mit.
Sie verfolge die Lage im Gazastreifen genau und stehe in „direktem Kontakt mit der Führung des palästinensischen Widerstands“. Mehrere arabische Staaten hatten zuletzt eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel eingeleitet. Saudi-Arabien und Israel verhandeln momentan über ein Normalisierungsabkommen. Die Hisbollah hat selbst mehrere Kriege mit Israel geführt und betont immer wieder, Israel vernichten zu wollen.
Unterstützung für die Hamas kommt auch von iranischer Seite. Der Iran begrüßte den Angriff der Palästinenser auf Israel. „Wir beglückwünschen die palästinensischen Kämpfer“, sagt Rahim Safawi, ein Berater von Irans geistlichem und staatlichem Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei, der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Insa. Der Iran werde ihnen bis zur Befreiung Palästinas und Jerusalems beistehen.
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