Die Geldgeber hinter dem Twitter-Kauf: Elon Musk muss Aktionärsliste offenlegen

Die Veröffentlichung der Aktionärsliste der Muttergesellschaft von X Corp. enthüllt einflussreiche Unterstützer hinter Musks Twitter-Übernahme.
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Elon Musk, Gründer von X-Corp.Foto: Alain Jocard/AFP via Getty Images
Von 24. August 2024

Eine US-Bundesrichterin hat die Entschwärzung einer Aktionärsliste der Muttergesellschaft von Elon Musks Social-Media-Plattform X Corp. angeordnet.

Sie gibt Aufschluss über die Unternehmen und Personen, die Musks 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Twitter unterstützt haben.

In einer Verfügung vom Mittwoch, 21. August, gab die US-Bezirksrichterin Susan Illston einem entsprechenden Antrag statt, den der freiberufliche Journalist Jacob Silverman im Juli gestellt hatte.

Er wollte einer Klage eines ehemaligen Twitter-Mitarbeiters gegen Musk beitreten, bei der die X Corp. eine geschwärzte Aktionärsliste eingereicht hatte. Silvermans Antrag, dem Verfahren beizutreten, zielte darauf ab, die Investorenliste ungeschwärzt offenzulegen.

Reportervereinigung unterstützt Silverman

Unterstützt wurde er dabei von Anwälten der Reportervereinigung Reporters Committee for Freedom of the Press. Die Vereinigung argumentierte in einem Antrag, dass die Offenlegung der Aktionärsliste im Interesse der Öffentlichkeit liege, insbesondere in Bezug auf die Eigentumsverhältnisse bei einer großen Social-Media-Plattform wie X, die eine entscheidende Rolle im öffentlichen Diskurs spiele.

Sowohl der erste Verfassungszusatz der US-Verfassung als auch das Gewohnheitsrecht würden verlangen, dass Informationen wie die Aktionärsliste der Öffentlichkeit zugänglich gemacht würden. Dies sei notwendig, um die Integrität der Justiz zu gewährleisten und die Einflüsse, die den Betrieb der Plattform bestimmen würden, öffentlichen prüfen zu können.

Die Anwälte der X Corp. sprachen sich gegen die Freigabe der Aktionärsnamen aus. In ihrem Antrag argumentierten sie, dass das Gericht nicht befugt sei, den Antrag von Silverman zu prüfen, da der Fall vor mehr als einem Jahr zurückgewiesen wurde. Ferner hätte das Gericht bereits einen triftigen Grund genannt, die Namen unter Verschluss zu halten, da eine Veröffentlichung die Persönlichkeitsrechte der beteiligten Personen und Unternehmen verletzen würde.

Richterin ordnet Veröffentlichung an

Die Richterin stellte sich auf die Seite von Silverman und schrieb in ihrer Verfügung, dass die Aktionärsliste „keine skandalösen Informationen oder Geschäftsgeheimnisse“ enthalte und aus „öffentlichem Interesse am Verständnis des Gerichtsverfahrens“ offengelegt werden könne.

Sie argumentierte auch, dass die X Corp „kaum mehr als Vermutungen zur Untermauerung ihrer Position vorgebracht hat“, um zu begründen, warum die Liste weiter verborgen bleiben sollte.

Während die Richterin anordnete, dass X Corp. bis zum 4. September eine ungeschwärzte Version der Offenlegungserklärung des Unternehmens als öffentliche Akte einreichen muss, wurde eine ungeschwärzte Version der Erklärung mit der Investorenliste bereits als Ersatz für die ursprüngliche Erklärung, die am 9. Juni 2023 eingereicht wurde, in die Gerichtsakten eingetragen.

Die Liste enthält große Namen wie Jack Dorsey, Gründer und ehemaliger CEO von Twitter, den Rapper Sean „Diddy“ Combs und den saudischen Prinz Alwaleed bin Talal bin Abdulaziz Al Saud. Außerdem sind wichtige Unternehmen aus dem Silicon Valley wie Andreessen Horowitz, Gigafund und Sequoia vertreten.

Öffentliches Interesse

Die X Corp. reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme, während das Reporterkomitee für Pressefreiheit die Entscheidung der Richterin lobte.

„Die Anwälte des Reporterkomitees sind sehr erfreut über die Entscheidung des Bezirksgerichts, die nicht nur das Interesse unseres Klienten, Herrn Silverman, sondern auch das Interesse der Öffentlichkeit an Informationen über die Eigentümer von X bestätigt“, sagte Katie Townsend, stellvertretende Geschäftsführerin Reporterkomitees, in einer Erklärung.

„Informationen über Firmeneigentum dieser Art werden routinemäßig in Zivilprozessen offengelegt, und wie das Bezirksgericht richtig festgestellt hat, gibt es keinen Grund, warum sie hier unter Verschluss bleiben sollten.“

Silverman reagierte auf das Urteil in einem Blogbeitrag.

„Die Menschen sollten wissen, wem eine wichtige Website für den öffentlichen Diskurs gehört und ob ihr fundamentalistischer Mehrheitsaktionär Geschäfte mit Zensur betreibenden Diktaturen macht“, sagte er.

Die Offenlegungserklärung des Unternehmens wurde ursprünglich im Rahmen einer Klage ehemaliger Twitter-Mitarbeiter eingereicht, die behaupteten, Musk habe es versäumt, ihnen bestimmte Gebühren für Schiedsverfahren zu zahlen, nachdem er das Unternehmen gekauft hatte.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Judge Orders Unsealing of Elon Musk’s X Corp.’s Shareholder List, Revealing Significant Backers“. (deutsche Bearbeitung er)



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