„Die Dinge laufen nicht gut“: EU-Innenkommissar berät in Athen mit Inselbürgermeistern über Flüchtlinge
Der für Migration zuständige EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos hat am Freitag in Athen mit den Bürgermeistern von fünf griechischen Ägäisinseln die Lage der Flüchtlinge erörtert. Nach dem Treffen sagte der griechische Kommissar Journalisten, die Runde sei sich einig gewesen, dass künftig keine Bilder mehr wie die von vergangener Woche zu sehen sollten. Er bezog sich damit auf Aufnahmen von menschenunwürdigen Verhältnissen bei Eiseskälte und Schnee im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos.
Avramopoulos sagte, er habe sich die Sorgen der Bürgermeister von Lesbos, Samos, Chios, Kos und Leros angehört und ihnen die Unterstützung der Kommission zugesagt. Allerdings habe er sie auch aufgefordert, sich der „europäischen und nationalen Herausforderung“ durch die Flüchtlinge zu stellen und dabei mit der Regierung in Athen zusammenzuarbeiten. In diesem Zusammenhang lud der EU-Kommissar die Bürgermeister nach Brüssel ein.
Avramopoulos sprach sich dafür aus, neue vom UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) vorgesehene Unterkünfte bereitzustellen, die von der Kommission bereits finanziert seien.
Der Bürgermeister von Lesbos, Spyros Galinos, sagte: „Die Dinge laufen nicht gut.“ Die Inselbewohner könnten die „Bürde nicht länger schultern“. Galinos zufolge müssen die Behörden dafür sorgen, dass vor allem die verletzlichsten Flüchtlinge wie Kinder und Alte auf das griechische Festland kommen. Das Athener Migrationsministerium lehnt das ab und plant stattdessen neue Aufnahmelager auf den Inseln.
Mehr als 15.000 Flüchtlinge sitzen derzeit in völlig überfüllten Unterkünften oder Zelten auf den griechischen Inseln fest. Das Ministerium für Migrationspolitik macht die Kommunalverwaltungen für die Missstände verantwortlich. (afp)
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