Die 64-jährige Première Dame war die frühere Lehrerin von Emmanuel Macron (39)

Ein ungleiches Paar: Brigitte Macron, die Frau von Emmanuel Macron (39) ist 64 Jahre alt und war die frühere Lehrerin des Präsidenten.
Titelbild
Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte.Foto: ERIC FEFERBERG/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Mai 2017

Sichtlich bewegt, fast schon etwas eingeschüchtert betrat Brigitte Macron nach der Siegesrede ihres Mannes die Bühne.

Vor zehntausenden Anhängern ergriff die 64-Jährige, gekleidet in einen langen Mantel mit Glitzerkragen, die Hand des frischgewählten französischen Präsidenten und winkte in die Menge. Doch die Anhänger riefen vergeblich „ein Kuss, ein Kuss“ – zu große Ausgelassenheit wollten Frankreichs künftige Première Dame und ihr junger Mann am Abend des großen Sieges nicht zeigen. Denn das Paar zieht in schwierigen Zeiten in den Elysée-Palast ein.

Frankreich ist gespalten und verunsichert, gezeichnet von Arbeitslosigkeit und Terrorgefahr. Das neue Präsidentenpaar aber will Optimismus verbreiten – und zeigt mit seiner eigenen Geschichte, dass sich viele Hindernisse überwinden lassen. Denn die Ehefrau des neuen Staatschefs ist nicht nur 25 Jahre älter als ihr Mann. Sie war zu Schulzeiten auch seine Lehrerin.

Kein Wunder, dass die ungewöhnliche Beziehung der beiden nicht nur in Frankreich für Schlagzeilen gesorgt hat. People-Magazine in aller Welt berichteten über „Bibi“ und „Manu“. Zu verlockend ist die Geschichte über den Politik-Jungstar, der sich als Jugendlicher in seine verheiratete Lehrerin verliebte, deren Kinder so alt sind wie er und die heute sieben Enkelkinder hat. Am Sonntagabend stand die Patchwork-Familie vor dem Louvre-Museum auf der Bühne, sang umringt von Anhängern die französische Nationalhymne.

Großmütterlich tritt die Politikergattin beileibe nicht auf: Die blonde, schlanke und braungebrannte Mittsechzigerin mit dem breiten Lächeln ist bekannt für ebenso todschicke wie körperbetonte Garderobe. Wo er manchmal etwas steif und brav wirkt, verstrahlt sie unbekümmerte Lebensfreude.

Manch einer lästert allerdings, die 64-Jährige übertreibe es mit kurzen Kleidern und hohen Absätzen manchmal ein wenig. Und mancher empfand sie im Wahlkampf ihres Mannes als etwas zu allgegenwärtig.

Brigitte Macron saß nicht nur bei Auftritten ihres Mannes stets in der ersten Reihe. Sie war auch eine wichtige Beraterin, bereitete seine Auftritte mit vor, feilte an seinen Reden. Manchmal wirkte es, als sei sie noch immer seine Lehrerin – wie einst am Jesuitengymnasium La Providence im nordfranzösischen Amiens, wo sich die beiden kennenlernten.

Macron war damals 15 Jahre alt und besuchte einen Theaterkurs, den die damals in erster Ehe verheiratete Brigitte Auzière leitete. Im folgenden Schuljahr überarbeiteten beide gemeinsam ein Theaterstück. „Das Schreiben hat uns jeden Freitag zusammengebracht und eine unglaubliche Nähe ausgelöst“, sagte Brigitte Macron später „Paris Match“. „Ich spürte, dass ich ins Wanken geriet, und er auch.“

Natürlich schien eine solche Beziehung zunächst undenkbar. Die aus der angesehenen Chocolatiers-Familie Trogneux stammende Lehrerin überzeugte ihren Schüler, Amiens zu verlassen und an das Pariser Elitegymnasium Henri IV zu wechseln. Beide blieben aber in engem Kontakt. Mit 17 Jahren soll Macron versprochen haben: „Egal, was Sie tun: Ich werde Sie heiraten.“

2007 war es so weit: Das Paar heiratete im nordfranzösischen Badeort Le Touquet, bis heute Rückzugsort der beiden. Im Wahlkampf kokettierte Macron mit der ungewöhnlichen Ehe, stärkte sie doch seinen Nimbus als Mann, der sich nicht um Konventionen schert und Widerstände überwindet. Seine Familie sei „ein wenig anders“, sagte er, „und ich stehe vollkommen dazu“.

Brigitte Macron selbst kommentierte den Altersunterschied mit einer gewissen Selbstironie. „Emmanuel muss es dieses Jahr schaffen“, sagte sie vor der Präsidentschaftswahl zu Bekannten. „Stellt euch nur vor, wie ich in fünf Jahren aussehen werde.“

Fünf Jahre muss sie nun nicht mehr warten, um Première Dame zu werden – am kommenden Wochenende schon wird das Präsidentenpaar in den Elysée-Palast einziehen. (afp)



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