Weltweiter Mangel an Schutzausrüstungen: Ausfuhrverbote für Handschuhe, Mundschutz und Schutzanzüge
Angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gehen die betroffenen Länder verstärkt gegen Engpässe bei Schutzausrüstung vor. Die Bundesregierung untersagte am Mittwoch den Export von Atemmasken und anderer Schutzausrüstung. Auch Russland erließ ein Ausfuhrverbot, in Frankreich sollen Schutzmasken nur noch auf Rezept ausgegeben werden. Neue Ansteckungen etwa in Polen und weitere Todesfälle im Iran und im Irak sorgen für Beunruhigung.
Der Krisenstab aus Gesundheits- und Innenministerium in Berlin teilte mit, das Ausfuhrverbot betreffe außer Schutzmasken auch etwa Handschuhe und Schutzanzüge. Ausnahmen seien nur unter engen Voraussetzungen im Rahmen konzertierter internationaler Hilfsaktionen möglich. Zudem zog das Bundesgesundheitsministerium die Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung für Arztpraxen, Krankenhäuser und Bundesbehörden an sich. In Deutschland wurden bisher 240 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt.
Der Krisenstab empfahl Deutschen im europäischen Ausland, die sich auf Anweisung örtlicher Behörden in Quarantäne befinden, diese zu Ende führen. Damit können die Deutschen, die in einem Hotel auf Teneriffa in Quarantäne sind, nicht vor dem 10. März 2020 zurückkehren. Das Auswärtige Amt warnte vor einem erhöhten Quarantäne-Risiko auf Kreuzfahrtschiffen.
Schutzmasken in Frankreich beschlagnahmt
Bereits am Dienstag hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angeordnet, alle Vorräte sowie die Produktion von Schutzmasken zu beschlagnahmen. Am Mittwoch verfügte die Regierung in Paris, dass Schutzmasken in Frankreich nur noch auf Rezept erhältlich sind. WHO-Chef Tedros hatte zuvor gewarnt, „wachsende Nachfrage, Hamsterkäufe und Zweckentfremdung“ von Masken und Schutzbrillen gefährdeten weltweit den Kampf gegen das neuartige Coronavirus.
Ein hochrangiger Vertreter der italienischen Zivilschutzbehörde sagte der Nachrichtenagentur AFP, sein Land bekomme 800.000 Schutzmasken aus Südafrika, brauche aber mindestens zehn Millionen weitere. Im größten Epidemieherd Europas infizierten sich bereits mehr als 2500 Menschen, 79 starben.
Die russische Regierung untersagte am Mittwoch den Export von 17 Utensilientypen, darunter Schutzmasken und -anzüge, Handschuhe sowie Atemgeräte. Die indonesische Polizei beschlagnahmte in einem Lagerhaus in Jakarta 600.000 Schutzmasken. Vor einem Supermarkt in Südkoreas Hauptstadt Seoul standen am Mittwoch mindestens 500 Menschen für Atemmasken Schlange. Wegen des Mangels wurden in Südkorea bereits Obergrenzen für Preis und Stückzahl pro Kopf festgesetzt.
Über 260.000 Menschen in Südkorea getestet
Südkorea ist nach China das am stärksten vom Coronavirus betroffene Land. Am Mittwoch meldeten die Behörden mit 435 neuen Fällen den geringsten Zuwachs seit einer Woche. Insgesamt haben sich dort 5621 Menschen infiziert, 32 Infizierte starben.
Mehr als die Hälfte der Infektionsfälle stehen im Zusammenhang mit der christlichen Glaubensgemeinschaft Shincheonji Church of Jesus. Bis Mittwoch wurden laut Behörden mehr als 260.000 Gläubige auf das Virus getestet.
Die meisten Todesopfer außerhalb Chinas verursachte das neuartige Coronavirus im Iran. Laut Teheraner Gesundheitsministerium stieg die Zahl der Toten am Mittwoch um 15 auf 92. Die Zahl der Neuinfektionen stieg demnach um 586 auf insgesamt 2922 Fälle. Irans Nachbarland Irak meldete seinen ersten Todesfall durch das Virus. Es handelte sich um einen 70-jährigen Imam aus Suleimanija in der autonomen Kurdenregion, der mit Iran-Heimkehrern Kontakt gehabt habe.
Polen meldete seine erste Infektion. Wie der behandelnde Arzt und Gesundheitsminister Lukasz Szumowski mitteilten, war der Patient am 2. März aus Nordrhein-Westfalen zurückgekehrt, wo er Karneval gefeiert hatte. Der Infizierte war mit starken Fieber in ein Krankenhaus im westpolnischen Zielona Gora eingeliefert worden. Einen ersten Fall meldeten auch die EU-Institutionen: Ein Mitarbeiter der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA) in Brüssel wurde positiv auf das Virus getestet. (afp)
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