Deutschland schiebt Intensivtäter und Clan-Chef Miri in den Libanon ab – Generalstaatsanwalt verärgert

Clan-Chef Ibrahim Miri und ein zweiter Intensivtäter wurden in den Libanon abgeschoben. Der Generalstaatsanwalt des Landes zeigt sich wenig begeistert.
Titelbild
Clan-Chef Ibrahim Miri wurde von Bremen nach Berlin per Hubschrauber gebracht. Von Berlin-Schönefeld ging es dann mit dem Flugzeug in die libanesische Hauptstadt Beirut.Foto: Symbolbild/Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times18. Juli 2019

Wie unlängst bekannt wurde, sind Clan-Chef Ibrahim Miri und ein weiterer Intensivtäter am 10. Juli in den Libanon abgeschoben worden. Dies fand unter Mithilfe von deutschen Spezialkräften in einer Nacht und Nebel-Aktion die monatelang bundeslandübergreifend vorbereitet wurde statt. Der „Spiegel“ berichtete.

Der Kopf des Miri-Clans, der hauptsächlich in Bremen und Berlin aktiv war, kam als 13-Jähriger im Jahre 1986 nach Deutschland. Bereits 1998 erteilte die Stadt Bremen Miri eine Ausreiseverfügung.

Doch jahrelange konnte diese nicht umgesetzt werden, weil Miris Staatsangehörigkeit ungeklärt war. Dem „Spiegel“ zufolge gehört Miri zur Volksgruppe der Mhallamiye-Kurden, die einst in Dörfern im Süden der Türkei siedelten, aber sich auch im Libanon niederließen.

Seine Vita als Schwerkrimineller ist ellenlang. Er gilt als Tatverdächtiger in rund 150 Straffällen und wurde in Deutschland etliche Male verurteilt, beispielsweise wegen Drogenhandels, Erpressung und Entführung.

Bundespolizei-Chef leitet Abschiebung ein

Jetzt, nach fast 21 Jahren in Deutschland, konnte die Ausweisung angeordnet werden. Anscheinend wohl nur Dank der vertrauensvollen Beziehung des Bundespolizei-Chefs Dieter Romann zum libanesischen Grenzchef, der für Miri einen Pass beschaffte. Doch die Abschiebung war offenbar nicht mit der libanesischen Justiz abgestimmt. Denn der libanesische Generalstaatsanwalt zeigte sich laut „Spiegel“ verärgert über die Aktion.

Ibrahim Miri darf Deutschland nun sieben Jahre lang nicht mehr betreten. Die Höchstgrenze liegt bei zehn Jahren. Im Libanon ist Miri frei, denn gegen ihn liegt dort nichts vor. Der verärgerte libanesische Generalstaatsanwalt, heißt es in einem BKA-Vermerk, erwartet nun laut „Spiegel“ von der deutschen Polizei einen „detaillierten Bericht“ zu Miri und dem zweiten abgeschobenen Mann. (er)



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