Deutschland, Frankreich und Italien warnen vor weiterer Eskalation in Libyen

Deutschland, Frankreich und Italien riefen den abtrünnigen libyschen General Haftar eindringlich zu einem Stopp seiner Offensive auf die Hauptstadt Tripolis auf. Die Regierung Libyens ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle.
Titelbild
Loyale Streitkräfte der von den Vereinten Nationen unterstützten Einheitsregierung Libyens trafen am 6. April 2019 von ihrem Standort in Misrata aus in Tajura, einem Küstenvorort der libyschen Hauptstadt Tripolis, ein.Foto: MAHMUD TURKIA/AFP/Getty Images
Epoch Times6. April 2019

Deutschland, Frankreich und Italien haben den abtrünnigen libyschen General Chalifa Haftar am Samstag eindringlich zu einem Stopp seiner Offensive auf die Hauptstadt Tripolis aufgerufen. „In Libyen wird es keinen militärischen Sieg geben. Die Lösung kann nur eine politische sein“, sagte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian zum Abschluss des G7-Außenministertreffens in Dinard. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) betonte, eine weitere militärische Eskalation müsse verhindert werden.

Italiens Außenminister Enzo Moavero Milanesi sagte: „Niemand ist bereit, eine militärisch geschaffene Tatsache zu akzeptieren.“ Die G7-Außenminister seien sich beim Thema Libyen einig. Sie hatten am Freitagabend im französischen Dinard gefordert, die Konfliktparteien sollten „alle Aktivitäten und alle Truppenbewegungen auf Tripolis“ umgehend beenden.

Haftars Libysche Nationale Armee (LNA) hatte am Donnerstag eine Offensive auf Tripolis gestartet, wo die sogenannte Einheitsregierung unter Fajes al-Sarradsch ihren Sitz hat.

Die Regierung ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Sarradsch befahl seinen Truppen und verbündeten Milizen, die LNA zurückzudrängen. Regierungstreue Truppen erklärten am Samstag, es habe „heftige“ Luftangriffe gegen Haftars LNA gegeben.

Seit dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in Libyen Chaos. Eine für Mitte April angesetzte Allparteienkonferenz zur Zukunft des Landes soll Termine für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen festlegen. Die Konferenz soll trotz der derzeitigen Eskalation stattfinden. (afp)



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