Viertes deutsches NGO-Schiff in Italien festgesetzt
Die italienischen Behörden haben ein NGO-Schiff unter deutscher Flagge, das Migranten aus dem Mittelmeer aufnimmt, festgesetzt. Die „Sea-Eye 4“ werde unter Verweis auf „technische Gründe“ in Palermo am Auslaufen gehindert, erklärte die Regensburger Organisation Sea-Eye am Samstag. Die angeführte Begründung der Behörden bezeichnete die NGO als „grotesk“.
„Die große Anzahl der geborgenen Personen“ gehe über die erlaubte Zahl hinaus, für die das Schiff zertifiziert sei, zitiert die NGO aus dem Bericht der italienischen Küstenwache. Dies „stellt eine ernste Gefahr für das Schiff und die Besatzung dar“.
„Pflicht zur Seenotrettung vorbildlich nachgekommen“
„Im Prinzip geht es immer wieder darum, dass argumentiert wird, die deutschen Rettungsschiffe würden regelmäßig zu viele Menschen vor dem Ertrinken retten“, erklärte der Vorsitzende von Sea-Eye, Gorden Isler. Der Kapitän der „Sea-Eye 4“ sei jedoch „der Pflicht zur Seenotrettung vorbildlich nachgekommen“. „Er hat Seenotfälle gesehen und eine sichere Rettung durchgeführt.“
Kritiker sehen in den Aktivitäten der NGO´s im Mittelmeer hingegen eine „Menschenschleusung“ bzw. eine Beihilfe zum Menschenschmuggel und einen Katalysator für die lebensgefährliche illegale Migration von Afrika nach Europa. In Nordafrika blüht das Geschäft mit der „Fluchthilfe“ für Afrikaner. Vor Ort lassen sich die Geschäftemacher die Bereitstellung eines Platzes – in einer der zumeist hochseeuntauglichen Booten – teuer bezahlen.
„Alan Kurdi“ „Sea-Watch 3“ und „Sea-Watch 4“
Die „Sea-Watch 4“ war im Mai erstmals ausgelaufen und hatte nach Angaben der Organisation 408 Migranten und Flüchtlinge auf See aufgenommen, darunter 150 Kinder. Das Schiff ist den Angaben zufolge das vierte NGO-Schiffe unter deutscher Flagge, das von Italien festgesetzt wurde. Betroffen sind demnach noch die „Alan Kurdi“ sowie die „Sea-Watch 3“ und „Sea-Watch 4“.
Seit Januar haben nach Angaben des Innenministeriums in Rom bereits tausende Menschen aus Afrika Italien über das Mittelmeer erreicht. Die meisten Boote starten aus Libyen und Tunesien. Die Überfahrt ist gefährlich. Mindestens 760 Menschen sind laut der UNO seit Januar bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ertrunken. (afp/er)
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