Deutsche Autobauer beschreiben Treffen mit Trump als „sehr gut und sehr offen“
Vor dem Hintergrund drohender US-Strafzölle auf europäische Autoimporte sind Spitzenvertreter der deutschen Autobranche von Präsident Donald Trump in Washington empfangen worden. BMW und Daimler bewerteten den Verlauf der Gespräche am Dienstag im Weißen Haus positiv. Einzelheiten wurden nicht bekannt.
BMW habe „in einem konstruktiven Gespräch“ den Umfang seines US-Engagements ausführlich dargelegt, teilte der Konzern mit. Das Treffen mit Trump sei „sehr gut und sehr offen“ gewesen, sagte ein Daimler-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die Gespräche hätten in „sachlicher Atmosphäre“ stattgefunden, es sei um das Engagement der deutschen Unternehmen in den USA gegangen.
Von Seiten des Weißen Hauses hieß es, Trump habe bei dem Treffen seine Vision dargelegt, dass „alle Autobauer in den Vereinigten Staaten produzieren sollten“.
Die Teilnahme Trumps an den Gesprächen mit den Managern von BMW, Daimler und Volkswagen war erst kurzfristig vom Weißen Haus angekündigt worden. Ursprünglich waren nach Angaben aus informierten Kreisen nur Gespräche mit Handelsminister Wilbur Ross, dem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer sowie Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow angesetzt.
Trump ist das hohe Volumen deutscher Auto-Importe in die USA ein Dorn im Auge, da sie der Hauptfaktor für das hohe Defizit seines Landes im Warenverkehr mit Deutschland sind. Seine Ankündigung von Strafzöllen auf EU-Autoimporte zielt insofern vor allem gegen die deutschen Hersteller. Das Thema Zölle ist trotz der seit Monaten andauernden Handelsgespräche zwischen den USA und der EU längst nicht vom Tisch.
Zu Gast im Weißen Haus waren die Vorstandsvorsitzenden von Daimler und Volkswagen, Dieter Zetsche und Herbert Diess, sowie BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter. Der Besuch bei der US-Regierung war eine Gratwanderung, da die Konzerne nicht befugt sind, Handelspolitik zu betreiben.
Dies wurde anschließend auch von BMW betont: „Das Mandat, über Handelspolitik zu sprechen, liegt ausnahmslos bei den zuständigen politischen Institutionen.“ Der Schwerpunkt der Gespräche lag denn offenbar auch nicht auf der Zollpolitik, sondern den Direktinvestitionen der deutschen Autohersteller in den USA, wie aus den diversen Erklärungen aus dem Teilnehmerkreis hervorgeht.
Die deutschen Konzerne exportieren nicht nur in die USA, sondern sind dort auch im großen Stil als Produzenten tätig. So hat BMW seine weltweit größte Fabrik in Spartanburg in South Carolina. Auch Daimler und Volkswagen haben Fertigungsstätten in den USA.
US-Handelsminister Ross hatte im Vorfeld des Treffens in einem Interview gesagt, dass die US-Regierung eine Erhöhung der Produktion der deutschen Autohersteller in den USA erreichen wolle.
BMW bekräftigte nach dem Besuch, dass der Konzern die Eröffnung eines zweiten Standorts in den USA prüfe. Dies hatte Vorstandschef Harald Krüger bereits in der vergangenen Woche auf der Autoshow in Los Angeles bekanntgegeben. (afp/so)
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