Deutsch-Türke Altayli in Türkei wegen Spionage zu 23 Jahren Haft verurteilt
Der Deutsch-Türke Enver Altayli ist in der Türkei zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in Ankara verhängte gegen den 77-Jährigen eine Gefängnisstrafe von 23 Jahren, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag berichtete. 13 Jahre und vier Monate bekam Altayli demnach wegen „militärischer und politischer Spionage“ und weitere zehn Jahre wegen „Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Vereinigung“.
Altayli war bereits 2017 festgenommen worden. Die Behörden werfen ihm Verbindungen zur verbotenen Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vor, die für den Putschversuch von Juli 2016 gegen Staatschef Recep Tayyip Erdogan verantwortlich gemacht wird. Laut Staatsanwaltschaft soll Altayli unter anderem an einem Fluchtversuch eines inhaftieren Ex-Agenten in die Vereinigten Staaten beteiligt gewesen sein.
Altayli weist die Anschuldigungen zurück. Laut türkischen Medien soll er Anfang der 70er Jahre für den türkischen Geheimdienst MIT in Deutschland gearbeitet haben. Später engagierte er sich für die ultranationalistische Partei MHP und arbeitete als Regierungsberater, Journalist und Außenpolitikexperte.
Seit dem gescheiterten Putschversuch gehen die türkischen Behörden hart gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger vor. Auch die pro-kurdische Opposition, Journalisten und Aktivisten gerieten zunehmend ins Visier der Behörden. Seit 2016 wurden mehr als 300.000 Menschen festgenommen und fast 3.000 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. (afp/dl)
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