Der falsche Held: Che Guevaras Brutalität, Toleranz von Folterungen und die politisch motivierten Morde werden geleugnet
Mit einer großen Gedenkfeier hat Bolivien am Montag an die Ermordung des argentinischen marxistischen Revolutionärs Ernesto Che Guevara vor 50 Jahren erinnert. Die beste Würdigung des „Che“ bestehe darin, seinen „antiimperialistischen Kampf“ fortzusetzen, sagte der bolivianische Staatschef Evo Morales bei der Zeremonie in der Stadt Vallegrande vor rund 2.000 Menschen. Che Guevara sei im Kampf „für die Befreiung Boliviens“ gestorben und habe Lateinamerikas „Befreiung“ im Sinn gehabt.
Teilnehmer der Gedenkfeier waren neben Guevaras Brüdern und vier Kindern auch der kubanische Vizepräsident Ramiro Valdés sowie die ehemaligen Guerilleros Leonardo Tamayo Nuñez (alias „Urbano“) und Harry Villegas Tamayo (alias „Pombo“) aus seiner Kampfeinheit. Auch Venezuela und Nicaragua entsandten Delegationen. Die Zeremonie war der Höhepunkt fünftägiger Feierlichkeiten in Bolivien.
Bei Vallegrande im Süden Boliviens hatten vom US-Auslandsgeheimdienst CIA trainierte bolivianische Soldaten Che Guevara am 8. Oktober 1967 verletzt und gefangengenommen. Einen Tag später erschoss der Unteroffizier Mario Terán den 39-jährigen Guerillakämpfer im nahe gelegenen La Higuera auf Weisung des damaligen bolivianischen Präsidenten René Barrientos.
Gedenkfeiern für den „Comandante“ in Kuba
In Kuba fanden bereits am Sonntag Feierlichkeiten zum Gedenken an den „Comandante“ statt. Guevara beteiligte sich Ende der 50er Jahre in dem Inselstaat an der Aufstandsbewegung des späteren Diktators Fidel Castro gegen die Regierung von Fulgencio Batista.
Nach aufreibenen Kämpfen in der Sierra Maestra errangen Che Guevaras Kämpfer Ende Dezember 1958 bei Santa Clara den entscheidenden Sieg über die Batista-Truppen. Anfang des Jahres 1959 marschierten sie in einem Triumphzug in Havanna ein. Einen Monat später nahm Guevara die kubanische Staatsbürgerschaft an und heiratete in zweiter Ehe die Kubanerin Aleida March. Von 1959 bis 1961 war er Präsident der kubanischen Nationalbank, von 1961 bis 1965 Industrieminister.
1965 legte Che Guevara alle seine Ämter nieder und setzte sich in einer Nacht- und Nebelaktion nach Afrika ab. Ein Jahr später kehrte er nach Lateinamerika zurück und scharte Anhänger für die Revolution in Bolivien um sich. Doch die bolivianische Armee lockte ihn und seine Mitkämpfer in der Schlucht von Yuro in einen Hinterhalt.
Der falsche Held
Che Guevara war ein marxistischer Revolutionär, Guerillaführer, Arzt und Autor. Er war von 1956 bis 1959 ein zentraler Anführer der Rebellenarmee der Kubanischen Revolution und ist neben Fidel Castro deren wichtigste Symbolfigur.
Guevara stammte aus einer linksliberalen Familie. Er studierte Medizin und reiste viel. In Guatemala erlebt er, wie der Staatschef auf US-amerikanisches Bestreben hin gestürzt und ein andere Regierung installiert wurde. Danach ging er nach Mexiko, und traf auf den Exil-Kubaner Fidel Castro und schloss sich dessen kommunistischer Rebellenbewegung an. (Quelle: Wikipedia)
Bereits seine während des Medizinstudiums erstellten Reisetagebücher hatten literarische Qualität und wurden mehrmals verfilmt. Einzelne seiner Schriften und Reden beeinflussten kommunistische revolutionäre Strömungen weit über Kuba hinaus. Sein Leben wie auch die Umstände seines Todes und der posthume Personenkult um ihn waren und sind Gegenstand vielfältiger Betrachtungen in Filmen, Büchern und anderen Medien.
Im Reisetagebuch des damaligen Medizinstudenten stand unter anderem:
In dem Moment, da der große Spiritus Rector den gewaltigen Schnitt macht, der die gesamte Menschheit in nur zwei antagonistische Parteien teilt, werde ich mit dem Volk sein, meine Waffen in Blut tauchen und rasend vor Wut jedem Besiegten, der mir in die Hände fällt, die Kehle durchschneiden. Schon spüre ich, wie sich meine Nüstern blähen.“
– was die dunkle Seite des gefeierten „Helden“ zeigt.
Die US-Zeitschrift Time zählte ihn 1999 zu den 100 einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts.
Stiftung fordert: Ende des Personenkults um den „Mörder“
In Kuba hat sich das Che-Guevara-Monument zu einem Wallfahrtsort für Millionen seiner Anhänger entwickelt. Die sechs Meter hohe Statue steht in der zentralkubanischen Großstadt Santa Clara. Dort gibt es auch ein Museum, in dem persönliche Gegenstände von Guevara ausgestellt sind – sowie ein Mausoleum mit seinen Gebeinen.
Ein weiteres Denkmal steht in seinem Geburtsort Rosario: Beim dortigen Stadtparlament wurde jedoch an seinem 50. Todestag eine Petition eingereicht. Darin wird die Entfernung aller sichtbaren Verehrungen Guevaras in der Stadt gefordert. Die Initiative geht auf die liberale Stiftung „Bases“ zurück, die Guevara als „Mörder“ bezeichnet, berichtet der „Weser Kurier“.
Demnach wird die Petition auch von die deutsche Friedrich-Naumann-Stiftung unterstützt. „Guevara wird in Lateinamerika glorifiziert, seine Brutalität und Toleranz von Folterungen und politisch motivierten Morden geleugnet“, sagte Jörg Dehnert, Leiter des Büros in Buenos Aires, so die Zeitung.
„Che“ ließ hunderte Häftlinge ermorden – erstes Arbeitslager in Kuba errichtet
Die Petition bezieht sich auf Guevaras Rolle als oberster Ermittler nach der Revolution. In der Festung La Cabana in Havanna ließ er knapp 300 sogenannte „Konterrevolutionäre“ hinrichten.
Zudem werden Guevara Folter und Ermordung hunderter politischer Häftlinge und der Mord an Kleinbauern im Operationsbereich seiner Guerillatruppen vorgeworfen. Weiterhin wird der Kommunist für seine Freude an der Exekution von Gegnern und die Einrichtung des ersten Arbeitslagers auf Kuba scharf kritisiert.
Aber auch Homosexuelle und Dissidenten wurden inhaftiert und sahen sich schwerer Arbeit und vereinzelt auch Folter ausgesetzt. Untergebenen drohte er mit der Deportation ins Lager. Als die Sowjetunion nach der Kuba-Krise ihre Atomwaffen abzog, reagierte er wütend. Wären die Raketen geblieben, hätte er sie benutzt, sagte er. „Für die Verteidigung des Prinzips“.
Bei einem Besuch in Moskau legte er einen Kranz am Grab Josef Stalins nieder, obwohl da bereits die Phase der Entstalinisierung eingeleitet worden war. Die kubanische Landwirtschaft passte er dem sowjetischen Vorbild an – ohne die negativen Auswirkungen zu berücksichtigen. Die Aufrechterhaltung des Revolutionsgedankens stand über ihren Folgen. (Quelle: Wikipedia)
Der aus Kuba stammende US-Amerikaner Humberto Fontova beschreibt Guevara als ineffektiven wie brutalen Taktiker. Verschiedene Kritiker führen das Scheitern der von Guevara verantworteten Wirtschafts- und Industriepolitik auf seine Persönlichkeit sowie auf unzureichende wirtschaftspolitische Konzepte zurück.
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