„Der Auslöscher“: Erdogan verklagt französisches Magazin wegen Titelseite zu Syrien
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Anzeige erstattet gegen das französische Magazin „Le Point“ wegen dessen Titelseite zu der türkischen Offensive in Nordsyrien. Die Anzeige richtete sich gegen den Direktor Etienne Gernelle und den Auslandsressortleiter Romain Gubert, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. „Le Point“ hatte Erdogan auf seiner jüngsten Ausgabe mit der Überschrift „Der Auslöscher“ abgebildet.
Als Untertitel wählte das Wochenmagazin die Zeile „Ethnische Säuberungen: Die Methode Erdogan“ und stellte die Frage: „Werden wir ihm erlauben, die Kurden zu massakrieren – und Europa zu bedrohen?“ In der Türkei stieß die Titelseite umgehend auf scharfe Kritik. „Die Kurden sind nicht eure Agenten und werden es niemals sein. Eure Tage der Kolonisierung sind vorüber“, schrieb Erdogans Sprecher Ibrahim Kalin auf Twitter.
Erdogan Anwalt Hüseyin Aydin reichte nun Anzeige wegen „öffentlicher Beleidigung“ des Präsidenten ein. In der Türkei ist dies eine Straftat, und Erdogan hat deshalb schon tausende Menschen verklagt. „Dies ist ein typisches Beispiel für den dummen Versuch eines Landes, dessen Geschichte voll dramatischer Fälle von Genoziden und Massakern ist, dem Herrn Präsidenten Lehren zu erteilen und grundlose Vorwürfe zu erheben“, sagte Aydin laut Anadolu.
Die türkische Militäroffensive gegen die syrische Kurdenmiliz YPG ist in Europa auf scharfe Kritik gestoßen. Nach der Veröffentlichung des „Le Point“-Titels hatte Erdogan Frankreich am Donnerstag mit Blick auf seine Kolonialgeschichte aufgefordert, zuerst „in den Spiegel zu schauen“, bevor es der Türkei Verbrechen vorwirft. „Le Point“ hatte schon vergangenes Jahr in der Türkei für Unmut gesorgt, als das Magazin Erdogan auf der Titelseite als „Diktator“ bezeichnet hatte.(afp)
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