Notverordnung Amsterdam verlängert – vermutlich 100 Festnahmen bei propalästinensischer Kundgebung
Die niederländische Polizei hat dutzende Teilnehmer einer propalästinensischen Kundgebung in Amsterdam festgenommen. Hunderte Demonstranten versammelten sich am Sonntag im Stadtzentrum, wie ein AFP-Korrespondent berichtete.
Sie hielten Plakate mit der Aufschrift „Wir wollen unsere Straßen zurück“ hoch und skandierten „Free Palestine“.
Notfallverordnung verlängert
Das Demonstrationsverbot, das von der Stadt für dieses Wochenende verhängt wurde, bleibt bestehen. Zudem wird die Notfallverordnung bis zum 14. November verlängert. Das bedeutet, dass die Polizei präventiv Menschen durchsuchen kann. Es sind zusätzliche Polizisten im Einsatz.
Nach Angaben der niederländischen Medien wurden etwa 100 Menschen festgenommen, die Polizei hat die Zahl noch nicht bestätigt.
Festgenommen wurde ebenfalls der Amsterdamer Stadtrat Jazie Veldhuyzen. Er ist Fraktionsvorsitzender der Partei De Vonk und sagte NOS, er habe sich „aus Solidarität mit den Demonstranten verhaften lassen“.
Die Teilnehmer der Kundgebung ignorierten damit das Demonstrationsverbot infolge der antisemitischen Ausschreitungen.
Nach den gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Fußballfans und Hooligans wurden in Amsterdam zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
Ein Gericht in Amsterdam wies am frühen Sonntagnachmittag den Eilantrag eines Aktivisten gegen das Verbot zurück. Kurz darauf gingen Polizisten in Schutzausrüstung gegen die Demonstranten auf dem Dam-Platz vor.
Übergriffe auf israelische Fußballfans
Am Donnerstagabend war es im Anschluss an ein Spiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv zu gewalttätigen Angriffen auf die israelischen Fußballfans gekommen. Allerdings ist davon die Rede, dass auch israelische Fans übergriffig waren. Fünf Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, 20 bis 30 Fans wurden leicht verletzt. 62 Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen.
Propalästinensische Demonstranten versuchten, sich dem Stadion zu nähern, obwohl die Stadt Proteste in diesem Gebiet verboten hatte.
Die Gewalt wurde international mit scharfen Worten verurteilt. Bürgermeisterin Femke Halsema sagte, das Ansehen Amsterdams sei durch „hasserfüllte antisemitische Randalierer“ „zutiefst beschädigt“ worden. Der niederländische Regierungschef Dick Schoof sagte wegen der Ausschreitungen seine Teilnahme an der UN-Klimakonferenz in Baku ab.
(afp/red)
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