Demokraten räumen Niederlage bei US-Gouverneurswahlen in Florida und Georgia ein

Zehn Tage nach den Wahlen in den USA haben die Demokraten ihre knappen Niederlagen bei den Gouverneurswahlen in Florida und Georgia eingeräumt. Die beiden schwarzen Kandidaten Andrew Gillum und Stacey Abrams kündigten an, weiterkämpfen zu wollen.
Titelbild
Ein Banner für Präsident Trump in Chico, Kalifornien. Trump besuchte am 16. November 2018 den Bundesstaat wegen den Bränden.Foto: JOSH EDELSON/AFP/Getty Images
Epoch Times18. November 2018

Zehn Tage nach den Wahlen in den USA haben die Demokraten ihre knappen Niederlagen bei den Gouverneurswahlen in Florida und Georgia eingeräumt. Andrew Gillum gratulierte seinem republikanischen Kontrahenten Ron DeSantis am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. In Georgia erklärte Stacey Abrams, sie erkenne an, dass der Republikaner Brian Kemp „als der Sieger der Gouverneurswahl 2018 bestätigt werden wird“. Beide kündigten an, weiterkämpfen zu wollen.

DeSantis werde „der nächste Gouverneur dieses großartigen Bundesstaates“, schrieb Gillum, der 0,41 Prozentpunkte hinter dem Republikaner liegen soll. DeSantis löst den ebenfalls republikanischen Gouverneur Rick Scott ab.

Gillum war mit dem Ziel angetreten, der erste schwarze Gouverneur von Florida zu werden. Mit dem Eingeständnis seiner Niederlage verband der Bürgermeister von Floridas Hauptstadt Tallahassee zugleich die Ankündigung, weiter auf einen Wahlerfolg hinzuarbeiten.

„Wir werden weiter kämpfen. Wir werden weiter arbeiten. Und am Ende werden wir, so glaube ich, gewinnen“, schrieb der Demokrat auf Twitter. Bei den US-Zwischenwahlen am 6. November waren außer Sitzen in den beiden US-Kongresskammern auch mehrere Gouverneursposten neu vergeben worden.

Der Gouverneurskandidat Andrew Gillum bei einer Rede am 10. November 2018 in Tallahassee, Florida. Foto: Mark Wallheiser/Getty Images

Manuelle Auszählung per Hand in Florida

Im engen Rennen um den Senatssitz in Florida wurde eine dritte Auszählung der Stimmen per Hand angeordnet, insbesondere fehlerhafte oder nicht eindeutig ausgefüllte Stimmzettel sollten ein weiteres Mal überprüft werden. Die manuelle Neuauszählung sollte bis Sonntag abgeschlossen sein, am Dienstag wollen die Wahlbehörden das offizielle Endergebnis absegnen.

Eine durch technischen Probleme erschwerte maschinelle Neuauszählung hatte laut vorläufigen Resultaten vom Donnerstag ergeben, dass der Republikaner Rick Scott rund 12.600 Stimmen vor Bill Nelson von den Demokraten liegt. Dies entspricht einem Vorsprung von 0,15 Prozentpunkten. Die Gesetze des Bundesstaats sehen eine manuelle Neuauszählung vor, wenn der Abstand weniger als 0,25 Prozentpunkte beträgt.

Der Wahlstab beim einladen der Stimmzettel in entsprechende Zählmaschinen während der Nachzählung am Broward County Supervisor des Wahlamtes am 11. November 2018 in Lauderhill, Florida. Foto: Joe Skipper/Getty Images

Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump mit Vorwürfen des Wahlbetrugs in Florida für Wirbel gesorgt. Die Behörden in dem Bundesstaat wiesen dies zurück.

Auch Demokration in Georgia räumte ihre Niederlage ein

Im benachbarten Georgia wollte Abrams die erste schwarze Gouverneurin in den USA werden. Sie räumte am Freitag in einer Rede vor Anhängern ihre Niederlage ein, verwies aber zugleich darauf, dass ihr Gegenkandidat bis zwei Tage vor dem Urnengang mit der Wahlaufsicht betraut war. Dabei habe er über Jahre systematisch die Teilnahme beschränkt, in denen er Wähler aus den Verzeichnissen streichen ließ, sagte die 44-jährige Anwältin. Sie werde weiter gegen die „Erosion der Demokratie“ kämpfen.

„Einen gewählten Vertreter, der vorgibt, das Volk im Staat zu vertreten, dabei zu sehen, wie er seine Hoffnung auf seine Wahl schlicht an die Unterdrückung des Wahlrechts der Menschen hängt, war wirklich schrecklich“, sagte Abrams. Ihre Rede sei daher nicht als ein Eingeständnis ihrer Niederlage zu verstehen. „Denn diese anzuerkennen, würde bedeuten, etwas anzuerkennen, was richtig und gerecht ist“, fügte die Politikerin hinzu.

Bei den Kongress- und Gouverneurswahlen vom 6. November hatte Kemp im Zehn-Millionen-Einwohner-Bundesstaat nach offiziellen Angaben rund 55.000 Stimmen mehr errungen als Abrams. Sein Stimmenanteil betrug 50 Prozent, Abrams kam auf 49 Prozent.

Die demokratische Kandidatin Stacey Abrams bei einer Wahlkampfkundgebung am Morehouse College am 2. November 2018 in Atlanta, Georgia. Ex-Präsident Obama setzte sich in dieser Veranstaltung für ihre Wahl ein. Foto: Jessica McGowan/Getty Images

Im Bundesstaat Kentucky ging die Wahl in einem Bezirk noch knapper aus. Der Demokrat Jim Glenn zieht mit einer Stimme Mehrheit in das Parlament des Bundesstaates im Mittleren Westen ein, wie jetzt nach einer letzten Auszählung bekanntgegeben wurde. Sein Konkurrent, der Republikaner DJ Johnson, erhielt 6318 Stimmen. (afp)



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