Debatte um Transsexualität: Torys wollen Gesetz zu Geschlechtsidentität ändern
Im Wahlkampf in Großbritannien haben die konservativen Tories angekündigt, gesetzliche Regelungen zur Geschlechtsidentität ändern zu wollen. Im Falle eines Wahlsieges, „machen wir klar, dass ‚Geschlecht‘ im Gleichstellungsgesetz biologisches Geschlecht bedeutet“, schrieb Gleichstellungsministerin Kemi Badenoch am Montag in einem Gastbeitrag für die „Times“. Diese „Klärung“ werde dazu beitragen, Frauen besser vor sexueller Gewalt zu schützen.
Laut dem Vorschlag sollen Menschen nur noch entsprechend ihres biologischen Geschlechts Zugang zu bestimmten geschützten Räumen bekommen. Dadurch könnten etwa Beratungsstellen für Frauen und Mädchen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, leichter Männer ausschließen, schrieben die Tories in einer Mitteilung.
„Die Sicherheit von Frauen und Mädchen ist zu wichtig“, sagte Premier Rishi Sunak laut der Mitteilung seiner Partei. Deshalb müsse die „aktuelle Verwirrung um die Definition von Geschlecht und Identität“ beendet werden.
Badenoch: Um die Verletzlichen zu schützen
Badenoch ihrerseits sagte: „Es geht darum, diejenigen zu beschützen, die verletzlich sind. Es geht nicht darum, Transmenschen ihre Privatsphäre und Würde zu nehmen.“ Sie erwähnte den Fall einer Jugendlichen, die auf einer Frauentoilette von einem Mann vergewaltigt wurde, der sich für eine Frau ausgab.
Debatten um Geschlechteridentität und Transsexualität werden vor allem in konservativen bis rechten britischen Medien erhitzt geführt. Beobachter vermuten, dass die Torys darauf hoffen, mit Vorschlägen dieser Art ihren Rückstand in den Wahlumfragen aufzuholen.
Sunak hatte die für den 4. Juli geplante Wahl vor zwei Wochen angekündigt. Er versprach zudem die Wiedereinführung einer Art Wehrdienst, eine bessere Absicherung der Renten und ein härteres Vorgehen gegen illegale Einwanderung.
Die oppositionelle Labour-Partei sagte, das aktuelle Gleichstellungsgesetz bedürfe keiner Änderung. Die Torys würden einen „Kulturkampf“ anzetteln, um von den wahren Problemen abzulenken. „Die Regierung hatte 14 Jahre Zeit, das Gesetz zu ändern und hat es nicht getan. Das ist ein Ablenkungsmanöver im Wahlkampf“, sagte der Labour-Politiker John Healey im Radio. (afp)
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