Davos: Weltpolitiker diskutieren globale Kohlenstoffsteuer

Der Präsident von Singapur hat eine weltweite Kohlenstoffsteuer vorgeschlagen, um Unternehmen zu zwingen, auf Energiequellen wie Kohle und Öl zu verzichten. Der saudische Finanzminister hat einen anderen Vorschlag.
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Singapurs Präsident Tharman Shanmugaratnam am letzten Tag des Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz, am 19. Januar 2024.Foto: Fabrice Coffrini/AFP via Getty Images
Von 23. Januar 2024

Singapurs Präsident Tharman Shanmugaratnam hat bei einer Podiumsdiskussion auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos eine globale Kohlenstoffsteuer als Maßnahme zur Lösung des vom Menschen verursachten Klimawandels gefordert. Sie sei die einzige faire und realistische Lösung des Problems.

„Wir brauchen ein System von Kohlenstoffsteuern in Verbindung mit Subventionen für benachteiligte Haushalte und einem Geldfluss für die Entwicklungsländer, das ihnen mithilfe von Investitionen in den Klimaschutz und in Anpassungen ein Wachstum ermöglicht“, so der Regierungschef aus Ostasien.

„Wenn wir das nicht tun, werden die Entwicklungsländer letztlich am meisten leiden“, sagte er. Dabei bezog er sich auf Prognosen der Vereinten Nationen zum Klimawandel, die wegen der mangelnden Genauigkeit der Modellrechnungen kritisiert wurden.

Laut den UNO-Prognosen könnte der Klimawandel in naher Zukunft die Welt verwüsten. Die veränderten klimatischen Bedingungen könnten den Anbau von Nahrungsmitteln erschweren und den Bedarf an Migration erhöhen.

Gegenvorschlag des saudischen Finanzministers

Mohammed Al-Jadaan, Finanzminister von Saudi-Arabien, stimmte Teilen des Vorschlags von Präsident Shanmugaratnam zu, insbesondere der Forderung nach „Subventionen für Bedürftige“.

Er betonte jedoch, dass eine weitere Steuer, die auf die Allgemeinheit abgewälzt wird, für viele eine bittere Pille wäre, die sie schlucken müssten.

„Es gibt viel politischen Widerstand in den Industrieländern – politisch und von der Öffentlichkeit“, sagte er.

„Zu sagen, dass wir eine Steuer erheben werden, aber dann einen Teil davon an Länder mit niedrigem Einkommen umleiten, wird politisch sehr schwierig sein, extrem schwierig.“

Stattdessen, so Al-Jadaan, sollte der Schwerpunkt darauf liegen, den armen Ländern zu helfen, bessere Bedingungen für ihre Bevölkerung zu schaffen, damit sie „ihren eigenen Übergang vorantreiben können“.

In Afrika gebe es über 600 Millionen Menschen, die keinen Zugang zu grundlegenden Errungenschaften wie Strom hätten, während die Mitglieder des Forums in einem klimatisierten Gebäude säßen.

„Zu ihnen zu sagen: ‚Warum sucht ihr nach Brot? Geht und esst Kuchen!‘, ist meiner Meinung nach Heuchelei“, sagte er.

„Sie haben ihre eigenen Mittel, lasst sie ihre eigenen Mittel nutzen. Helfen Sie ihnen, auf ihre Jugend zu bauen, ihre Jugend zu stärken, ihre Jugend umzuschulen, ihre Jugend auszubilden. Das ist, was Afrika und andere Länder mit niedrigem Einkommen wirklich verändern wird“, fügte er hinzu.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: World Leaders Discuss Proposals for a Carbon Tax at Davos“. (deutsche Bearbeitung nh)



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