„Das ist real!“: Biden warnt vor Putins Drohung mit taktischen Atomwaffen

Bislang sahen die USA keinen Grund zur Sorge wegen der Stationierung von Atomsprengkörpern in Belarus. Nun ist US-Präsident Joe Biden doch besorgt.
Titelbild
Joe Biden (l.) und Wladimir Putin (r.).Foto: Alexei Danichev/Sputnik/AFP via Getty Images
Von 22. Juni 2023

US-Präsident Joe Biden hat diese Woche vor dem Einsatz taktischer Atomwaffen durch Russland gewarnt. „Ich mache mir Sorgen, dass Putin taktische Atomwaffen einsetzt. Das ist real“. Das berichtete unter anderem die Nachrichtenagentur „Reuters“. Die Äußerung kam nur wenige Tage, nachdem Moskau bekannt gegeben hatte, dass die ersten Sprengköpfe in Weißrussland eingetroffen sind.

„Als ich vor etwa zwei Jahren hier draußen sagte, dass ich mir Sorgen um den Colorado River mache, hielten mich alle für verrückt“, sagte Biden am Montag vor einer Gruppe von Spendern in Kalifornien. „Sie sahen mich an wie damals, als ich sagte, ich mache mir Sorgen, dass Putin taktische Atomwaffen einsetzt. Das ist real.“

Ende März bezeichnete Biden Russlands Pläne zur Stationierung taktischer Nuklearwaffen in Belarus als „besorgniserregend“ und „gefährlich“.

Letzte Woche kündigten Putin und der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko an, dass die Stationierung russischer taktischer Atomwaffen in Belarus begonnen habe. Einige der Sprengköpfe sollen dreimal so stark sein wie die Atombomben, welche die Vereinigten Staaten im Zweiten Weltkrieg 1945 auf Hiroshima und Nagasaki abwarfen.

Stationierung könnte bis Ende des Jahres andauern

„Die ersten Atomsprengköpfe wurden auf das Territorium von Belarus geliefert. Aber nur die ersten, der erste Teil“, stellte Putin bei einem Wirtschaftsforum in St. Petersburg letzten Freitag klar.“ Wir werden diese Aufgabe bis zum Ende des Sommers oder bis zum Ende des Jahres vollständig erledigen.“

Damit hat Moskau zum ersten Mal seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den 1990er Jahren taktische Nuklearsprengköpfe mit kurzer Reichweite außerhalb Russlands stationiert. Lukaschenko begrüßte die Stationierung als einzigartige Chance für Belarus und Russland, sich zu vereinen.

Putin bezeichnete den Schritt als „Abschreckungsmaßnahme“. Kritik aus den USA im Mai wies er zurück und verwies auf die jahrzehntelange Stationierung von US-Waffen auf NATO-Stützpunkten in Europa. „Atomwaffen wurden geschaffen, um unsere Sicherheit im weitesten Sinne des Wortes und die Existenz des russischen Staates zu gewährleisten“, sagte der 70-jährige russische Staatschef. „Aber es … besteht keine solche Notwendigkeit [sie einzusetzen]“.

USA

Vergangenen Herbst warnten die USA, Frankreich und Großbritannien Russland, dass sie bei einem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine mit einem konventionellen Schlag zurückschlagen würde.

Die USA bekräftigten vergangenen Monat, sie hätten nicht die Absicht, ihre Haltung zum Einsatz von Atomwaffen zu ändern. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass Russland einen Atomschlag plane. Allerdings würden sie „natürlich weiter beobachten“.

Weder Putin noch Lukaschenko haben sich dazu geäußert, wie viele Atomwaffen nach Weißrussland verlegt werden sollen.

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation „International Campaign to Abolish Nuclear Weapons“ verfügt Russland über die meisten Atomsprengköpfe der Welt. Von den 12.700 Sprengköpfen weltweit gehören 5.977 Russland, dicht gefolgt von den Vereinigten Staaten mit 5.428.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Biden Warns Threat of Putin Using Tactical Nuclear Weapons Is ‘Real’“(deutsche Bearbeitung nh)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion