Dänemark erhöht Grönlands Verteidigungsausgaben nach Trumps Kaufinteresse

Nach Donald Trumps erneuertem Wunsch, Grönland zu kaufen, kündigte Dänemark eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben für die Insel an. Das Paket umfasst 1,44 Milliarden Euro, neue Schiffe, Drohnen und eine stärkere Arktispräsenz zur Sicherung strategischer Interessen.
Titelbild
Die Pituffik Space Base im Norden Grönlands am 4. Oktober 2023. Sie wird von der US Space Force betrieben.Foto: Thomas Traasdahl/Ritzau Scanpix/AFP/Getty Images
Von 25. Dezember 2024

Die dänische Regierung hat nur wenige Stunden, nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump seinen Wunsch nach dem Kauf Grönlands erneuert hatte, eine deutliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben für die arktische Insel angekündigt.

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen erklärte am 24. Dezember gegenüber der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“, das Verteidigungspaket umfasse mindestens 1,44 Milliarden Euro. Er bezeichnete es als „Ironie des Schicksals“, dass seine Regierung die Aufstockung der Ausgaben kurz nach den Äußerungen Trumps vornahm.

Trump erklärte am 22. Dezember, die Kontrolle und der Besitz Grönlands durch die USA seien „eine absolute Notwendigkeit“ für die „nationale Sicherheit und Freiheit weltweit“.

Dänemarks Verteidigungspaket umfasst laut Poulsen neue Inspektionsschiffe, Drohnen, Hundeschlittenteams, eine Aufstockung des Personals des Arktischen Kommandos und eine F-35-fähige Flughafenmodernisierung. „Wir haben viele Jahre lang nicht genug in die Arktis investiert. Jetzt planen wir eine stärkere Präsenz“, sagte er.

Strategisch wichtige Lage

Grönland, das seine inneren Angelegenheiten selbst regelt, dessen Außenpolitik jedoch – einschließlich der Verteidigung – von Dänemark kontrolliert wird, ist für die Vereinigten Staaten von strategischer Bedeutung. Dort befindet sich eine große US-Anlage zur Überwachung des Weltraums und aufgrund seiner Nähe zur Arktis spielt Grönland eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und Gewährleistung der Sicherheit in dieser Region.

Die ehemalige dänische Kolonie liegt zudem strategisch günstig, etwa auf halber Strecke der kürzesten Route zwischen Russland und Nordamerika, auf der Interkontinentalraketen fliegen. Angesichts der aktuellen Spannungen zwischen den globalen Großmächten gewinnt Grönland als strategischer Sicherheitsaußenposten weiter an Bedeutung.

Nicht das erste Kaufangebot der USA

Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump Interesse am Kauf der arktischen Insel bekundet, die etwa ein Viertel der Größe der Vereinigten Staaten umfasst, jedoch nur rund 57.000 Einwohner zählt.

Die Vereinigten Staaten haben bereits früher Angebote zum Kauf Grönlands gemacht – erstmals 1867 und erneut 1946 unter Präsident Harry Truman. Beide Male lehnte Dänemark ab.

Nach Trumps jüngster Äußerung, die Insel unter US-Kontrolle bringen zu wollen, wies der grönländische Premierminister Múte Egede alle Vorschläge zurück, Grönland zum Verkauf anzubieten. „Grönland gehört uns. Wir stehen nicht zum Verkauf und werden nie zum Verkauf stehen. Wir dürfen unseren langen Kampf für die Freiheit nicht verlieren“, erklärte Egede in einer Stellungnahme vom 23. Dezember.

Chinas Interesse an Grönland

Chinesische Staatsmedien haben Grönland als strategisch wichtigen Knotenpunkt hervorgehoben, insbesondere aufgrund seiner Nähe zu den arktischen Schifffahrtsrouten und der reichen Vorkommen an Uran und Seltenerdmetallen. 2019 kündigte die Kommunistische Partei Chinas die „Polare Seidenstraße“ an – eine Erweiterung der „Belt and Road Initiative“ (BRI), die auf die Entwicklung arktischer Schifffahrtsrouten und Investitionen chinesischer Unternehmen in regionale Infrastrukturprojekte abzielt.

In den letzten zehn Jahren haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Grönland und China erheblich intensiviert. Dies ist auf Grönlands Bestrebungen zurückzuführen, den Bergbau, die Öl- und Gasexploration sowie den Tourismussektor auszubauen. Diese wachsende Abhängigkeit von China spiegelt Pekings größere Ambitionen in der Arktis wider.

Nördlichster US-Militärstützpunkt

Dänemark und die Vereinigten Staaten sind durch das Verteidigungsabkommen von 1951 verbunden, das Washington die ausschließliche Zuständigkeit für Verteidigungsgebiete in Grönland und die Möglichkeit zur verstärkten Überwachung der arktischen Gewässer einräumt – ein zentraler Bestandteil der Arktisstrategie der NATO.

Im abgelegenen Nordwesten Grönlands befindet sich die Pituffik Space Base, ehemals Thule Air Base, die von der US Space Force betrieben wird. Die Einrichtung beherbergt Personal aus Dänemark, Kanada, Grönland und den US-Raumfahrtstreitkräften und dient als Zentrum für Weltraumüberwachung. Zudem ist dort ein Frühwarnradarsystem installiert, das Starts von Interkontinentalraketen aus Russland, dem Nahen Osten, Nordkorea und China überwacht, die die Arktis überqueren.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Denmark Boosts Greenland’s Military Defense Capacity After Trump’s Remarks“. (deutsche Bearbeitung mk)

 

 



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