Cyberangriff auf Trump-Team: USA beschuldigen iranische Hacker

US-Beamte sehen das iranische Regime hinter einer versuchten Hacking-Operation, die auf das Wahlkampfteam des ehemaligen Präsidenten Donald Trump abzielte.
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FBI und weitere US-Geheimdienste sehen den Iran hinter einem Hackerangriff auf den Trump-Wahlkampf.Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Von 21. August 2024

Die US-amerikanischen Nachrichtendienste geben sich überzeugt, dass der Iran versucht habe, „Zugang zu Personen mit direktem Zugriff auf die Präsidentschaftskampagnen beider politischer Parteien zu erhalten“. Dazu sollen sie insbesondere Social Engineering-Technik eingesetzt haben. Das erklärten das Büro des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste, das FBI und die Agentur für Cybersicherheit und Infrastruktursicherheit gemeinsam am Montag, 19. August.

Das FBI hatte bereits am 12. August bekannt gegeben, dass es einschlägigen Berichten nachgehe. Demnach hätten Hacker das Wahlkampfteam des ehemaligen Präsidenten und der Vizepräsidentin Kamala Harris ins Visier genommen. Die Hacker standen möglicherweise mit dem Iran in Verbindung.

Die Behörden ordneten den Hackversuch in den Kontext „zunehmend aggressiver iranischer Aktivitäten“ während des laufenden Wahlzyklus ein. Sie erklärten, dass diese Vorgehensweise nicht neu sei.

Laut einer Einschätzung des Büros des Direktors der Nationalen Nachrichtendienste im vergangenen Monat arbeiteten iranische Gruppen daran, das Misstrauen gegenüber US-Institutionen zu schüren und die soziale Uneinigkeit zu vergrößern. In der Bewertung heißt es, dass iranische Gruppen „ein ausgedehntes Netz von Online-Identitäten und Propagandasystemen nutzen, um Desinformationen zu verbreiten“. Sie seien zudem insbesondere „aktiv an der Verschärfung der Spannungen im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Israel und Gaza beteiligt gewesen“.

Auch arbeite Teheran daran, die Präsidentschaftswahlen zu beeinflussen, wahrscheinlich weil die iranische Führung ein Ergebnis vermeiden wolle, das ihrer Meinung nach die Spannungen mit den Vereinigten Staaten verstärken würde.

Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen hat Behauptungen über eine Beteiligung Teherans an einem Cyberangriff auf die Trump-Kampagne zurückgewiesen. Stattdessen sei Teheran das Ziel von Cyberangriffen. Teheran nutze seine Cyberkapazitäten zur Verteidigung und für angemessene Reaktionen auf die Angriffe, denen der Iran ausgesetzt sei.

Spear-Phishing-E-Mail

Den jüngste Einbruchsversuch beschrieb erstmals das Microsoft Threat Analysis Center (MTAC) am 9. August.

Demzufolge habe eine iranische Gruppe im Juni eine Spear-Phishing-E-Mail an einen hochrangigen Mitarbeiter einer Präsidentschaftskampagne geschickt. Spear-Phishing-E-Mails sind deutlich gezielter und aufwendiger gestaltet als herkömmliche Phishing-Versuche. Sie haben eine höhere Erfolgsquote aufgrund ihrer Personalisierung und Glaubwürdigkeit. Die Gruppe soll mit dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden in Verbindung stehen und sich „Mint Sandstorm“ nennen. Die E-Mail habe sie von einem kompromittierten E-Mail-Konto aus versandt, das einem ehemaligen leitenden Wahlkampfberater gehöre.

Dem MTAC-Bericht zufolge sei dieselbe Gruppe auch für einen Hackversuch während der Wahl 2020 verantwortlich gewesen. Dazu soll auch der gescheiterte Versuch, in das Konto eines nicht identifizierten ehemaligen Präsidentschaftskandidaten einzudringen, gehören.

Trumps Wahlkampfteam für 2024 bestätigte die Richtigkeit des Berichts und erklärte, dass sie gehackt und ihnen Wahlkampfunterlagen gestohlen worden seien.

Eine anonyme Person namens „Robert“ soll die Dokumente an das US-Nachrichtenportal „Politico“ übermittelt haben, so das Medium in einem eigenen Bericht.

Darunter soll sich ein 271-seitiges Dossier über den republikanischen Senator JD Vance befunden haben. Diese stamme aus der Zeit, als man ihn noch für den Posten der Nummer 2 prüfte. Ähnliches, wenn auch unvollständiges Material, beziehe sich auf den republikanischen Senator Marco Rubio, einen weiteren Kandidaten für den Posten.

Der mutmaßliche Eingriff in den Wahlkampf erfolgte im Zuge von Berichten, wonach der Iran vor dem gescheiterten Attentat auf Trump am 13. Juli unabhängig einen Plan zur Ermordung des ehemaligen Präsidenten geschmiedet habe.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Iran Behind Hack Targeting Trump Campaign: US Intelligence Agencies“. (deutsche Bearbeitung jw)



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