Zwei Italiener an Lungenseuche Covid-19 gestorben
UPDATE 22. Februar, 11:06 Uhr
In Italien gibt es nach Medienberichten ein zweites Todesopfer durch das neuartige Coronavirus. Eine Frau aus der nördlichen Region Lombardei sei an den Folgen der Krankheit gestorben, meldete die Nachrichtenagentur Ansa am Samstag.
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Zuvor hatten die italienischen Behörden gemeldet, dass der erste Europäer an der aus China stammenden Lungenseuche Covid-19 gestorben. Bei dem Opfer handele es sich um einen 78-jährigen Italiener, sagte Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag. Der verstorbene Italiener sei zuvor positiv auf das Virus getestet worden, sagte Gesundheitsminister Speranza. Der Mann war dem Minister zufolge wegen einer anderen Krankheit vor etwa zehn Tagen in einem Krankenhaus in der Region Venetien im Norden Italiens behandelt worden. In Venetien waren zuvor zwei Infektionsfälle von örtlichen Behörden bestätigt worden, in der benachbarten Lombardei 15 Fälle.
Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Viruserkrankung ordneten die Behörden am Freitag in mindestens zehn norditalienischen Städten die sofortige Schließung von Schulen, Behörden und sonstigen öffentlichen Gebäuden an. Auch Lebensmittelgeschäfte, Bars, Diskotheken sowie Sportzentren sollten in den betroffenen Orten mindestens für eine Woche geschlossen bleiben. Das teilten die Gesundheitsbehörden mit. Betroffen seien rund 50.000 Menschen.
Sprunghafte Ausbreitung der Lungenseuche Covid-19 in Norditalien
Der Ausbruch der Lungenseuche Covid-19 in Norditalien verschlimmerte sich am Freitag (21. Februar). Die schwangere Frau des ursprünglichen Patienten und einer seiner Freunde waren ebenfalls infiziert, zusammen mit drei weiteren Personen, die über Nacht mit lungenentzündungähnlichen Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Später am Freitag gab die Regionalregierung der Lombardei acht weitere positive Personen bekannt, darunter fünf Ärzte. Zwei Personen waren ebenfalls positiv auf die ersten Tests in der Region Veneto, aber es gab keine offizielle Bestätigung dafür. Vor Freitag waren in Italien nur drei mit dem Coronavirus Infizierte bestätigt worden.
Keiner der Betroffenen soll China, das Epizentrum des Virus, besucht haben. Aber der erste infizierte Patient, ein 38-jähriger Mann, der sich jetzt auf der Intensivstation befindet, erkrankte nach einem Treffen mit einem Freund, der kürzlich in China war.
„Wir haben in diesem Moment beschlossen, die Einwohner der Gemeinden Codogno, Castiglione D’adda und Casalpusterlengo, einzuladen, zu Hause zu bleiben“, sagte Gallera. Die Menschen in dem Dorf Codogno, in dem die Geschäfte geschlossen und die Straßen fast leer waren, hatten Angst. „Es herrscht große Beunruhigung, und das beunruhigt uns. Ich bin in der Tat sehr beunruhigt, sehen wir uns die Entwicklung der Situation an“, sagte ein Bewohner.
Quarantäne für Kontaktpersonen der Infizierten
Premierminister Giuseppe Conte sagte, es gebe eine obligatorische Quarantäne für alle, die mit den infizierten Patienten in Kontakt gekommen seien. Die lokalen Behörden spüren weiterhin jeden auf, mit dem sie in Kontakt gekommen seien. „Die meisten Kontakte derer, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden, sind identifiziert und den notwendigen Tests und Maßnahmen unterzogen worden“, sagte die Region in einer Erklärung.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte am Freitag, das „Zeitfenster“ zur Eindämmung der Epidemie schließe sich. Zuvor waren neue Infektionsherde sowohl aus China als auch aus mehreren anderen Ländern gemeldet worden. So starben im Iran bereits vier Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19.
„Wir sind immer noch in einer Phase, wo die Eindämmung möglich ist“, sagte Ghebreyesus. „Aber das Zeitfenster schließt sich immer mehr.“ Wenn die Welt jetzt nicht „hart“ gegen das Virus vorgehe, werde sie vor einem „schwerwiegenden Problem“ stehen.
Südkorea meldet 142 neue Infizierte
Besonders besorgniserregend ist die Lage auch in Südkorea, wo die Zahl der Neuinfizierten am Samstag sprunghaft anstieg: Die Behörden des Landes meldeten 142 neue Erkrankungsfälle, die Gesamtzahl stieg damit auf 346 – die zweithöchste außerhalb Chinas. Ausgangspunkt ist die Shincheonji Church of Jesus. Die Verbreitung des Virus in der christlichen Glaubensgemeinschaft ging nach Behördenangaben von einer 61-jährigen Anhängerin aus, die Virustests zunächst verweigert hatte und weiter zu Gottesdiensten in der Stadt Daegu ging.
Auch von dem vor der japanischen Küste liegenden Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ könnte sich das Virus weiter ausbreiten. Nachdem am Mittwoch rund 500 Passagiere das Schiff nach zweiwöchiger Quarantäne verlassen durften, erwiesen sich mehrere der ursprünglich negativ getesteten Ex-Passagiere als infiziert. Sechs deutsche Passagiere wurden am Freitag an Bord einer italienischen Maschine aus Japan ausgeflogen, wie das Auswärtige Amt im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte.
Aus China, dem Epizentrum des Virusausbruchs, meldeten die Behörden am Samstag hingegen erneut sinkende Ansteckungszahlen und Todesfälle: 109 Menschen starben demnach seit Freitag an dem Virus, was die Zahl der Todesopfer auf über 2300 steigen lässt. Insgesamt sollen den Behörden zufolge nun rund 76.000 Menschen mit dem Virus infiziert sein.
In etwa 25 weiteren Ländern, darunter Deutschland, wurden insgesamt rund 1100 Infektionen nachgewiesen. 14 Infizierte starben bislang. (afp/dpa/dts/reuters/sua)
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