Corona-Pandemie: Neuer Bericht stützt die Labortheorie als Ursprung für das Virus

Ein Untersuchungsbericht des US-Repräsentantenhauses sieht die Theorie eines Laborunfalls in China als wahrscheinlichste Ursprungsquelle des SARS-CoV-2-Virus. Das Dokument übt auch massive Kritik an den Corona-Maßnahmen und den genbasierten Impfstoffen.
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Der Ursprung des SARS-CoV-2-Virus ist wahrscheinlich ein Labor im Wuhan Institute of Virology. Zu diesem Schluss kommt ein amerikanischer Untersuchungsbericht, der nach zwei Jahren Arbeit veröffentlicht wurde.Foto: Hector Retamal/AFP via Getty Images
Von 3. Dezember 2024

US-Abgeordnete haben nach einer zweijährigen Untersuchung zum Ursprung der Corona-Pandemie einen Bericht vorgelegt, der die Theorie eines Laborunfalls in China bekräftigt. Demnach sei das Virus SARS-CoV-2 „wahrscheinlich durch einen Labor- oder Forschungsunfall aufgekommen“, hieß es in dem am Montag veröffentlichten 520-seitigen Dokument eines Untersuchungsausschusses des Repräsentantenhauses. Das Gremium stützt seine Erkenntnis auf 30 Befragungen sowie die Sichtung von mehr als 1 Million Seiten an Dokumenten.

Corona-Berater Fauci interviewt

Interviewt wurde auch der US-Virologe und oberste Corona-Berater der Regierung, Anthony Fauci. Die Republikaner werfen dem 83-Jährigen vor, Gelder an chinesische Wissenschaftler weitergeleitet zu haben, die das Coronavirus gentechnisch hergestellt haben sollen. Bei seiner Befragung im vergangenen Juni argumentierte Fauci dagegen. Es sei „molekular unmöglich“, dass sich die in einem Labor im chinesischen Wuhan untersuchten Fledermausviren in das Virus umwandelten, das dann die Pandemie verursacht habe. Fauci hatte sowohl unter US-Präsident Joe Biden als auch unter dessen Vorgänger Donald Trump dem Corona-Krisenstab der Regierung angehört.

US-Bundesbehörden, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie Wissenschaftler auf der ganzen Welt kommen hinsichtlich des Ursprungs des Coronavirus zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Die meisten von ihnen gehen davon aus, dass sich das Virus ausgehend von Tieren in China verbreitet hat. Eine Untersuchung des US-Geheimdienstes ergab dagegen im vergangenen Jahr, dass das Virus möglicherweise gentechnisch verändert wurde und aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan entwichen ist. Dort waren die ersten Infektionen mit dem Coronavirus bei Menschen aufgetreten.

Mehr als 1 Million Dokumentenseiten überprüft

Der Abschlussbericht trägt den Titel „After Action Review of the COVID-19 Pandemic: The Lessons Learned and a Path Forward“. Er werde dem Kongress, der Exekutive und dem Privatsektor als Fahrplan dienen, um sich auf künftige Pandemien vorzubereiten und darauf zu reagieren. Seit Februar 2023 hatte der Unterausschuss mehr als 100 Untersuchungsbriefe verschickt, mehr als 30 transkribierte Interviews und eidesstattliche Erklärungen durchgeführt, 25 Anhörungen und Sitzungen abgehalten und mehr als 1 Million Seiten an Dokumenten überprüft.

Mitglieder und Mitarbeiter hätten unter anderem „Korruption auf höchster Ebene im öffentlichen Gesundheitssystem Amerikas“ aufgedeckt und den „wahrscheinlichsten Ursprung der Pandemie bestätigt“.

Dem Bericht zufolge gibt es mehrere Aspekte, die die Labortheorie stützen. So besitze das Virus eine biologische Eigenschaft, die in der Natur nicht vorkomme. Wäre es natürlichen Ursprungs, gäbe es längst – nach fast allen wissenschaftlichen Maßstäben – Beweise dafür.

Gesundheitsbehörde arbeitete mangelhaft und unzuverlässig

Des Weiteren zeigten die Daten, dass alle COVID-19-Fälle auf eine einzige Einschleppung in den Menschen zurückzuführen seien. Dies stehe im Gegensatz zu früheren Pandemien, bei denen es mehrere Übergreifereignisse gegeben habe. Auch sei Wuhan die Heimat von Chinas führendem SARS-Forschungslabor, das in der Vergangenheit Gain-of-Function-Forschung auf einem unzureichenden Biosicherheitsniveau durchgeführt habe. Forscher des Wuhan Institute of Virology (WIV) erkrankten im Herbst 2019 an einem COVID-ähnlichen Virus, Monate bevor COVID-19 auf dem Markt entdeckt wurde.

Der Bericht kritisiert die Arbeit des National Institute of Health (NIH), eine Behörde des amerikanischen Gesundheitsministeriums, massiv. Dessen Verfahren zur Finanzierung und Überwachung potenziell gefährlicher Forschung sei „mangelhaft, unzuverlässig und stellt eine ernsthafte Bedrohung sowohl für die öffentliche Gesundheit als auch für die nationale Sicherheit dar“. Ferner fördere das NIH ein Umfeld, das die Umgehung von Bundesgesetzen zur Aufbewahrung von Unterlagen begünstigte.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kam ebenfalls schlecht weg. Ihre Reaktion auf die Pandemie sei ein „kläglicher Fehlschlag“ gewesen. Die WHO habe dem Druck der Kommunistischen Partei Chinas nachgegeben und deren politische Interessen über ihre internationalen Aufgaben gestellt. Ebenso könne der jüngste Versuch der WHO, die durch COVID-19 verschärften Probleme über einen Pandemievertrag zu lösen, den Vereinigten Staaten schaden.

Willkürliche Maßnahmen, übereilte Impfstoffzulassung

Auch die Corona-Maßnahmen kritisiert der Bericht. Die Aufforderung, Abstand voneinander zu halten (Social Distancing), sei willkürlich gewesen. Für einen wirksamen Schutz durch das Tragen von Masken fehlte der Beweis. Verlängerte Lockdowns schadeten dem Bericht zufolge nicht nur der amerikanischen Wirtschaft. Auch der psychischen und physischen Gesundheit vieler Menschen hätten sie „unermesslichen Schaden“ zugefügt.

Die Ausarbeitung nimmt auch den COVID-19-Impfstoff ins Visier. So habe die Zulassungsbehörde FDA die Zulassung des Vakzins überstürzt, „um den willkürlichen Zeitplan der Biden-Regierung einzuhalten“. Zwei führende FDA-Wissenschaftler hätten vor den Gefahren eines überstürzten Impfstoffzulassungsverfahrens und der Wahrscheinlichkeit unerwünschter Ereignisse gewarnt. Sie wurden jedoch ignoriert, und Tage später ordnete die Biden-Regierung den Impfstoff an, der die Übertragung des Virus allerdings nicht stoppen konnte.

Am Mittwoch, 4. Dezember 2024, wird der Ausschuss den Bericht offiziell dem Kongress vorlegen.



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