Tunesien: Corona-Infektionen nach Lockerung der Schutzmaßnahmen verzehnfacht
In Tunesien hat sich die Zahl der Corona-Infektionen binnen eines Monats nach einer teilweisen Öffnung der Grenzen verzehnfacht. Zudem meldeten die Gesundheitsbehörden am Samstag den ersten Corona-Todesfall seit Wochen. Die Infektionszahlen stiegen drastisch an, nachdem die Regierung am 27. Juni die Grenzen wieder geöffnet und viele Schutzmaßnahmen gelockert hatte.
Insgesamt haben sich seit Anfang März mehr als 1.500 Menschen in Tunesien mit dem neuartigen Virus infiziert. Am Samstag meldeten die Behörden den 51. Todesfall – es war der erste Tote seit 17. Juni. Durch strenge Maßnahmen war es Tunesien zu beginn der Pandemie zunächst gelungen, den Ausbruch der Wuhan-Lungenseuche relativ gut einzudämmen.
Am 27. Juni öffnete das Land deshalb seine Grenzen für einige Länder wieder und lockerte viele Schutzmaßnahmen. Seitdem müssen etwa Touristen nach der Ankunft nicht mehr 14 Tage in Quarantäne. Für Reisende aus „sicheren“ Ländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien gelten keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen bei der Einreise mehr. Auch Geschäfte, Moscheen und Touristenattraktionen in dem nordafrikanischem Land öffneten wieder.
Im Juli stiegen die Infektionszahlen jedoch wieder stark an, mehrere Dutzend Fälle wurden pro Woche gemeldet. Unter den positiv getesteten Patienten waren auch 26 Mitarbeiter des Flughafens von Tunis. Ein Corona-Krisenstab soll nun nächste Woche über die weiteren Maßnahmen beraten.
Das Land, das stark vom Tourismus abhängig ist, hatte bereits vor dem Corona-Ausbruch mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Durch die Pandemie sind nun zehntausende Arbeitsplätze im Tourismus- und Automobilsektor gefährdet. (afp/er)
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